Inhaltsverzeichnis

2 Konzernlagebericht

2 Konzernsegmentbericht

32 Konzernabschluss

139 Erklärung der gesetzlichen Vertreter

160 Lagebericht der Oberbank AG

  1. Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB
  1. Anhang der Oberbank AG
  1. Erklärung der gesetzlichen Vertreter

231 Impressum

Konzernlagebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wirtschaft unter dem Schock Russlands

Noch unter dem Eindruck der Coronapandemie wurde die westliche Welt vom Einmarsch der russischen Truppen in der Uk- raine in Schockstarre versetzt. Die Rückkehr eines Krieges nach Europa sollte massiv dazu beitragen, dass die Inflation und die Zinsen speziell in Europa aber auch im Rest der Welt deutlich anstiegen.

Die Energiepreise schossen in der Folge förmlich in die Höhe, Bedenken betreffend der Versorgungsicherheit aufgrund der hohen Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland machten die Runde. Die Vervielfachung der Gaspreise zog die Preise für andere Energiequellen nach oben und so war es früh absehbar, dass damit verbunden auch die Inflationsraten massiv steigen würden. Rezessionsängste waren die Folge und bestehende Wachstumsprognosen wurden deutlich nach unten kor- rigiert.

Rückkehr der Inflation

Über Jahre hindurch hatten die Notenbanken damit zu kämpfen, dass die Inflationsraten deutlich zu tief waren. Die Märkte wurden fast schon überbordend mit Liquidität versorgt. Wegen der bereits genannten Ursachen und nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor coronabedingt vorherrschenden Lieferknappheit von vielen Produkten aus dem asiatischen Raum, stiegen die Teuerungsraten. Mit Werten - je nach Land der Eurozone - von bis zu über 20 % standen die Notenbanken plötzlich vor neuen Herausforderungen. Als Maßnahmen wurden von den Notenbanken einerseits die Rücknahme der großzügigen Liqui- dität gegenüber Banken und die Anhebung der Leitzinsen eingesetzt. Beide Schritte führten zu höheren Zinsen. Der Inflati- onspeak dürfte im zweiten Halbjahr erreicht worden sein. Die Werte fielen gegen Jahresende leicht.

Ende der Negativzinsen

Die mehrere Jahre dauernde Tiefzinsphase und damit einhergehend die Verrechnung von Negativzinsen fand im dritten Quartal 2022 ihr Ende. Mit den beiden Leitzinserhöhungen im Juli und September setzte die EZB ein klares Zeichen, dass diese Zinsphase beendet ist. Im ersten Halbjahr 2022 waren die Negativzinsen im Euroraum noch das beherrschende Thema. Die dadurch entstandenen hohen Kosten für die Banken wurden speziell an die Firmenkunden weitergegeben. Mit dem Ende der Negativzinsen leitete die EZB auch den Ausstieg aus mehreren Refinanzierungsprogrammen ein.

Die großen Notenbanken drehten an den Zinsschrauben

Alle großen Zentralbanken haben die richtungsweisenden Leitzinsen 2022 zum Teil kräftig erhöht. Die US-Notenbank FED hob den Leitzins von 0,25 % auf zuletzt 4,5 % in sieben Schritten an. Die EZB war deutlich bedächtiger in ihren Schritten und erhöhte von 0 % auf 2,5 %. Die führenden Gremien der Notenbanken wiesen klar auf ihre Entschlossenheit hin bei Bedarf mit weiteren Schritten gegen die Inflation ankämpfen zu wollen. Die Notenbanken standen bei ihren Entscheidungen im Dilemma zwischen Inflationsbekämpfung und der Gefahr, dass sich die Wirtschaft durch steigende Zinsen überdurchschnitt- lich stark abschwächen könnte.

Massive Bewegungen bei EUR/USD

Getrieben durch die Zinserhöhungsfantasie durchbrach der Wechselkurs von EUR/USD im Lauf des Jahres erstmals seit lan- ger Zeit die Parität. Zwischen Höchst- und Tiefstkurs lagen in der Spitze rund 15 %. Seine Tiefstwerte erreichte der EUR/USD Kurs gegen Ende des dritten Quartals. Die massiven Zinserhöhungsschritte der US-Notenbank waren Rückenwind für den Dollar. Im letzten Quartal 2022 setzte eine Erholung des Euros ein - befeuert durch die Zinserhöhungsfantasie im Euroraum und durch die sich abzeichnende Verringerung der Intensität der Erhöhungen der US-Notenbank FED. Der Euro musste sich auch gegenüber der Tschechischen Krone mit Abwertungen zufriedengeben. Von Werten über 25 CZK auf unter knapp 24 CZK stieg die Krone gegenüber dem Euro.

Einzig der ungarische Forint zeigte die meiste Zeit des Jahres klare Abwertungstendenzen. Den Höchstwert zum Euro er- reichte der Forint mit Werten von über 425 Forint pro Euro. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn 2022 lag der Wert bei Werten zwischen 350 und 375.

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Konzernlagebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

2022 ein absolutes Ausnahmejahr für Aktien und Anleihen, Zuversicht für 2023

Sowohl globale Aktien als auch globale Anleihen gaben 2022 zwischenzeitlich mehr als 20 % nach. Bei Anleihen handelte es sich um den ersten globalen Bärenmarkt seit 70 Jahren. Wenngleich für Aktien ein Bärenmarkt grundsätzlich nichts Unge- wöhnliches ist, so gab es in diesem Jahrhundert erst zwei Jahre mit einem Verlust größer als 10 % (Finanzkrise 2008 und 2002). Die Börsenentwicklung war stark geprägt von einer hohen Inflationsdynamik und den Antworten der Notenbanken darauf - steigende Zinsen in den USA und Europa. Der Ukraine-Krieg und dessen Folgen, sorgten ebenso für Unsicherheit bei Energieversorgung und hohen Preisen für Öl und Gas. 2023 wird mit einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung als vom Markt erwartet gerechnet, und somit mit einer soliden Entwicklung an den Anleihen- und Aktienmärkten.

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Allgemeine Angaben zur Berichterstattung

Konzernabschluss

Der Konzernabschluss wird nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) veröffentlicht. Dieser nach international anerkannten Grundsätzen aufgestellte Konzernabschluss ersetzt gemäß § 59a BWG und § 245a UGB den Konzernabschluss nach österreichischem Recht. Der Konzernlagebericht wurde nach internationalen Rechnungsle- gungsstandards erstellt.

Konsolidierungskreis der Oberbank

Der Konsolidierungskreis umfasst im Jahr 2022 neben der Oberbank AG 29 inländische und 16 ausländische Tochterunter- nehmen. Der Kreis der einbezogenen verbundenen Unternehmen hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 wie folgt verändert:

  • Der Erwerb der Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH, Linz, führte zu einer Erhöhung der Forderungen an Kunden um 18 Tsd. Euro und der Sonstigen Aktiva um 5.316 Tsd. Euro sowie zu einer Erhöhung der
    Sonstigen Passiva um 1.195 Tsd. Euro.

Die ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H. wurde gemäß IFRS 11 als Gemeinschaftliche Tätigkeit im Konzernab- schluss berücksichtigt. Neben der BKS Bank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft wurde die voestal- pine AG nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Nicht konsolidiert wurden 18 Tochterunternehmen und 13 assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Summe von untergeordneter Bedeutung ist.

Der Konzernabschlussstichtag ist der 31. Dezember. Über die in den Konzernabschluss einbezogenen Leasingunternehmen wurde ein Teilkonzernabschluss mit Stichtag 30. September aufgestellt, um eine zeitnahe Konzern-Jahresabschlusserstellung zu ermöglichen. Wesentliche Geschäftsvorfälle bzw. Änderungen in der Zusammensetzung des Leasing-Teilkonzerns im

4. Quartal werden berücksichtigt.

Gliederung der Segmente

Kundenseitig unterscheidet die Oberbank die Segmente Firmenkunden, Privatkunden, Financial Markets und Sonstiges. Regional verteilen sich die 180 Filialen der Oberbank auf die Märkte Österreich (95 Filialen), Deutschland (46), Tschechien (21), Ungarn (14) und Slowakei (4).

Details zur Geschäfts- und Ergebnisentwicklung in den Kundensegmenten bzw. den geografischen Regionen finden sich in den Kapiteln "Segmentbericht" und "Konzernabschluss" dieses Geschäftsberichts.

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Oberbank AG published this content on 03 April 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 03 April 2023 06:28:03 UTC.