Brüssel (Reuters) - Wegen einer möglichen Verletzung von Regeln zum Jugendschutz will die EU Ermittlungen gegen Meta einleiten.

"Die EU-Kommission ist besorgt, dass die Systeme von Facebook und Instagram, einschließlich ihrer Algorithmen, Suchtverhalten bei Kindern fördern und sogenannte 'Kaninchenloch-Effekte' hervorrufen", teilte ein Vertreter der Behörde am Donnerstag mit. Untersucht würden außerdem die Vorkehrungen des US-Konzerns für eine Alterskontrolle der Nutzer, um Kindern vor ungeeigneten Inhalten fernzuhalten.

Die Ermittlungen basieren auf dem Digital Services Act (DSA). Das Gesetz verpflichtet Internet-Konzerne unter anderem dazu, ein Risikomanagement einzurichten sowie verstärkt gegen Hass und Hetze im Internet vorzugehen. Außerdem verbietet es sogenannte "Dark Patterns", also manipulative Praktiken, mit denen Kunden auf den Plattformen gehalten oder zu Käufen animiert werden. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Die EU ermittelt bereits in einem anderen Fall gegen Meta: Der Betreiber der Online-Netzwerke Facebook und Instagram geht vor den anstehenden Europawahlen aus Sicht der Kommission nicht konsequent genug gegen Falschinformationen vor.

(Bericht von Foo Yun Chee, geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)