Die Corona-Krise führt einer Studie zufolge bei vielen Firmenchefs zum Umdenken, wenn es um Digitalisierung und die Nutzung von Büroraum geht.

Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung der Wirtschaftsprüfungsagentur KPMG hervorgeht, planen 69 Prozent der Befragten, wegen des Trends zum Homeoffice ihre Büroflächen kurzfristig zu reduzieren. Rund vier Fünftel der Firmenchefs hätten zudem ihre Pläne für eine Digitalisierung des Geschäftsmodells beschleunigt. Dazu gehöre die Bearbeitung von Kundenwünschen online und das vermehrte Arbeiten aus dem Homeoffice. "Vielleicht setzt sich am Ende ein Hybridweg in der neuen Arbeitsrealität durch", sagte KPMG-Chef Bill Thomas.

Zugleich gibt es laut der Studie durch das verstärkte Arbeiten im Homeoffice einen größerem Pool an Jobkandidaten, aus dem Firmen bei der Mitarbeitersuche schöpfen können. Dies könne zu einer stärkeren geografischen Verteilung der Belegschaft und Online-Kommunikation führen.

Bei den Sorgen, die sich Firmenchefs derzeit machen, sind das Halten von Talenten und die Gesundheit von Mitarbeitern an die oberste Stelle gerückt. Vor der Corona-Krise lag dieses Risiko auf dem elften Platz. Weitere Gedanken machen sich Manager demnach über die Sicherung von Lieferketten sowie Handelsstreitigkeiten, die im Zuge der Pandemie noch zunehmen könnten, sowie Umweltfragen und den Klimawandel. Bezüglich des Ausblicks für die Weltwirtschaft teilen sich die Meinungen der Firmenchefs. Während 32 Prozent inzwischen weniger zuversichtlich als zum Jahresstart sind, sind weitere 32 Prozent nun optimistischer.

KPMG hat 315 Firmenchefs in Australien, Kanada, China, Frankreich, Italien, Japan, den USA sowie dem Vereinigten Königreich im Juli und August befragt.