Jahresabschluss 2023

LANG & SCHWARZ Aktiengesellschaft

Inhaltsverzeichnis

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

2

1.

Geschäftliche Aktivitäten

2

2.

Wirtschaftsbericht

2

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

2

2.2. Rahmenbedingungen der geschäftlichen Tätigkeiten

3

2.3. Geschäftsentwicklung

4

2.3.1. Ertragslage

5

2.3.2. Finanzlage

6

2.3.3. Vermögenslage

7

3.

Risikobericht

8

3.1. Risikomanagement

8

3.2. Risikoarten der Geschäftstätigkeit

8

3.2.1. Adressenausfallrisiko

9

3.2.2. Marktpreisrisiko

9

3.2.3. Liquiditätsrisiken

10

3.2.4. Operationelles Risiko

10

3.3. Risikotragfähigkeit

13

4.

Prognose- und Chancenbericht

14

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023

16

Bilanz zum 31. Dezember 2023

16

Gewinn- und Verlustrechnung 2023

17

Anhang 2023

18

1.

Grundlagen der Rechnungslegung

18

2.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

18

3.

Erläuterungen zur Bilanz

19

4.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

20

5.

Sonstige Angaben

21

6.

Nachtragsbericht

23

7.

Ergebnisverwendungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2023

23

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

25

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Inhaltsverzeichnis

Seite 1

Lagebericht 2023

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Bestätigungsvermerk

Lang & Schwarz Aktiengesellschaft, Düsseldorf

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Geschäftliche Aktivitäten

Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ist eine operative Holdinggesellschaft. Der Konzern umfasst mit der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG, der Lang & Schwarz Gate GmbH und der P3 finance GmbH als Joint Venture drei weitere Konzerngesellschaften.

Unter die eigene operative Tätigkeit der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft fällt die Begebung von derivativen Finanzinstrumenten mit dem Schwerpunkt auf Hebelprodukten und Themenzertifikaten - einschließlich wikifolio-Endlosindexzertifikaten. Insgesamt wurden durch die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in 2023 rund 41.000 eigene Produkte emittiert.

Die verschiedenen Produkte der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft werden durch die Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG außerbörslich oder börslich an der Börse Stuttgart (Handelssegment EUWAX) und der BX Swiss, Bern (Schweiz) zum Handel angeboten. Zum Ultimo Dezember 2023 quotiert die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG ca. 12.000 derivative Finanzinstrumente der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft mit Bezug auf inländische und ausländische Aktientitel, Indizes, Währungskursrelationen, Rohwarenkurse oder die Zinsentwicklung sowie etwa 10.000 wikifolio- Endlosindexzertifikate. Die Lang & Schwarz TradeCenter AG

  • Co. KG stellt darüber hinaus Handelskurse für über 16.000 Aktien, Anleihen, Fonds sowie ETPs (ETFs, ETCs und ETNs) wochentäglich von 7:30 Uhr bis 23:00 Uhr sowie samstags von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und sonntags von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Als Market Maker quotiert die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG Finanzinstrumente auch an der Lang & Schwarz Exchange, dem elektronischen Handelssystem der Börse Hamburg, an der Frankfurter Wertpapierbörse, an der Wiener Börse, Wien (Österreich) und an der BX Swiss, Bern (Schweiz). Partnerbanken können sich an die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG zum

Handel über TradeLink, cats-os oder andere alternative Anschlussmöglichkeiten anbinden. Über angeschlossene Partnerbanken der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG erreicht diese über 25 Millionen Privatkunden.

Die 100%-ige Tochtergesellschaft Lang & Schwarz Gate GmbH erbringt Dienstleistungen im Bereich der EDV- Hardware- und Softwarebereitstellung, der Unterhaltung der technischen Handelsplatzanbindungen sowie den laufenden EDV-Support für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft und die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG.

Gemeinsam mit der P3 group GmbH hat die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ein Joint Venture gegründet, das unter der Bezeichnung P3 finance GmbH firmiert. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft hält mit einer Anteilsquote von 50,004% die Mehrheit der Kapitalanteile an der P3 finance GmbH. Ziel dieses Joint Ventures ist es zunächst, den Betrieb der neu entwickelten Software onelink zu übernehmen. Onelink ist eine Kommunikationsplattform, die es ermöglicht, hoch-performant Informationen (Daten betreffend die Geschäftsanbahnung und den Geschäftsabschluss) zwischen Trader bzw. Broker und dem Market Maker Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG auszutauschen. Im Vergleich zur bisherigen Anbindungssoftware verfügt die P3 finance GmbH als Eigentümerin der Software onelink über die Möglichkeit, bei künftigen Weiterentwicklungen eigenständig zu entscheiden. Zudem wird die Kommunikationsplattform deutlich leistungsfähiger ausgerichtet sein.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Während sich die infolge der Pandemie gestörten Lieferketten im Jahr 2023 weitgehend erholt haben, zeigten sich in diesem Jahr andere Probleme, die die weltweite Konjunktur eingebremst haben. Darunter fallen neben den anhaltend schweren finanziellen Bedingungen ein schwaches Produktivitätswachstum, eine Verschiebung der Nachfrage zum Dienstleistungssektor und die anhaltende Unsicherheit über die zukünftige geopolitische Lage.

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Lagebericht

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Lagebericht 2023

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Bestätigungsvermerk

Die Entwicklung am Zinsmarkt setzte sich in 2023 fort, wenngleich die Zinserhöhungen nicht mehr so hoch ausfielen wie im Jahr 2022. Die wichtigsten Notenbanken der Welt mit Ausnahme der Bank of Japan haben im abgelaufenen Jahr die Leitzinsen angehoben. Die US Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins (Fed Funds Rate) von 4,25%-4,50% Anfang des Jahres 2023 auf 5,25%-5,50% angehoben, um der gestiegenen Inflation zu begegnen. Allerdings beendete die Fed das Zinsjahr 2023 mit der Ankündigung, dass in 2024 voraussichtlich

Zinssenkungen folgen werden. Auch der Hauptrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde in 2023 deutlich von 2,5% auf 4,5% angehoben, um auch in der Eurozone gegen die erhöhte Teuerungsrate vorzugehen. In den letzten Entscheidungen des Jahres 2023 hat die EZB den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 4,5% belassen.

Auch in 2023 war die Inflation in Deutschland weiter hoch, vor allem getrieben durch hohe Preise für Nahrungsmittel. Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde dabei weiterhin von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst, die die Preisentwicklung auf allen Wirtschaftsstufen prägte. Zwar erreichte die Preissteigerung nicht mehr ganz die Höchststände des vergangenen Jahres, jedoch zog die Teuerungsrate zum

Jahresende angesichts des Auslaufens der Unterstützungsleistungen der Bundesregierung wegen hoher Energiepreise wieder an. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug die Inflation in Deutschland in 2023 5,9% nach 6,9% im vergangenen Jahr, 2021 lag diese noch bei durchschnittlich 3,1%.

Die US-Inflation nahm in 2023 von 8,0% auf 4,1% und damit deutlicher als die deutsche Inflation ab. Einen ähnlichen Verlauf zeigte die Inflation der Eurozone, die sich im Jahr 2023 von 8,4% auf 5,4% reduzierte. Im Vergleich zu Deutschland ist die Inflation in Europa damit deutlich stärker zurückgegangen.

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt im vergangenen Jahr um 0,3% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, in dem noch ein Wachstum von 1,8%

verzeichnet werden konnte. Während die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Quartalen in etwa stagnierte, führte das letzte Quartal des Jahres nach vorläufiger Auswertung des Statistischen Bundesamtes schließlich zur Schrumpfung der deutschen Wirtschaft.

Im abgelaufenen Jahr ist die Arbeitslosenquote in Deutschland wieder gestiegen und befand sich mit durchschnittlich 5,7% leicht über dem Vorjahreswert von 5,3%. In der Europäischen Union (EU) liegt dieser Wert nach wie vor über dem deutschen Durchschnitt. Im Dezember 2023 lag diese Quote in der EU bei 6,0% nach 6,1% im Dezember 2022.

Bezüglich des Bruttoinlandsprodukts zeigt sich das Wachstum in den USA insbesondere zum Jahresende überraschend robust. Die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten kommt für das Jahr 2023 voraussichtlich auf ein Wachstum von 2,5% nach 1,9% im Vorjahr. Damit präsentiert sich die amerikanische Wirtschaft deutlich besser als in der Eurozone und in Deutschland. Für die Eurozone insgesamt ergibt sich für das Jahr 2023 voraussichtlich noch ein Wachstum von 0,5%. Hinsichtlich der weltweiten Wirtschaftsleistung erwartet die Weltbank für 2023 eine Steigerung um 3,1%.

2.2 Rahmenbedingungen der geschäftlichen Tätigkeiten

Das Börsenumfeld im Jahr 2023 kann weiter überwiegend als schwierig bezeichnet werden. Neben der Zinswende und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine kam im vierten Quartal 2023 der Konflikt im Nahen Osten dazu. Im Jahr 2023 sank die Zahl der IPOs weltweit um 8% auf 1.298. Neben der Anzahl der Börsengänge sank auch das das Emissionsvolumen um 33% auf rund 123 Mrd. USD. Die Märkte entwickelten sich recht unterschiedlich. In den USA stieg die Anzahl der Börsengänge um 47% auf 132 mit einem Emissionsvolumen von 22 Mrd. USD, während die Anzahl in Europa um 20% auf 136 mit einem Emissionsvolumen von 12,9 Mrd. USD zurückging. Auch in China ging die absolute Zahl der Börsengänge sowie das Emissionsvolumen deutlich zurück.

Insgesamt sind in Deutschland im Jahr 2023 nur drei Unternehmen im Prime Standard an die Börse gegangen.

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Lagebericht

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Bestätigungsvermerk

Bei diesen Unternehmen handelt es sich um die Ionos SE, die Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA sowie die Schott Pharma AG & Co. KGaA.

Mit einem Emissionserlös von 5,2 Mrd. USD Emissionsvolumen war ARM Holding der größte Börsengang des Jahres weltweit. Von ARM stammt die Grund- Architektur der Chips, die in sehr vielen Smartphones und Tablet-Computern verwendet werden. Den zweiten Platz belegte der amerikanische Konsumanbieter Kenvue, welcher ca. 4,4 Mrd. USD erlöste. Auf Platz 8 landete ein deutsches Unternehmen, die Birkenstock Holding plc, welches im vierten Quartal 2023 an der NYSE gelistet wurde und in Emissionsvolumen von ca. 1,5 Mrd. USD erzielt hat.

Der DAX gewann im Jahr 2023 ca. 20% und beendete das Jahr bei 16.751 Punkten (Vorjahr: 13.923 Punkte). Trotz des Krieges in der Ukraine und dem Konflikt im Nahen Osten erreichte der DAX ein neues Allzeithoch. Ursächlich hierfür war vermutlich die Spekulation auf fallende Zinsen im Jahr 2024. Der MDAX gewann auf Jahressicht ca. 8% und beendete das Jahr bei 27.137 Punkten (Vorjahr: 25.117 Punkte). Der TecDAX schloss bei 3.337 Punkten und damit ca. 14% über dem Vorjahr (Vorjahr: 2.921 Punkte).

Betrachtet man einzelne Wertpapiere so ist der Rüstungskonzern Rheinmetall AG der Spitzenreiter im DAX. Die Aktie des Konzerns legte mehr als 54% zu. Einem der weltweit führenden Hersteller von Baustoffen wie Zement und Beton, der Heidelberg Materials AG, gelang mit 52% ebenfalls ein starker Kursanstieg. Die Aktie der Adidas AG legte mehr als 45% zu. Das schwächste Unternehmen im DAX war dagegen Zalando SE, das ca. 36% auf Jahressicht einbüßte. Ebenfalls hohe Einbußen verzeichneten die Aktien der Siemens Energy AG mit ca. 32% sowie der Bayer AG mit fast 31%.

Im MDAX konnte Redcare Pharmacy N.V. um ca. 198% zulegen. Der Konzern soll von der Digitalisierung des Gesundheitswesens profitieren; so sollen elektronische Rezepte 2024 zum Standard werden. Auf dem zweiten Platz

  • Summe aus Umsatzerlöse, Materialaufwand und Zinsergebnis (ohne Sondereffekt: Zinsaufwendungen nach der Abgabenordnung).
  • Personalaufwand zuzüglich sonstige betriebliche Aufwendungen.

folgte das Immobilienunternehmen TAG Immobilien AG mit einem Zuwachs von ca. 118%. Der größte Verlierer in diesem Index war, mit einem Verlust von ca. 44%, die Aktie der Delivery Hero SE, einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie.

Auch an den internationalen Aktienmärkten war die Entwicklung der Börsenindizes 2023 positiv. So stieg der Dow Jones Index in 2023 um ca. 14% auf 37.689 Punkte (Vorjahr: 33.147 Punkte). Der S&P 500 legte in 2023 um ca. 24% auf 4.769 Punkte zum Jahresende zu (Vorjahr: 3.839 Punkte). Der Nikkei Index gewann in 2023 ca. 28% (Jahresschluss: 33.464, Vorjahr: 26.094). Der EURO STOXX

50-Index gewann auf Jahressicht ca. 19% (Jahresschluss: 4.521, Vorjahr: 3.793).

2.3 Geschäftsentwicklung

Für die Entwicklung der Gesellschaft sind bestimmte Kennzahlen und ihre Einflussgrößen maßgeblich. Diese werden als bedeutende Leistungsindikatoren bezeichnet. Als zentrale Größen des Unternehmens werden diese beobachtet, gemessen und gegebenenfalls zu anderen Werten oder Entwicklungen in Beziehung gesetzt.

Die nachstehende Übersicht stellt die bedeutenden Leistungsindikatoren für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft dar:

2023

2022

Ergebnis aus der Handelstätigkeit1

TEUR

23.059

24.718

Verwaltungsaufwand2

TEUR

16.811

17.892

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit3

TEUR

6.581

7.945

Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit spiegelt die Ertragsentwicklung aus der operativen Tätigkeit wider. Als tägliche, monatliche, quartalsweise und jährliche Größe wird diese jeweils gesellschafts- und konzernbezogen intern berichtet. Zusammen mit den Verwaltungsaufwendungen als überwiegenden Fixkosten und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stellen diese Größen die steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft dar -

3 Ergebnis nach Steuern (ohne Sondereffekte) zuzüglich bzw. abzüglich der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag abzüglich Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG.

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Bestätigungsvermerk

steuerungsrelevante nicht finanzielle Leistungsindikatoren liegen nicht vor.

Das Marktumfeld war im Jahr 2023 bezogen auf die Tätigkeiten im Bereich Strukturierte Produkte weiterhin schwierig. So sind sowohl die Anzahl der Geschäfte als auch das Handelsvolumen der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in diesem herausfordernden Umfeld deutlich zurückgegangen. Die Anzahl der Geschäfte hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 38% auf ca. 466.000 reduziert. Das Handelsvolumen ist auf Jahressicht um 40% auf ca. EUR 1,3 Mrd. gesunken. Diese Rahmenbedingungen wirkten sich im Jahresverlauf auf die Ertragsmöglichkeiten aus. Demgegenüber konnten infolge des gestiegenen Zinsniveaus und des Aufbaus des Bereichs Treasury im Jahr 2023 signifikant höhere Zinserträge in Höhe von EUR 3,6 Mio. erzielt werden, während hier im Vorjahr aufgrund von Negativzinsen noch ein Betrag von TEUR -51 ausgewiesen wurde. Wie prognostiziert konnte an das Ergebnis des Jahres 2022 angeknüpft werden. Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit liegt im Jahr 2023 mit EUR 23,1 Mio. nur leicht unter dem des Vorjahres (Vorjahr: EUR 24,7 Mio.). Der Verwaltungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 6% auf EUR 16,8 Mio. zurückgegangen und bewegt sich damit wie erwartet auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 7,9 Mio.) erzielt. Aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde die unter den Erträgen aus Beteiligungen ausgewiesene Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG in Höhe von EUR 7,4 Mio. (Vorjahr: EUR 7,3 Mio.) herausgerechnet. Ebenso ist der im

folgenden Abschnitt "Ertragslage" dargestellte Sondereffekt für Zinsen nach der Abgabenordnung nicht dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen.

Neben den zuvor beschriebenen Leistungsindikatoren stellt die Einhaltung der Risikotragfähigkeit für die Gesellschaft einen ökonomischen Wert dar, welcher nachhaltig einzuhalten ist. Auch zur Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen im gesamten Konzern wird die Einhaltung

der Risikotragfähigkeit turnusmäßig und soweit erforderlich anlassbezogen überprüft.

2.3.1 Ertragslage

Auch im Jahr 2023 war die Ertragslage der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft von Sondereffekten beeinflusst. Die Risikovorsorge für Zinsen nach der Abgabenordnung in Höhe von TEUR 1.560 hat das Jahresergebnis belastet.

Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit ist insgesamt von TEUR 24.718 um 7% leicht auf TEUR 23.059 gesunken. Ursächlich für diesen Rückgang sind insbesondere das anhaltend schwierige Marktumfeld sowie die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Handelsumsätze im Bereich Strukturierte Produkte. Der Rückgang konnte jedoch durch das signifikant um TEUR 3.401 gestiegene Zinsergebnis nahezu kompensiert werden. Die zuvor beschriebenen Zinsaufwendungen für Zinsen nach der Abgabenordnung von TEUR 1.560 werden als Sondereffekt nicht dem Ergebnis aus der Handelstätigkeit zugerechnet.

Der Personalaufwand hat sich von TEUR 7.211 um TEUR 133 auf TEUR 7.078 verringert. Hierbei haben sich gegenüber dem Jahr 2022 auch geringere Aufwendungen aus der variablen Vergütung bemerkbar gemacht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 948 bzw. 9% auf TEUR 9.732 zurückgegangen. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten von TEUR 2.894 (Vorjahr: TEUR 3.739), EDV-Kosten von TEUR 2.678 (Vorjahr: TEUR 3.084), Raumkosten von TEUR 1.166 (Vorjahr: TEUR 1.411) sowie Gebühren und Beiträge von TEUR 866 (Vorjahr: TEUR 941). Ursächlich für den Rückgang der anderen Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr sind insbesondere geringere Rechts- und Beratungskosten.

In 2023 wurden Erträge aus Beteiligungen in Höhe von TEUR 7.585 (Vorjahr: TEUR 7.485) erzielt. Neben einer Haftungsvergütung für ihre Stellung als Komplementärin der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG beinhalten die Erträge die Gewinnausschüttung der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG für das Jahr 2023 in Höhe von TEUR 7.400. Die Gewinnausschüttung wird nach den

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Bestätigungsvermerk

Grundsätzen der phasengleichen Gewinnvereinnahmung erfolgswirksam vereinnahmt.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 6.581. Hierin nicht enthalten sind der zuvor beschriebene Sondereffekt aus Zinsaufwendungen nach der Abgabenordnung von TEUR 1.560 und die Beteiligungserträge aus der Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG in Höhe von TEUR 7.400.

Die Berechnung des Steueraufwands in der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft basiert auf dem steuerlichen Ergebnis der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft selbst sowie zusätzlich auf dem steuerlichen Ergebnis der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG als Treuhand-KG. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag haben sich um TEUR 398 gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 4.849 verringert.

Unter Berücksichtigung sonstiger Steuern in Höhe von TEUR 626 (Vorjahr: TEUR 331) ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 6.945 (Vorjahr: TEUR 8.106).

2.3.2 Finanzlage

Die Liquidität der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit ausreichend, die

Zahlungsfähigkeit jederzeit gewährleistet. Zum Jahresultimo stehen kurzfristige Forderungen, sonstige Wertpapiere und liquide Mittel im Umlaufvermögen von insgesamt TEUR 630.522 (Vorjahr: TEUR 608.520) kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen von insgesamt TEUR 621.506 (Vorjahr: TEUR 595.056) gegenüber. Finanzinstrumente, die aufgrund ihrer Fungibilität einen kurzfristigen Charakter aufweisen, werden trotz einer langfristigen Restlaufzeit entsprechend der internen Steuerung in die kurzfristigen Verbindlichkeiten einbezogen. Dies betrifft auch von der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft begebene

Optionsscheine und Zertifikate. Auf dieser Berechnungsgrundlage ergibt sich ein bilanzieller Liquiditätsüberschuss von TEUR 9.016 (Vorjahr: TEUR 13.464).

Die Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen in EURO. Im Gegenwert von TEUR 2.105 (Vorjahr: TEUR 1.436) werden Geldverbindlichkeiten in USD auf laufenden Bankkonten unterhalten bzw. in Höhe von TEUR 1.673 (Vorjahr: TEUR 1.837) Geldforderungen in USD auf laufenden Bankkonten.

Über die bestehenden Eigenmittel der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in Höhe von TEUR 41.736 (Vorjahr: TEUR 40.831) hinaus stehen der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft auch im Anschluss an das Geschäftsjahr 2023 ausreichende Finanzierungsmittel zur Verfügung, um ihre geschäftliche Tätigkeit finanzieren zu können. Dies ist

insbesondere in den aktuell laufenden Finanzierungsverträgen mit der Hausbank HSBC Continental Europe S.A. begründet.

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2.3.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft hat sich zum 31. Dezember 2023 gegenüber dem Vorjahr von TEUR 635.887 um TEUR 27.356 bzw. 4% auf TEUR 663.243 erhöht. Dies ist insbesondere auf den stichtagsbedingten Anstieg von Wertpapierpositionen am Jahresende 2023 zurückzuführen, wie nachfolgende Übersicht zeigt:

Bilanzausweis

2023

2022

Veränd.

Bilanzposten und Produkte

TEUR

TEUR

TEUR

sonstige Vermögensgegenstände

Optionen

249

149

100

Zinsabgrenzungen und gezahlte

242

0

242

Stückzinsen

werden bei der Hausbank HSBC Continental Europe S.A. sowie vier weiteren, in Deutschland ansässigen Kreditinstituten gehalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind von TEUR 5.642 um TEUR 2.764 auf TEUR 8.406 gestiegen. Hierin enthalten ist insbesondere das Verrechnungskonto mit der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG; hierauf wurde die Forderung aus dem Gewinnausschüttungsanspruch für das Jahr 2023 in Höhe von TEUR 7.400, die im Wege der phasengleichen Gewinnvereinnahmung in der Bilanz zum 31. Dezember 2023 ausgewiesen wird, berücksichtigt.

491

149

sonstige Wertpapiere

Aktien, Fonds, ETPs, OS und ZT

518.688

462.875

342 Der Anstieg der Anteile an verbundenen Unternehmen

gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 338 resultiert aus

55.813

festverzinsliche Wertpapiere

56.441

294

56.147

einer Einzahlung in die Kapitalrücklage der

575.129

463.169

111.960 Tochtergesellschaft P3 finance GmbH.

Summe aktive Handelsbestände

575.620

463.318

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

verkaufte Aktien, Fonds, und ETPs

55

30

sonstige Verbindlichkeiten

verkaufte eigene OS und ZT

563.978

553.617

Optionen

120

126

564.098

553.743

Summe passive Handelsbestände

564.153

553.773

112.302

25

Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten stichtagsbedingt von insgesamt TEUR 2.048 um TEUR 13.052 auf TEUR 15.100 erhöht. Die Verbindlichkeiten in laufender Rechnung betreffen nahezu ausschließlich die Hausbank HSBC Continental Europe S.A.

Gegenüber dem Vorjahresausweis hat sich der Stichtagsbestand von verkauften eigenen Optionsscheinen und Zertifikaten innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten von TEUR 553.617 um TEUR 10.361 auf TEUR 563.978 erhöht; hiervon entfallen TEUR 511.909 auf verkaufte Wikifolio-Zertifikate. Die sonstigen Wertpapiere auf der Aktivseite sind von insgesamt TEUR 463.169 um TEUR 111.960 auf TEUR 575.129 angestiegen. Unter dem Bilanzposten sonstige Wertpapiere werden zum Bilanzstichtag insbesondere die zur Absicherung der verkauften Zertifikate gehaltenen Wertpapierbestände ausgewiesen. Zudem werden hierin die festverzinslichen Wertpapiere aus dem Treasury ausgewiesen.

Demgegenüber haben sich auf der Aktivseite der Bilanz innerhalb des Bilanzpostens Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten die unterhaltenen Gelder auf Bankkonten um insgesamt TEUR 87.165 auf TEUR 57.125 verringert. Der Rückgang resultiert insbesondere aus dem Kauf der festverzinslichen Wertpapiere des Treasury. Die Guthaben

Die Rückstellungen sind um TEUR 3.450 gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 41.419 gestiegen. Dabei haben sich die Steuerrückstellungen um TEUR 2.431 und die sonstigen Rückstellungen um TEUR 1.019 gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Steuerrückstellungen betreffen mit TEUR 34.645 (einschließlich Zinsen nach der Abgabenordnung von TEUR 17.225) die Risikovorsorge im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Beteiligung der Lang

  • Schwarz Aktiengesellschaft an sogenannten Cum-/Ex- Geschäften für die Jahre 2007, 2010 und 2011. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.560 ist auf den beschriebenen Sondereffekt der laufenden Rückstellung für Zinsen nach der Abgabenordnung im Jahr 2023 zurückzuführen. Weitere TEUR 871 der Steuerrückstellungen entfallen auf die Gewerbesteuer für das Jahr 2023.

Gegen die erhaltenen geänderten Steuerbescheide für die Veranlagungszeiträume 2008 und 2009 hat die Gesellschaft Einspruch eingelegt. Über das Einspruchsverfahren ist

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Bestätigungsvermerk

bislang nicht entschieden worden. Auch nach weiteren internen Auswertungen bleibt nach Bewertung der Gesellschaft das steuerliche Gesamtrisiko - mit Ausnahme des weiteren zurückgestellten Betrages für Zinsen nach der Abgabenordnung - unverändert. Das verbleibende steuerliche Gesamtrisiko für die Jahre 2007, 2010 und 2011 zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 50,3 Mio. Die zum 31. Dezember 2023 diesbezüglich bestehenden Rückstellungen von TEUR 34.645 sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 5.903 betreffen überwiegend Rückstellungen im Personalbereich, die sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben.

Das Eigenkapital ist von TEUR 40.831 um TEUR 905 auf TEUR 41.736 gewachsen. Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 22. Juni 2023 wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von EUR 0,64 je gewinnberechtigter Aktie, mithin TEUR 6.040, aus dem Bilanzgewinn an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 in Höhe von TEUR 15.983 eine Dividende von EUR 0,55 je gewinnberechtigter Aktie, mithin TEUR 5.191, zu zahlen. Angesichts der leicht gestiegenen Bilanzsumme ergibt sich zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote von 6,3% nach 6,4% im Vorjahr.

Die Geschäftsentwicklung der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft im Jahr 2023 war mit Blick auf das

schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld zufriedenstellend. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind geordnet.

  • Risikobericht

3.1 Risikomanagement

Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft wendet als

Investmentholdinggesellschaft im Sinne des

Wertpapierinstitutsgesetzes (WpIG) die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) in der jeweils aktuellen Fassung weiterhin sinngemäß an, bis von der Aufsicht eine eigene, speziell auf mittlere

Wertpapierinstitute zugeschnittene Verlautbarung erarbeitet wird.

Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft tätigt insbesondere Handelsgeschäfte in Finanzinstrumenten, die im Eigenbestand gehalten werden. Eine Absicherung dieser Wertpapierbestände erfolgt durch gegenläufige Bestände gleicher Art oder durch ein dynamisches Delta-Hedging (vgl. hierzu auch die Ausführungen im Anhang zu den Angaben zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB). Der Umgang mit Risiken, wie einem möglichen Verlust oder einem entgangenen Gewinn, ist Bestandteil der Gesamtsteuerung durch die Geschäftsleitung für den gesamten Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Aus diesem Grund wurde ein zeitnahes Risikomanagement als Risikofrüherkennungs- und -steuerungsinstrument unter Einbeziehung aller Konzerngesellschaften eingerichtet. Vorgaben für den Handel in Finanzinstrumenten sowie das Risikomanagement formuliert die Geschäftsleitung für den gesamten Konzern in Form von Rahmenbedingungen,

Richtlinien und Arbeitsanweisungen

(Organisationsanweisungen). Die in den Rahmenbedingungen enthaltene Geschäftsstrategie und Risikostrategie werden jährlich durch die Geschäftsleitung überprüft und geben Art und Umfang möglicher Risikogeschäfte in den einzelnen Konzerngeschäftsfeldern vor. Die frühzeitige Erkennung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken erfolgt unmittelbar durch die Geschäftsleitung, die hierbei vom Risikocontrolling, Compliance-Bereich und der Internen Revision im gesamten Konzern unterstützt wird. Vorstand und Aufsichtsrat werden vierteljährlich über die Risikosituation der Gesellschaft unterrichtet. Dabei wird neben den nachfolgend beschriebenen Risikoarten auch zu Anfragen und Auskunftsersuchen von Behörden zum Aufsichtsrecht oder steuerlichen Themen sowie zu neuen Gesetzesvorhaben oder zu möglichen Änderungen von rechtlichen oder aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen berichtet.

3.2 Risikoarten der Geschäftstätigkeit

Im Rahmen der Risikoinventur wurden folgende

wesentliche Risiken identifiziert: Adressenausfallrisiko,

Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko.

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Bestätigungsvermerk

3.2.1 Adressenausfallrisiko

Adressenausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Vertragspartner nicht oder nicht fristgerecht leistet oder die Gesellschaft einem Vertragspartner aufgrund der Nichtleistung eines Dritten zur Leistung verpflichtet ist, sowie das Wertminderungsrisiko aus Beteiligungen. Das Adressenausfallrisiko wird unterteilt in die drei Unterrisiken: Kreditrisiko, Kontrahentenrisiko und Emittentenrisiko. Zudem können sich im Rahmen der Adressenausfallrisiken Nachhaltigkeitsrisiken ergeben. Die Adressenausfallrisiken werden im Risikocontrolling überwacht.

Kreditrisiken betreffen bilanzielle, derivative und außerbilanzielle Risiken. Von grundsätzlich geringerer Bedeutung sind Kontrahentenrisiken als Risiken des Ausfalls oder der Verschlechterung der Bonität eines Kontrahenten, da nahezu sämtliche Handelsgeschäfte Zug um Zug abgewickelt werden. Sämtliche Handelsgeschäfte werden mit regulierten Instituten abgeschlossen und mit diesen abgewickelt oder an Börsen getätigt und über die Börsensysteme abgewickelt. Dem Emittentenrisiko als Risiko des Ausfalls oder der Verschlechterung der Bonität eines Emittenten wird mit dem Risikomanagement der

Handelsgeschäfte begegnet. Derivative und außerbilanzielle Risiken werden im Rahmen der Marktpreisrisiken überwacht. Darüber hinaus werden mögliche Risikokonzentrationen insbesondere durch die analoge Anwendung von aufsichtsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich des Handelsbuchs begrenzt.

Hinsichtlich der Anlagen von Geldern bei Kreditinstituten oder in zinstragenden Wertpapieren bestehen potentielle Risikokonzentrationen im Hinblick auf die Auswahl der kontoführenden Banken oder der Emittenten. Diese Konzentrationsrisiken sind Teil der Geschäftstätigkeit der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft und werden bewusst akzeptiert und gesteuert. Durch die Treasury-Aktivitäten wird gegenüber der ausschließlichen Anlage von Geldern

bei Kreditinstituten eine Reduzierung der Konzentrationsrisiken durch eine breitere Diversifikation der Emittenten erreicht.

Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen der

Adressenausfallrisiken können aufgrund von existenzbedrohenden Verfehlungen hinsichtlich faktischer oder rechtlicher Anforderungen im Hinblick auf die Themen

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance - ESG) bei Geschäftspartnern, Kontrahenten oder Emittenten schlagend werden. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft unterliegt diesen ESG-bezogenen Risiken insbesondere im Hinblick auf Bankguthaben und das Treasury-Portfolio. Diesbezüglich werden die wesentlichen Geschäftspartner sowie die Emittenten des Treasury-Portfolios regelmäßig auch auf die Entwicklung ihrer ESG-Ratings untersucht.

3.2.2 Marktpreisrisiko

Marktpreisrisiken sind allgemeine Preisveränderungen von Finanzinstrumenten wie Aktien oder Anleihen bzw. von Währungen oder Währungsrelationen, Rohwaren und anderen handelbaren Produkten durch Marktbewegungen. Zu den Marktpreisrisiken zählen Kursrisiken,

Zinsänderungsrisiken, Währungsrisiken und Marktpreisrisiken aus Rohwarengeschäften. Als Kursrisiken

werden sowohl Risiken aus kurzfristigen

Marktpreisschwankungen definiert als auch Liquiditätsrisiken aufgrund einer eingeschränkten Handelbarkeit von Wertpapieren, die auf ein geringes Handelsvolumen zurückzuführen sind ("marktenge" Wertpapiere).

  • Preisrisiko aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen Risiken aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen oder aus Schwankungen einer impliziten Volatilität werden durch ein zeitnahes Risikocontrolling gemessen. Um risikobehaftete Bestände zu beschränken, wird die Einhaltung der von der
    Geschäftsleitung vorgegebenen Handelslimite kontinuierlich überwacht.
  • Preisrisiko durch Liquiditätsengpässe

Liquiditätsrisiken in Finanzinstrumenten wird durch die bewusste Auswahl der von der Gesellschaft gehandelten Finanzinstrumente begegnet. Darüber hinaus erfolgt einerseits die Risikomessung analog der Risiken aus kurzfristigen Marktschwankungen, andererseits werden die

Risiken in Form sich verzögernder

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LS - LANG & SCHWARZ AG published this content on 17 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 17 May 2024 07:04:04 UTC.