Zürich (Reuters) - Roche-Verwaltungsratspräsident Christoph Franz hat die interne Neubesetzung des Konzernchefs mit dem bisherigen Leiter der Diagnostiksparte, Thomas Schineker, verteidigt.

"Die Entscheidung, wer ein Gesamtunternehmen wie die Roche führt, hat ausschließlich mit der Persönlichkeit zu tun und ob es die beste Person ist", sagte Franz am Mittwoch. Der Manager räumte aber ein, dass ein externer Kandidat im Auswahlprozess für den Chefposten nicht in Erwägung gezogen wurde. "Wir haben überlegt, ob wir das machen sollten, hatten dann aber am Ende des Tages eine sehr klare Präferenz für eine interne Besetzung."

Auch für die Nachfolge des Ende 2022 abgetretenen Leiters des dominierenden Pharmageschäfts, Bill Anderson, setzt der Arzneimittelhersteller aus Basel auf einen Kandidaten aus den eigenen Reihen. "Auch da haben wir natürlich Interesse daran, dass es intern ist", sagte Franz. Ein Risiko sieht Franz in dieser Personalpolitik nicht. In der Pharmabranche gebe es auf allen Ebenen einen sehr intensiven Austausch von Mitarbeitenden und Roche komme an neues Know-how und neue Denkweisen. "Insofern ist mir überhaupt nicht bange darum, dass wir sozusagen in einem mentalen Silo versauern und nicht mehr rechts und links schauen." In Schweizer Median war die interne Nachfolge an der Konzernspitze kritisch kommentiert worden.

Franz wird bei der Generalversammlung im März nach zehn Jahren an der Spitze des Roche-Verwaltungsrats aus dem Gremium ausscheiden. Neuer Präsident soll der langjährige CEO Severin Schwan werden, der bereits seit 2013 als Mitglied im Verwaltungsrat sitzt.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Hans Seidenstücker; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)