FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen bis Donnerstagmittag von den Tageshochs zurück. Im Handel ist von einsetzenden Gewinnmitnahmen die Rede. Das Umfeld bleibt indes günstig nach der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend. "Grüne Vorzeichen, wohin man blickt", so Jochen Stanzl von CMC Markets. Viele Marktteilnehmer hätten die Sorge gehabt, der Anstieg der Inflation in den jüngsten Daten könnte die Fed von ihrem Kurs abbringen, nicht wie erwartet am 12. Juni zu handeln und die Zinsen zu senken. "Doch Fed-Chef Powell sieht den Anstieg der Inflation nur als 'Straßenunebenheiten' an und bleibt auf Kurs, die Leitzinsen 2024 dreimal zu senken", so Stanzl.

Der DAX folgt am Donnerstag dem Dow Jones Index und auch dem japanischen Nikkei auf neue Allzeithochs. Der deutsche Leitindex gewinnt 0,4 Prozent auf 18.0942 Punkte, bei 18.178 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 rückt derweil 0,6 Prozent auf 5.030 Punkte vor; das neue Jahreshoch erreichte er bei 5.059 und richtet sich damit wieder komfortabel und deutlich über der 5.000er Marke ein. Die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung stützen nicht nur die Aktienmärkte - auch Kryptowährungen und Gold sind gefragt.


    US-Notenbank hebt 

Die US-Notenbank hat zudem die Wachstumsprognose angehoben - auf 2,1 von bisher 1,4 Prozent. "Damit setzt sich das Goldilocks-Szenario fort", so ein Marktteilnehmer, also das Goldlöckchen-Szenario, das die günstigen Perspektiven aus Zinssenkungen und hohem Wachstum beschreibt. Der Marktteilnehmer sieht nun Spielraum für die kürzeren Zinsen, das lange Ende hat auf die Sitzung so gut wie nicht mehr reagiert. Der Euro hat dagegen den jüngsten Rücksetzer wieder ausgebügelt.

Nach einer überraschenden Zinssenkung durch die Schweizer Zentralbank gerät der Franken unter Druck: Für einen Dollar erhält man nun 0,8928 Franken nach 0,8850 Franken vor der Entscheidung. Nun geht es um die Bank of England, die am Mittag zur Geldpolitik tagt. "Nachdem die Inflationsdaten zuletzt rückläufig waren und auch unter den Erwartungen ausgefallen sind, könnte auch die Bank of England den Markt auf Lockerungen vorbereiten", so der Marktteilnehmer.

Mit Blick auf die einzelnen Sektoren sind Rohstoffwerte wegen des zunehmenden Konjunkturoptimismus gesucht und gewinnen 2,2 Prozent. Die Aussicht auf bald fallende Zinsen verhilft Technologieaktien zu Aufschlägen von 2,2 Prozent. Auch zinssensible Immobilienaktien sind gefragt: Im DAX rücken Vonovia 3,8 Prozent vor, LEG kommen auf ein Plus von 2,3 Prozent. Infineon gewinnen 2,6 Prozent und Zalando 2,8 Prozent.


   BMW geben nach - Gebrauchtwagenmarkt belastet 

BMW verlieren 0,4 Prozent. Der Automobilkonzern blickt zwar recht zuversichtlich in die Zukunft. Die Auslieferungen sollen das Vorjahrsniveau leicht übertreffen, und die geplante operative Gewinnmarge von 8 bis 10 Prozent sollte erzielbar sein, so das Unternehmen. Allerdings wird der Rückgang der Gebrauchtwagenpreise den Gewinn belasten.

Heidelberg Materials machen einen Satz von 3,2 Prozent. Der Baustoffkonzern will die Dividende auf 3 Euro erhöhen von 2,60 Euro, erwartet worden waren 2,80 Euro. Zugleich teilte das Unternehmen mit, es habe den Vertrag mit Vorstandschef Dominik von Achten bis Ende Januar 2028 verlängert. Rheinmetall ziehen um 1,5 Prozent an auf 485 Euro. JP Morgan hat das Kursziel auf 600 Euro angehoben von 455 Euro.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.030,07        +0,6%         29,76         +11,3% 
Stoxx-50                4.385,64        +0,3%         13,23          +7,1% 
DAX                    18.093,91        +0,4%         78,78          +8,0% 
MDAX                   26.470,51        +0,8%        206,21          -2,5% 
TecDAX                  3.403,62        +1,0%         33,72          +2,0% 
SDAX                   13.936,20        +0,6%         77,61          -0,2% 
FTSE                    7.829,76        +1,2%         92,38          +0,1% 
CAC                     8.154,33        -0,1%         -7,08          +8,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,39                      -0,04          -0,18 
US-Zehnjahresrendite        4,23                      -0,04          +0,35 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 9:10 Uhr  Mi, 17:17 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0908        -0,2%        1,0927         1,0856   -1,2% 
EUR/JPY                   164,87        -0,0%        165,28         164,58   +6,0% 
EUR/CHF                   0,9743        +0,6%        0,9681         0,9672   +5,0% 
EUR/GBP                   0,8557        +0,1%        0,8544         0,8538   -1,4% 
USD/JPY                   151,15        +0,2%        151,30         151,60   +7,3% 
GBP/USD                   1,2749        -0,3%        1,2788         1,2715   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,2147        +0,1%        7,2135         7,2170   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.165,48        -0,8%     67.382,97      63.646,56  +54,2% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  80,85        81,27         -0,5%          -0,42  +11,3% 
Brent/ICE                  85,45        85,95         -0,6%          -0,50  +11,3% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  27,26        27,28         -0,1%          -0,01  -14,8% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.206,52     2.201,78         +0,2%          +4,74   +7,0% 
Silber (Spot)              25,45        25,64         -0,8%          -0,20   +7,0% 
Platin (Spot)             912,55       914,70         -0,2%          -2,15   -8,0% 
Kupfer-Future               4,08         4,05         +0,8%          +0,03   +4,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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March 21, 2024 07:48 ET (11:48 GMT)