Konzernchef Olaf Koch will den Konzern Mitte 2017 in einen Lebensmittelhändler sowie einen Elektronikhändler rund um Media-Saturn aufspalten. Das Unternehmen sei "für die erfolgreiche Aufteilung auf einem guten Weg", versicherte er am Mittwoch. Am Donnerstag will er Details zu seinen Plänen vorlegen. Nach einem guten Start in das wichtige Weihnachtsquartal traut sich Metro im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 - in der aktuellen Struktur - leichte Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis zu. Ein über den Markterwartungen liegender Anstieg des operativen Gewinns im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 sorgte an der Börse für Kursgewinne. Metro-Aktien stiegen um knapp fünf Prozent auf ein Jahreshoch von 31,61 Euro.

"Das war ein wichtiges und gutes Jahr für Metro", bilanzierte Koch. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September) erreichte der Konzern mit seinen Großmärkten, der Supermarktkette Real und dem Elektronikhändler Media-Saturn einen operativen Gewinn (Ebit) vor Sonderfaktoren von 1,56 (Vorjahr: 1,51) Milliarden Euro. Vor allem die Großmärkte und Media-Saturn schlugen sich besser als erwartet - aber auch Immobilienverkäufe halfen. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1,00 Euro pro Stammaktie erhalten.

Koch hat den Konzern in den vergangenen Jahren bereits kräftig umgebaut. Die Warenhaustochter Kaufhof verkaufte der Manager an den nordamerikanischen Hudson's-Bay-Konzern, zudem nahm er die Modernisierung der Supermarktkette Real in Angriff. Vor allem aber baute Koch das Belieferungsgeschäft der Großmärkte etwa für Restaurants massiv aus. Um 18 Prozent legte hier der Umsatz auf rund 3,7 Milliarden Euro zu. Zudem kurbelte Metro die Online-Aktivitäten deutlich an, rund zwei Milliarden Euro Umsatz fuhr der Konzern damit ein. Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn setzt etwa auf eine immer stärkere Verschränkung zwischen Online-Shops und stationären Läden - die davon auch profitieren. Rund 40 Prozent der Käufe im Internet führten auch dazu, dass die Kunden dann in die Läden kämen, sagte Koch. Sorgenkind bei Media-Saturn ist indes der reine Internet-Händler Redcoon, der mit Umsatzrückgängen kämpft.

AGENDA 2017: AUFSPALTUNG

Koch hat dem Konzern als nächsten Schritt für das kommende Jahr eine Aufspaltung verordnet, er verspricht sich damit mehr Schlagkraft für die beiden Unternehmensteile. Bis Mitte 2017 sollen das angestammte Großhandels-Geschäft (Metro Cash&Carry) und die Real-Supermärkte abgespalten und separat an der Börse gelistet sein. Bei den Rheinländern verbleibt Media-Saturn mit dem streitbaren Minderheitseigner Erich Kellerhals. Derzeit läuft aber ein Vermittlungsversuch, hinter den Kulissen lotet der Investor Clemens Vedder Möglichkeiten eines Kompromisses aus. Koch wollte sich nicht zum Stand der Gespräche äußern.

Die heutigen Metro-Aktionäre sollen künftig zusammen 90 Prozent an der neuen Lebensmittel- und Großhandels-Gesellschaft halten. Zehn Prozent der Anteile bleiben bei der neuen Metro AG, die damit wertvoller gemacht werden soll. Schon Ende September wurden beide Firmenteile organisatorisch getrennt. Am Donnerstag will Koch nun Investoren und Analysten Details seiner Pläne vorstellen. Bei der Hauptversammlung am 06. Februar soll die Aufspaltung dann besiegelt werden. Bis zum Sommer können dann beide Unternehmensteile getrennt in See stechen.

Unternehmen in diesem Artikel : METRO AG, Hudson's Bay Co