NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich am Dienstag fort. Der S&P-500 klettert kurz nach der Eröffnung auf ein Allzeithoch. Insgesamt zeigen sich die Indizes allerdings mit einer uneinheitlichen Tendenz. Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen sowie die Industrieproduktion sind zwar enttäuschend ausgefallen, dürften die US-Notenbank jedoch in ihrem aktuellen Kurs zur anhaltenden Unterstützung der Konjunktur bestätigen. Damit sollten die Sorgen um eine vorzeitige Zinserhöhung an Brisanz verlieren.

So haben sich die Einzelhandelsumsätze im Februar wesentlich deutlicher reduziert haben als befürchtet. Der Wert für Januar wurde aber kräftig nach oben revidiert. Doch dürften sich die Konsumausgaben verstärken, wenn die Pandemie abklinge und weitere Gelder aus dem US-Hilfspaket verteilt würden, heißt es.

Auch die Industrieproduktion für Februar enttäuscht. Entgegen der Erwartung einer leichten Zunahme ging diese deutlich zurück. Dagegen sind die US-Importpreise im Februar stärker gestiegen als erwartet und deuten auf eine leicht zunehmende Inflation hin. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung folgen noch die Lagerbestände für Januar.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach dem Start 0,1 Prozent auf 32.910 Punkte. Für den S&P-500 geht es dagegen um 0,1 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite steigt um 0,6 Prozent. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt wenig verändert bei 1,60 Prozent und damit in der Nähe ihres Jahreshochs.

Im Blick haben die Akteure weiter das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Diese dürfte dabei trotz des verabschiedeten Hilfspakets und der steigenden Renditen auf Kurs bleiben und ihre lockere Geldpolitik bestätigen. Fed-Präsident Jerome Powell hatte wiederholt betont, dass die Notenbank fest entschlossen sei, geduldig zu bleiben. Es wird daher erwartet, dass die Fed ihre Botschaft wiederhole, sich noch weit von ihren Zielen entfernt zu befinden. Es werde dennoch auf mögliche Aussagen hinsichtlich des jüngsten Anstiegs der Renditen geschaut, heißt es.


   Moderna mit erweiterten Impfstoff-Tests gesucht 

Bei den Einzelwerten legt die Aktie von Moderna um 4 Prozent zu. Der Pharmakonzern testet seinen Covid-19-Impfstoff nun auch an Kindern. Bislang ist das Vakzin nur für Menschen von 18 Jahren aufwärts zugelassen. Dazu kommen die Probleme von Astrazeneca in Europa, wo in vielen Ländern die Impfungen mit dem Vakzin des Unternehmens ausgesetzt wurden.

Die Aktien von New Fortress legen um 12,8 Prozent zu. Zwar schrieb das Energieunternehmen im Gesamtjahr noch einen Verlust, doch im vierten Quartal wurde ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Für die Aktie von Predictive Oncology, ein Entwickler von personalisierten Krebstherapien, geht es nach Zahlenausweis um 4,3 Prozent abwärts.


   Dollar vor Fed-Sitzung kaum bewegt 

Der Dollar zeigt sich wenig verändert. Die US-Notenbank dürfte als Ergebnis ihres Treffens weiter bemüht sein, Erwartungen für eine anstehende Kehrtwende in der US-Geldpolitik zu dämpfen. Ob sie den Markt aber davon überzeugen könne, bleibe abzuwarten. Bis dahin dürfte sich das Währungspaar Euro/Dollar auf den aktuellen Niveaus bewegen, so die Commerzbank. Insgesamt helle sich das Konjunkturbild weiter auf. Entscheidend für den Markt sei allerdings letztlich, wie die Notenbanken darauf reagierten.

Die Ölpreise zeigen sich mit kräftigen Abgaben. Händler verweisen auf die Impfprobleme in Europa, die eine konjunkturelle Erholung und damit eine steigende Nachfrage verzögern könnten. Die Blicke seien zudem auf den Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) am Mittwoch gerichtet. Anleger würden vor allem auf Änderungen der Nachfrageprognosen achten, heißt es.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.909,66      -0,13      -43,80       7,53 
S&P-500              3.973,10       0,10        4,16       5,78 
Nasdaq-Comp.        13.545,42       0,64       85,72       5,10 
Nasdaq-100          13.188,54       0,81      106,00       2,33 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,8        0,15        3,6 
5 Jahre                  0,81       -1,4        0,83       45,2 
7 Jahre                  1,26       -1,5        1,27       60,8 
10 Jahre                 1,60       -1,3        1,61       67,8 
30 Jahre                 2,35       -1,2        2,36       69,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:30  Mo, 17:56   % YTD 
EUR/USD                1,1918     -0,05%      1,1919     1,1927   -2,4% 
EUR/JPY                129,75     -0,31%      130,18     130,17   +2,9% 
EUR/CHF                1,1036     -0,24%      1,1055     1,1065   +2,1% 
EUR/GBP                0,8584     +0,03%      0,8618     0,8589   -3,9% 
USD/JPY                108,86     -0,26%      109,22     109,13   +5,4% 
GBP/USD                1,3885     -0,08%      1,3831     1,3886   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,4993     +0,02%      6,4998     6,5004   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             55.696,00     -0,83%   54.943,00  56.433,74  +91,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               64,30      65,39       -1,7%      -1,09  +32,1% 
Brent/ICE               67,74      68,88       -1,7%      -1,14  +31,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.732,10   1.730,74       +0,1%      +1,36   -8,7% 
Silber (Spot)           25,92      26,22       -1,2%      -0,31   -1,8% 
Platin (Spot)        1.223,95   1.215,35       +0,7%      +8,60  +14,4% 
Kupfer-Future            4,07       4,15       -1,8%      -0,08  +15,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 16, 2021 09:47 ET (13:47 GMT)