FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally des Vortages stagnieren die Kursen an den europäischen Börsen am Freitag zu Handelsbeginn. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 17.816 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt dagegen 0,1 Prozent auf 4.980. Das Umfeld bleibt günstig. Die EZB hat die Inflationsprognosen am Vortag deutlich zurückgenommen, das gilt als Hinweis, das spätestens im Sommer die erste Zinssenkung kommt. "Die Europäische Zentralbank hat die Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten beendet, mit dem Ausbruch auf neue Jahreshochs haben die Indizes neue Trading-Kaufsignale erzeugt", so ein Marktteilnehmer. Ziel seien nun die nächsten "big figures": im DAX die 18.000er-Marke, im Euro-Stoxx-50 die Marke von 5.000 Punkten.

Gestützt wird die Stimmung vom Rückgang der Renditen, die am Morgen tendenziell weiter nachgeben. Am Devisenmarkt gibt der Euro nach dem Anstieg vom Vortag leicht nach auf 1,0940 Dollar.


   Blicke richten sich auf den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag 

Im Blick steht nun der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Erwartet wird, dass die US-Wirtschaft im Februar 198.000 neue Stellen geschaffen hat bei einem Anstieg der Stundenlöhne um 0,2 Prozent. "Wichtig ist, dass der Bericht nicht zu stark ausfällt, damit die Zinssenkungsfantasie auch in den USA am Leben bleibt", so der Marktteilnehmer.

Vivendi fallen um 2 Prozent zurück. Ein Marktteilnehmer spricht von uneinheitlichen Impulsen. Einerseits meint die Deutsche Bank nach den Geschäftszahlen, die Umstrukturierung trage langsam Früchte, und die Gedankenspiele zu einer weiteren Aufspaltung sollten gut ankommen. "Andererseits drückt die Unsicherheit um Telecom Italia auf die Stimmung", so der Marktteilnehmer. Der Kurs war am Donnerstagnachmittag regelrecht abgestürzt, und derzeit sei unklar, wie es mit dem Anteil von Vivendi an Telecom Italia weitergehe. Am Freitag erholen sich Telecom Italia ansatzweise - für das Papier geht es 6 Prozent nach oben.


   Hellofresh mit schwachem Ausblick 

Hellofresh brechen um 44 Prozent ein. Der Kochboxenversender rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (AEBITDA) auf 350 bis 400 Millionen Euro. In einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens liegt die Analystenerwartung bei 568 Millionen Euro. Zudem hat Hellofresh die Mittelfristziele kassiert. Die DZ Bank geht davon aus, dass das Kochboxengeschäft von Hellofresh nicht nur unter dem eingetrübten Konsumklima leide, sondern auch mit strukturellen Problemen konfrontiert sei. Die Analysten sprechen von einer unzureichenden Attraktivität des Produkts in der Nach-Corona-Zeit.

Weiter positiv beurteilt ein Marktteilnehmer die Auslieferungszahlen von Airbus. Im Februar hat der Hersteller 49 Flugzeuge ausgeliefert. Damit liegt er laut RBC in diesem Jahr schon 20 Prozent über den Auslieferungen von Ende Februar des vergangenen Jahres. Der Auslieferungs-Mix spreche zudem für gute Margen. Die Airbus-Aktie kann davon zumindest bislang nicht profitieren - sie gibt 1,1 Prozent nach.

Nach dem geglückten Chartausbruch und mit den günstigen Vorlagen der US-Wettbewerber ziehen ASML weiter an. Der Kurs steigt um 0,4 Prozent auf 953,10 Euro. "Der Weg Richtung 1.000 Euro ist nun frei", so ein Marktteilnehmer. Häufig würden Kurse dann auch auf solche runden Marken getrieben.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.979,82        +0,1%          5,60     +10,1% 
Stoxx-50                4.378,15        +0,2%          7,99      +7,0% 
DAX                    17.816,31        -0,1%        -26,54      +6,4% 
MDAX                   25.998,72        -0,6%       -168,89      -4,2% 
TecDAX                  3.474,02        -0,3%        -11,00      +4,1% 
SDAX                   13.896,38        -0,4%        -61,30      -0,5% 
FTSE                    7.678,52        -0,2%        -13,94      -0,5% 
CAC                     8.025,34        +0,1%          9,12      +6,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,27                      -0,03      -0,30 
US-Zehnjahresrendite        4,07                      -0,00      +0,19 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:07 Uhr  Do, 17:05   % YTD 
EUR/USD                   1,0936        -0,1%        1,0947     1,0928   -1,0% 
EUR/JPY                   161,54        -0,2%        161,99     161,86   +3,8% 
EUR/CHF                   0,9580        -0,3%        0,9603     0,9605   +3,2% 
EUR/GBP                   0,8528        -0,2%        0,8547     0,8547   -1,7% 
USD/JPY                   147,68        -0,2%        147,96     148,12   +4,8% 
GBP/USD                   1,2823        +0,1%        1,2809     1,2786   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,2000        -0,0%        7,1995     7,2041   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.307,34        +0,1%     67.521,86  67.358,15  +54,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,92        78,93         +1,3%      +0,99  +10,4% 
Brent/ICE                  83,75        82,96         +1,0%      +0,79   +9,1% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 26,635        26,08         +2,1%      +0,56  -18,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.165,87     2.160,03         +0,3%      +5,85   +5,0% 
Silber (Spot)              24,51        24,33         +0,7%      +0,18   +3,1% 
Platin (Spot)             920,93       920,50         +0,0%      +0,43   -7,2% 
Kupfer-Future               3,94         3,93         +0,3%      +0,01   +0,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 08, 2024 04:13 ET (09:13 GMT)