Die Münchener-Rück-Tochter Ergo steigt bei einem mittelgroßen chinesischen Schaden- und Unfallversicherer ein und schließt damit nach eigenen Angaben die letzte Lücke in ihrem Angebot dort.

Der Düsseldorfer Versicherer übernimmt über eine Kapitalerhöhung 24,9 Prozent an der Taishan Property & Casualty Insurance, die ihren Sitz in Shandong hat und der Staatsholding Sasac gehört. "In unserem globalen Portfolio spielt China eine zentrale Rolle", begründete Ergo-Chef Markus Rieß den Zukauf. Nach der Trennung von zahlreichen Auslandstöchtern ist Taishan die erste größere Investition außerhalb Deutschlands für Ergo.

Die 2011 gegründete Taishan kommt nach Ergo-Angaben auf rund 300 Millionen Euro an Prämieneinnahmen und wächst um 15 bis 20 Prozent pro Jahr. "Was die Möglichkeit betrifft, in China Versicherungsgeschäft zu zeichnen, sind wir damit nun komplett", sagte Ergo-China-Chef Jürgen Schmitz der Nachrichtenagentur Reuters. In der Lebens- und Krankenversicherung ist Ergo bereits seit 2013 in China aktiv. Ihr Partner dort, die Shandong Asset Investment Holdings, gehört der Sasac. Im Herbst 2019 hatte sich Ergo mit dem Autobauer Great Wall Motor verbündet, um Kfz-Versicherungen zu verkaufen. Die nötige Lizenz dafür soll Taishan stellen.

"Der chinesische Markt ist sehr stark konzentriert. Aber unter den Sachversicherern mit ausländischen Gesellschaftern sind wir damit nun unter den Top fünf und können in Zukunft unter die Top drei vordringen", sagte Schmitz. Eine Aufstockung des Anteils an Taishan sei in Zukunft gut vorstellbar. Operativ habe Ergo von Beginn an großen Einfluss.