Die Verhandlungen der Regierung in Athen mit den internationalen Geldgebern sind gescheitert. Das aktuelle Hilfsprogramm soll nicht verlängert werden und läuft damit Ende Juni aus. In Berlin sagte Finanzminister Schäuble, man habe keine Grundlage mehr für weitere Verhandlungen. In dieser Woche läuft das Hilfsprogramm von Euro-Partnern, IWF und EZB für den griechischen Staat aus. Für das Land werden gravierende Folgen erwartet, während die Eurozone insgesamt als relativ stabil gilt.
Ministerpräsident Tsipras will die Griechen am kommenden Sonntag über die Reformauflagen der Gläubiger abstimmen lassen und plädiert dafür, diese abzulehnen. Das Land droht in den nächsten Tagen zahlungsunfähig zu werden. Hellas-Banken bleiben bis zum 6. Juli geschlossen, der Kapitalverkehr wird eingeschränkt. Die EZB entschied, die Notkredite für griechische Banken zwar weiter zu gewähren, aber nicht mehr aufzustocken.
Der EURO bekommt die Zuspitzung der Griechenland-Krise zu spüren. Der Umtauschkurs der Gemeinschaftswährung rutschte am Montagmorgen in Fernost auf 1,0955 Dollar ab nach einem Schlusskurs am Freitag von 1,1164 Dollar.

Auch in dieser Woche geraten Fundamentaldaten angesichts der Eskalation des Schuldenstreits mit Griechenland zur Nebensache. Von konjunktureller Seite stehen jedoch einige Highlights ins Haus. Neben den Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie den Servicesektoren beidseits des Atlantiks richtet sich das Hauptinteresse auf den US- Arbeitsmarktbericht, der wegen des Feiertages am Freitag bereits am Donnerstag veröffentlicht wird.

Die Ölpreise sind am Montag angesichts der dramatischen Entwicklung in Griechenland im asiatischen Handel gefallen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete zuletzt 62,49 US-Dollar, der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate liegt bei 58,74.

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