Halbjahresfinanzbericht

2021

Intertainment AG

Konzernzwischenlagebericht

der Intertainment AG

A. Allgemeine Wirtschaftsentwicklung

Die weltweite Wirtschaft war im ersten Halbjahr 2021 anhaltend von der Corona-Pandemie geprägt, konnte sich dabei aber etwas von den vorangegangenen Belastungen erholen. Nachdem das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum nach Berechnung von Eurostat, dem Statistikamt der Europäischen Union, im ersten Quartal 2021 noch um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen war, stieg es im zweiten Quartal laut Eurostat-Schätzung um 2,0 Prozent. Für die gesamte EU betrug der Rückgang in den ersten drei Monaten 0,1 Prozent und der Anstieg im zweiten Quartal 1,9 Prozent. Für die deutsche Wirtschaft errechnete das Statistische Bundesamt auf preisbereinigter Basis für das erste Quartal einen BIP-Rückgang von 2,0 Prozent, im zweiten Quartal folgte ein Plus von 1,6 Pro- zent.

B. Entwicklung der Geschäftstätigkeit

Die Intertainment AG hat im ersten Halbjahr 2021 ein besseres Ergebnis als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt. Dies ist vor allem auf eine Steigerung der Umsatzerlöse auf 140 TEuro zurückzuführen. In den ersten sechs Monaten 2020 hatte Intertainment dagegen keinen Umsatz verzeichnet. Der Konzernhalbjahresüberschuss beläuft sich auf 35 TEuro nach einem Konzernperiodenfehlbetrag von -4 TEuro im ersten Halbjahr 2020. Die vergleichsweise ge- ringe Differenz ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im ersten Halbjahr 2020 die Auf- lösung einer Rückstellung zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung geführt hatte.

Im Folgenden stellen wir die Entwicklung der relevanten Themengebiete des Intertainment Konzerns im ersten Halbjahr 2021 dar.

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1. Operatives Geschäft

Wie bereits in den vorangegangenen Berichtszeiträumen lief auch im 1. Halbjahr 2021 die Auswertung der im Besitz von Intertainment befindlichen Alt-Filmbibliothek und die des Films Twisted weiter. Daraus verbuchte Intertainment einen Umsatz in Höhe von 140 TEuro. Der weitaus größte Teil davon entfiel auf den Film Twisted. Für das erste Halbjahr 2020 hatte In- tertainment dagegen keine Umsatzerlöse ausgewiesen. Unabhängig von den erzielten Um- sätzen wurde im ersten Halbjahr 2021 der geplante Aufbau des neuen operativen Geschäfts weiterhin durch die anhaltende Corona-Krise stark erschwert.

2. Mitarbeiter

Intertainment hat im ersten Halbjahr 2021 unverändert keine Mitarbeiter beschäftigt.

3. Vorstandsvertrag verlängert

Am 23. Februar 2021 verlängerte der Aufsichtsrat den ursprünglich bis zum 31. Dezember 2020 befristeten Vorstandsvertrag mit Alleinvorstand Felix Petri per Umlaufbeschluss ein- stimmig um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2021.

4. Vorstand: Ausscheiden von Dr. Maaß und Aufdeckung von Unregelmäßig- keiten

Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Dr. Oliver Maaß aus dem Vorstand der Inter- tainment AG zum 26. Februar 2016 und den danach aufgedeckten Unregelmäßigkeiten hat Intertainment am 8. Juni 2020 Schadensersatzklage gegen Herrn Maaß vor dem Landgericht München I erhoben. Wir verweisen zu diesem Sachverhalt auf unsere Ausführung im Lage- bericht zum Geschäftsjahr 2020. Der Verhandlungstermin wurde 2021 aufgrund von Termin- schwierigkeiten zweimal verschoben. Die Verhandlung ist nun auf den 07. Dezember 2021 terminiert.

Am 10. Juni 2020 hat Intertainment zudem ebenfalls vor dem Landgericht München I gegen die Anwaltskanzlei Heise Kursawe Eversheds, für die Herr Maaß tätig ist, Klage wegen un- gerechtfertigter Bereicherung eingereicht. Im Rahmen in einer mündlichen Verhandlung am

1. September 2021 hatte Intertainment versucht, eine Verschiebung dieses Verfahrens auf die Zeit nach der Verhandlung gegen Herrn Maaß zu erreichen. Dies wurde von der Gegen- seite nicht akzeptiert. In diesem Zusammenhang fällte das Gericht am 17. September 2021 ein Säumnisurteil gegen Intertainment. Gegen dieses wird Intertainment vorgehen.

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5. Beteiligungen am Kapital, die 3 Prozent der Stimmrechte überschrei- ten

Thomas Kaiser hat Intertainment am 1. März 2021 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Intertainment AG am 1. März 2021 die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und zu diesem Tag 815.000 Stimmrechte (entspricht 5,001 Prozent der Gesamtzahl der Stimmrechte) beträgt.

6. Finanzierung der Intertainment AG

Der Intertainment Großaktionär MK Medien Beteiligungs GmbH hatte in den Vorjahren über verschiedene Darlehen in erheblicher Höhe den Fortbestand der Intertainment AG gewähr- leistet. Zur Sicherung der Liquidität wurden sämtliche Gesellschafterdarlehen der MK Medien Beteiligungs GmbH am 9. April 2021 bis zum 30. Juni 2024 prolongiert. Der Zinssatz wurde unverändert mit 0,75 Prozent über Euribor festgelegt.

Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten einschließlich Zinsen gegenüber der MK Me- dien Beteiligungs GmbH zum 30. Juni 2021 auf 10.124 (30.06.2020: 1.058 TEuro).

Darüber hinaus hatte Intertainment am 29. Juni 2018 einen weiteren Darlehensvertrag über 30 TEuro zu den gleichen Konditionen mit der Jobkit GmbH abgeschlossen, deren alleiniger Gesellschafter Intertainment Alleinvorstand Felix Petri ist. Die Laufzeit des Darlehens wurde am 9. April 2021 bis zum 30. Juni 2024 prolongiert.

Ferner wurden im April 2021 weitere Darlehen von der Jobkit GmbH in Höhe von 25 TEuro sowie von der MK Medien Beteiligungs GmbH in Höhe von 90 TEuro zugesagt. Sie wurden nach Abschluss des Bilanzstichtags ausgezahlt. Diese Darlehen haben eine Laufzeit bis zum

31. Mai 2023 und werden ebenfalls mit einem Zinssatz von 0,75 Prozent über Euribor ver- zinst.

7. Hauptversammlung

Am 6. Juli 2021 hat Intertainment die Hauptversammlung für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 in Form einer virtuellen Veranstaltung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten durchgeführt. Dabei erläuterte der Vorstand den Aktionären ausführlich die Entwicklung von Intertainment in den Geschäftsjahren 2019 und 2020. Die Aktionäre entlas- teten den Vorstand und den Aufsichtsrat für die beiden Geschäftsjahre. Darüber hinaus wählten sie die K&M Kreitinger Maierhofer GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mün- chen, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021.

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  1. Bericht über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Intertainment AG Konzerns für das erste Halbjahr 2021 nach IFRS

1. Vermögenslage

Die Vermögenslage des Intertainment Konzerns war zum 30. Juni 2021 von einem Anstieg der Bilanzsumme im Vergleich zum 31. Dezember 2020 geprägt. Sie erhöhte sich von 160 TEuro auf 218 TEuro.

Auf der Aktivseite der Bilanz ist dies auf eine Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte zu- rückzuführen. Dabei reduzierte sich zwar der Zahlungsmittelbestand von 81 TEuro zum 31. Dezember 2020 auf 28 TEuro zum 30. Juni 2021. Die Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen sind dagegen von 16 TEuro auf 141 TEuro gestiegen. Diese umfassen die Forderun- gen von Intertainment gegenüber seinen Vertriebspartnern aus der Auswertung des Films Twisted und der Altfilmbibliothek. Die sonstigen Vermögenswerte haben sich von 53 TEuro zum Bilanzstichtag 2020 auf 39 TEuro zum 30. Juni 2021 verringert.

Die langfristigen Vermögenswerte betragen 8 TEuro, nach 10 TEuro zum 31. Dezember 2020. Sie beinhalten fast ausschließlich Filmrechte.

Auf der Passivseite haben sich die kurzfristigen Schulden erneut leicht reduziert. Sie belaufen sich auf 252 TEuro nach 286 TEuro zum Bilanzstichtag 2020. Dabei haben sich sowohl die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als auch die Rückstellungen ermäßigt.

Die langfristigen Schulden sind dagegen weiter leicht gestiegen. Sie belaufen sich zum 30. Juni 2021 auf von 10.158 TEuro. Zum 31. Dezember 2020 hatten sie 10.101 TEuro betragen. Sie betreffen nahezu ausschließlich Rückzahlungsverpflichtungen für die von der MK Medien Beteiligungs GmbH erhaltenen Darlehen samt Zinsen.

Das Konzerneigenkapital hat sich zum 30. Juni 2021 leicht auf -10.192 (31. Dezember 2020: -10.227) TEuro erhöht. Dies ist auf den Konzernperiodenüberschuss von 35 TEuro zurückzu- führen. Er hat den Konzernbilanzverlust von -27.926 TEuro auf -27.891 TEuro verringert. Das gezeichnete Kapital liegt unverändert bei 16.297 TEuro. Auch die Kapitalrücklage und die ge- setzliche Rücklage blieben unverändert. Sie belaufen sich auf 1.286 TEuro bzw. auf 116 TEuro.

2. Finanzlage

Zum 30. Juni 2021 verfügte der Intertainment Konzern über Zahlungsmittel in Höhe von 28 TEuro, nach 81 TEuro zum 31. Dezember 2020.

Das Management geht von einer positiven Fortbestehensprognose für den Konzern aus. Wir

weisen darauf hin, dass die Finanzplanung und die Fortbestehensprognose mit den unter Ab- schnitt E "Chancen- und Risikobericht des Intertainment AG Konzerns" genannten Risiken be-

haftet sind.

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Intertainment AG published this content on 30 September 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 September 2021 20:31:04 UTC.