Mit Unterstützung Griechenlands will die EU in der Ukraine-Krise weitere Personen und Einrichtungen mit Strafmaßnahmen belegen, neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland aber vorerst nicht verhängen. In der von allen Teilnehmern des EU-Außenministertreffens mitgetragenen Erklärung war lediglich davon die Rede, dass angemessene Aktionen vorbereitet werden sollten, um eine Umsetzung des Abkommens von Minsk zu erreichen.

Die Geldmenge M3 ist in der Eurozone im Dezember erwartungsgemäß zum Vergleichszeitraum im Vorjahr um 3,6% gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg seit über zwei Jahren. Einen Monat zuvor war ein Plus von 3,1% gemeldet worden. Trotzdem ist die Inflationsrate in Deutschland im Januar offenbar in den negativen Bereich gerutscht. Sie verringerte sich von +0,2% im Dezember auf -0,3% im Januar, wie das Statistische Bundesamt auf vorläufiger Basis mitteilte. Es handelte sich um den ersten Monat mit einer negativen Inflationsrate in Deutschland seit September 2009. Verant¬wortlich für den Rückgang der Verbraucherpreise war vor allem der rückläufige Ölpreis. 

Zum Ende der Woche stehen noch einmal zahlreiche Datenveröffentlichungen auf dem Programm. In den USA wird die erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts des vierten Quartals auf die hohe Wachstumsdifferenz zu Europa aufmerksam machen. Man rechnet nicht damit, dass die US-Wirtschaft das Tempo des Sommerhalbjahres 2014 von annähernd 5 % halten kann, in den Monaten Oktober bis Dezember dürfte das reale BIP dennoch mit über 3 % expandiert haben. Für das Gesamtjahr 2014 würde sich somit ein BIP-Wachstum von etwa 2 ½ ergeben. Von dieser Seite scheint eine Leitzinswende gerechtfertigt,  der Beschäftigungsindex hat im Schlussquartal aber noch nicht stärker zugelegt. Erst wenn der Lohndruck größer wird, was in den kommenden Monaten zu erwarten ist, gibt es vonseiten der Fed keinen Grund mehr, die Leitzinserhöhung zu verzögern. Gleichwohl wurde im letzten FOMC-Statement erneut darauf verwiesen, dass man bei der Normalisierung der Geldpolitik "geduldig" sein könne. Marktteilnehmer haben erst zum Ende des Jahres eine kleine Zinserhöhung von 25 Basispunkten eskomptiert. Der Chicago-PMI liefert heute eine letzte Indikation für den nationalen ISM-Index, der in der kommenden Woche zur Veröffentlichung ansteht. Die bisher veröffentlichten Fed-Umfragen fielen mehrheitlich schwächer aus und lassen auf einen leichten Stimmungsrückgang schließen. Das Michigan Sentiment konnte vorläufigen Angaben zufolge stark zulegen. Diese Verbesserung dürfte heute bestätigt werden. Auf europäischer Seite werden die vorläufigen Verbraucherpreise ölpreisbedingt und wegen der niedrigen deutschen Werte kräftig nachgeben.

Die Ölpreise haben sich am Freitag weiter stabil gezeigt. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 49,10 US-Dollar, der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate liegt bei 44,65 Dollar. Am Ölmarkt zeigten sich bereits den zweiten Tag in Folge vergleichsweise relativ stabile Preise.

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