MEDIENMITTEILUNG

Dottikon, 31. Mai 2023

Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR der SIX Swiss Exchange

DOTTIKON ES - Starkes Jahresergebnis, Investitionen in weiteres Wachstum

Dottikon, Schweiz, 31. Mai 2023 - Die als strategischer Entwicklungs- und Produktionspartner positionierte und auf die Exklusiv-Synthese von Pharmawirkstoffen und Feinchemikalien mit Sicherheitskritischen Reaktionen spezialisierte DOTTIKON ES-Gruppe hat per 31. März 2023 das Geschäftsjahr 2022/23 abgeschlossen.

  • Nettoumsatz CHF 319.5 Mio, +26.8 Prozent zum Vorjahr (VJ)
  • EBITDA CHF 116.6 Mio, +31.3 Prozent
    • EBITDA-Marge36.5 Prozent (VJ: 35.2 Prozent)
  • EBIT CHF 96.0 Mio, +41.9 Prozent
    • EBIT-Marge30.0 Prozent (VJ: 26.9 Prozent)
  • Reingewinn CHF 87.7 Mio, +47.9 Prozent
    • Reingewinn-Marge27.5 Prozent (VJ: 23.5 Prozent)
  • Cashflow aus Betriebstätigkeit CHF 89.5 Mio (VJ: CHF 36.2 Mio)
  • Mittelabfluss aus Investitionen CHF 136.4 Mio (VJ: CHF 79.1 Mio)
  • Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung am 7. Juli 2023
    • Keine Dividende zwecks Reinvestition Reingewinn im Unternehmen
    • Wiederwahl aller bisherigen Verwaltungsräte und Mitglieder des Vergütungsausschusses in bestehender Funktion
    • Wiederwahl Revisionsstelle

Rückblick

Der Nettoumsatz der DOTTIKON ES stieg im Geschäftsjahr 2022/23 gegenüber dem Vorjahr um

  1. Prozent auf CHF 319.5 Mio und war bezüglich Produkten und Kunden breit abgestützt. Der Bestand an Halb- und Fertigfabrikaten nahm um CHF 11.2 Mio zu. Der übrige betriebliche Er- trag stieg auf CHF 9.3 Mio und erhöhte sich primär durch gestiegene Eigenleistungen als direkte Folge der höheren Investitionen in neue Produktionskapazitäten und Infrastruktur. Der Material- aufwand war mit CHF 102.6 Mio im Vergleich zum Vorjahr um 28.3 Prozent höher und betrug
  1. Prozent der Produktionsleistung - Nettoumsatz plus Bestandesänderungen von Halb- und Fertigfabrikaten - und wuchs aufgrund gestiegener Rohstoffkosten zum Vorjahr nochmals um 2.3 Prozentpunkte. Der Personalaufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/23 um 3.8 Prozent auf CHF 82.0 Mio. Der durchschnittliche Personalbestand nahm um 2.0 Prozent auf 678 Vollzeitstel- len zu, die verbleibende Zunahme des Personalaufwandes ist auf höhere Löhne zurückzuführen. Zusammen mit dem im Vergleich zum Vorjahr beinahe unveränderten übrigen betrieblichen Auf- wand von CHF 38.8 Mio resultierte ein im Vergleich zum Vorjahr um 31.3 Prozent höherer EBITDA von CHF 116.6 Mio, mit einer EBITDA-Marge von 36.5 Prozent (Vorjahr: 35.2 Prozent). Die Ab- schreibungen und Amortisationen waren mit CHF 20.6 Mio leicht unter dem Vorjahr. Es resul- tierte ein EBIT von CHF 96.0 Mio, 41.9 Prozent über dem Vorjahr, mit einer EBIT-Marge von 30.0 Prozent (Vorjahr: 26.9 Prozent). Mit CHF -2.0 Mio lag das Finanzergebnis CHF 3.7 Mio unter dem Vorjahr aufgrund tieferer Bewertung der Arbeitgeberbeitragsreserve infolge negativer Anlage- rendite in den Vorsorgeeinrichtungen (Vorjahr: höhere Bewertung infolge positiver Anlagerendite). Nach dem Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und tieferen Ertragssteuern infolge des im

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Geschäftsjahr 2022/23 neu anwendbaren reduzierten Gewinnsteuersatzes und des Sondereffekt- ertrages durch eine einmalige Neubewertung der latenten Steuerverpflichtungen resultierte ein Reingewinn von CHF 87.7 Mio (Vorjahr: CHF 59.3 Mio), 47.9 Prozent über dem Vorjahr, mit einer Reingewinn-Marge von 27.5 Prozent (Vorjahr: 23.5 Prozent).

Der Cashflow aus Betriebstätigkeit erhöhte sich um CHF 53.3 Mio auf CHF 89.5 Mio, mehrheit- lich aufgrund des höheren Reingewinnes und des weniger ausgeprägten Aufbaus von Vorräten im Vergleich zum Vorjahr. Der Aufbau war infolge höherer Vorratsvorhaltung zur Sicherung der Verfügbarkeit im Vorjahr deutlich höher. Der Mittelabfluss aus der hohen Investitionstätigkeit betrug in der Berichtsperiode CHF 136.4 Mio und ist mit einer Zunahme zum Vorjahr von 72.5 Prozent nochmals um CHF 57.3 Mio kräftig angestiegen. Der Investitionszugang von Sachanlagen be- trug im Geschäftsjahr 2022/23 rund CHF 180 Mio. Die Bilanzsumme überstieg mit rund CHF 1'054 Mio erstmals in der 110-jährigen Unternehmensgeschichte die Milliardengrenze. Die langfristigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten umfassten am Ende des Geschäftsjahres CHF 60 Mio, der entsprechende Zinsaufwand dafür betrug in der Berichtsperiode CHF 0.3 Mio. Die Eigenkapi- talquote lag bei 76.2 Prozent. Der Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen Finanzanlagen belief sich am Ende der Berichtsperiode auf CHF 219.2 Mio.

Geopolitische wirtschaftliche Lagebeurteilung

Die bisher tripolare Weltordnung akzentuiert sich nach Russlands Schwächung im Abnutzungs- krieg in der Ukraine, seiner wirtschaftlichen Isolation und Annäherung an China zunehmend in eine dipolare Weltordnung - USA versus China. Diese neue Weltordnung ist geprägt durch die geopolitische Spannung zwischen den USA und China im Ringen um die Weltvorherrschaft. Beide streben danach, ihre Allianzpartnerschaften in diesem Konflikt auf- und auszubauen. Die US-Amerikaner und die Europäer haben sich infolge ihrer ähnlich gelagerten Interessen im Krieg um die Ukraine angenähert. China versucht unter geschickter Nutzung der von wirtschaftlichen und opportunistischen Eigeninteressen geprägten Haltung der grossen EU-Staaten eine einheit- liche geopolitische EU-Strategie zu verhindern.

Die USA bezeichnen China weltweit als den einzigen Konkurrenten, der die Absicht hat, die Welt- ordnung umzugestalten, und wirtschaftlich, diplomatisch, militärisch und technologisch auch dazu in der Lage ist. Für die USA sind die nächsten zehn Jahre entscheidend, um eine chine- sische Dominanz zu verhindern. Die USA werden diese nationale Sicherheitsstrategie bedin- gungslos um- und durchsetzen, selbst wenn dies wirtschaftliche Abstriche mit sich bringt. Die Kontrollen und Verbote von Exporten nach China und die Subventionen heimischer Produktion zur Stärkung der US-amerikanischen Konkurrenzfähigkeit - beispielsweise im Technologiesektor für Hochleistungschips - sind nur ein erster Schritt zur zunehmenden Abkoppelung und Entflech- tung der USA von China. Entsprechende chinesische Gegenmassnahmen zur Schwächung der USA und ihrer Allianzpartner sind schon seit Längerem zu beobachten. China will bis 2049 die Weltpolitik dominieren und betreibt bereits seit 2013 seine duale Zirkulationsstrategie zur Errei- chung weitgehender technologischer Autarkie und der Unabhängigkeit vom ideologisch zum Feind erklärten Westen. China entwickelt sich zur grössten Volkswirtschaft der Welt, mit einer viermal so grossen Bevölkerung wie derjenigen der USA und einer robusten Industrie auf einem global ernst zu nehmenden, breit abgestützten wissenschaftlichen und technologischen Funda- ment. Rund zwei Drittel der Länder weltweit betreiben mehr Handel mit China als mit den USA. Die sinkende Effizienz der massiven staatlichen Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur

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und die abnehmende Produktivität haben zu einer massiven Schuldenanhäufung der lokalen und regionalen Regierungen sowie der staatlichen Betriebe in China geführt. Die Verlangsamung des globalen Wachstums aufgrund anhaltend hoher Inflation und der daraus resultierenden Zinsstei- gerungen in Europa und den USA haben zudem jüngst die Nachfrage nach chinesischen Waren zurückgehen lassen.

Die zunehmende geopolitische Spannung sowie die schmerzhafte Erfahrung aus der Verwer- fung der Lieferketten während der COVID-19-Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine mit den damit in Zusammenhang stehenden Sanktionen gegen Russland setzen die China-Entflechtung vor allem in den USA weit vor das Nachhaltigkeitsbestreben der Europäer. Der hohe Spezia- lisierungs-, Konzentrations- und Organisationsgrad der globalen Wertschöpfungsketten und ihrer Wertschöpfungssegmente birgt bei militärischer und wirtschaftlicher Eskalation zwischen den geopolitischen Machtpolen ein immenses wirtschaftliches, technologisches und kulturelles Verlustpotenzial. Diese Gefahr weckt das Bedürfnis nach einer Reduktion der geopolitischen Abhängigkeit und entsprechender Neuausrichtung der Interessenbindung. Daher wird gegen- seitig die materielle finanzielle oder zumindest die materielle wirtschaftliche Entflechtung von rivalisierenden Parteien angestrebt und entsprechend vorangetrieben. Die Umsetzung ist vor allem für global aufgestellte Grossunternehmen ein anspruchsvoller, langwieriger und aufwen- diger Weg. Beständigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit sowie kulturelle, regionale Verankerung und Nähe bilden dabei eine wichtige Vertrauensbasis, um zukünftige geschäft- liche, aber auch politische Beziehungen auf- oder bestehende Beziehungen auszubauen. Die Repatriierung durch Near- und Onshoring sowie die Regionalisierung setzen sich daher fort. Die Wertschöpfungsketten sensitiver Güter werden strategisch regional breiter zugunsten der Ver- sorgungssicherheit abgestützt. Dies führt auch dazu, dass die bisher in den Osten ausgelager- ten Energie- und CO2-intensiveren Produktionsschritte wieder vermehrt im Westen angesiedelt werden müssen - auch wenn dabei die Herstellkosten ansteigen und zwangsläufig zu Teuerung führen werden. Für das kommende Jahrzehnt wird die Reindustrialisierung - und somit auch der Bedarf an (fossiler) Energie - in Europa und Nordamerika stark zunehmen. Nur wer fördert und produziert - und dazu braucht es wiederum Energie -, hat ungehinderten Zugang zu Gütern. Vor diesem Hintergrund ist auch für US-amerikanische Unternehmen die Reduktion der China- abhängigkeit ihrer Wertschöpfungsketten durch Entflechtung und geographische Diversifikation zu einer prioritären strategischen Massnahme geworden. Aufgrund der bisher fehlenden einheit- lichen geopolitischen Strategie der EU hat sich diese Erkenntnis bei europäischen Unternehmen noch nicht in gleichem Masse durchgesetzt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Entflechtung und die Energiewende, die zu Teuerung führen, in einem Umfeld mit bereits hoher (Kern-)Inflation und daher steigenden Zinsen zu erfolgen haben. Die durch die Nationalbanken in raschen Schrit- ten erhöhten Zinsen haben dieses Jahr bei Banken bereits zu ersten Verwerfungen aufgrund von Vertrauensverlust geführt. Die Situation wurde vorerst mit staatlichen Rettungsaktionen beru- higt, doch die Gefahr ist nicht gebannt. Der Handlungsspielraum der Notenbanken für weitere Zinserhöhungen ist fortan eingeschränkt, weil bei Banken, offenbar weiter und stärker verbreitet als bisher angenommen, Risiken aus grossen Fristigkeitsunterschieden bei Aktiv- im Vergleich zu Passivanlagen bestehen. Bleibt aufgrund der Teuerung die Inflation hoch, wird die Zinspolitik zum Balanceakt zwischen Wohlstandsverlust durch Vermögensentwertung und sinkender Kauf- kraft oder durch Finanz- und damit Wirtschaftskrise infolge Vertrauensverlust in zinsexponierte Banken und defizitäre Staaten.

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Biopharmamarkt

Die demografische Entwicklung einer zunehmend alternden Bevölkerung und der daraus re- sultierende steigende Medikamentenbedarf, insbesondere in entwickelten Ländern mit hoher Kaufkraft, die Beschleunigung der Marktzulassung für neuartige innovative Medikamente, das Wachstum von Biosimilars sowie der Versuch der Regierungen, die Medikamenten- und Gesund- heitskosten zu senken, sind mittel- und langfristig weiterhin wichtige Mengenwachstums- und Innovationstreiber im Biopharmamarkt. Der demografische Trend bleibt langfristig Garant für ein stabiles grundlegendes Mengenwachstum. Die mittelfristig erwartete weltweite jährliche Absatz- mengensteigerung beträgt weiterhin rund 2 Prozent, was in etwa mit dem Bevölkerungswachs- tum der Altersgruppe ab 65 Jahren einhergeht. Die Gesundheitsausgaben für über 65-Jährige betragen rund das Dreifache derjenigen im ordentlichen Erwerbsalter. Bis 2050 wird sich die weltweite Anzahl der über 60-Jährigen verdoppeln und jene der über 80-Jährigen sogar ver- dreifachen. Die globale Lebenserwartung wird weiter steigen, auch aufgrund des Fortschritts

in der Behandlung von Krebs, der zweithäufigsten Todesursache. Bereits heute konsumiert im Schnitt rund die Hälfte aller Menschen mehr als eine Medikamentendosis pro Tag. Die meisten Indikationen haben in den vergangenen zehn Jahren ein jährliches Mengenwachstum erfahren. Onkologie war jedoch mit über 15 Prozent jährlichem Mengenwachstum mit Abstand die am stärksten wachsende Indikation. Das globale Umsatzwachstum von Medikamenten war, bedingt durch COVID-19, in den Jahren 2021 und 2022 mit 7 bis 8 Prozent überdurchschnittlich. Das Wachstum für die kommenden fünf Jahre wird mit erwarteten 3 bis 6 Prozent pro Jahr etwas moderater ausfallen. In fünf Jahren wird der Medikamentenabsatzmarkt geschätzt auf rund CHF 1'700 Mrd anwachsen. Die Hauptfaktoren sind dabei die Anzahl neuer innovativer Medika- mente, die Patent- und Exklusivitätsabläufe wichtiger Medikamente, die Marktpenetration und das Wachstum der Biosimilars und Generika sowie der zunehmende Kostendruck durch neue Regularien zur Eingrenzung des Gesundheitskostenanstiegs in einem sich abschwächenden Wirtschaftsumfeld. Das Umsatzwachstum für Medikamente wird daher je nach Einflussfaktoren und Region unterschiedlich erwartet. Der grösste Medikamentenabsatzmarkt - die USA mit über 40 Prozent Marktanteil - wird aufgrund der in den kommenden Jahren verstärkten Abzüge und Rabatte auf Medikamentenlistenpreise als Folge neuer in Kraft gesetzter Regularien wie dem Inflation Reduction Act (IRA) gesamthaft nur noch weniger als 2 Prozent jährlich wachsen. Zu dem im historischen Vergleich schwachen US-Marktwachstum tragen auch die Veränderungen der Verwendung von Medikamenten, die Anpassungen neuer Behandlungsmethoden sowie die Patentabläufe und die Konkurrenz durch Generika und Biosimilars ihren Teil bei. Für Europa wird ein höheres jährliches Wachstum von 5 bis 6 Prozent, für China eines von 2 bis 5 Prozent und für Japan beinahe kein Wachstum erwartet.

Eine Ebene tiefer zeigen die Marktbereiche wie hier anhand der USA aufgezeigt jeweils ganz un- terschiedliche Dynamiken. Der Umsatz mit bereits eingeführten, noch patentgeschützten Medi- kamenten wird über die kommenden fünf Jahre voraussichtlich um über CHF 140 Mrd zunehmen

  • über 25 Prozent mehr als in den vergangenen fünf Jahren. Im selben Zeitraum werden Neuzu- lassungen von rund 250 innovativen Medikamenten prognostiziert, davon allein rund 100 neue Krebsmedikamente, mit geschätzt rund CHF 100 Mrd Umsatz. Diesem Zuwachs von rund CHF 240 Mrd steht ein Umsatzrückgang durch Exklusivitätsverluste wichtiger Medikamente von rund CHF 130 Mrd gegenüber, über 185 Prozent mehr als in den vergangenen fünf Jahren. Zusätzlich

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wird bis zum Ende der Periode im Schnitt eine Zunahme der Abzüge und Rabatte auf US-Listen- preise von heute rund 35 Prozent auf rund 45 Prozent erwartet. Denn das IRA-Gesetzespaket verpflichtet unter anderem Biopharmaunternehmen, Rabatte zu gewähren, falls die Medikamen- tenpreise stärker als die Inflation erhöht wurden, und erlaubt neu der Behörde Centers for Medi- care & Medicaid Services (CMS), der Einkaufsorganisation des staatlichen Krankenversicherers Medicare, in gewissen Fällen Preisverhandlungen mit den Biopharmaunternehmen für besonders nachgefragte Medikamente, wenn deren Marktzulassung für niedermolekulare Medikamente (Small-Molecule-Wirkstoffe, sogenannte Active Pharmaceutical Ingredients oder API) bereits neun Jahre und für biotechnologische Medikamente (Biologics) 13 Jahre zurückliegt. In einem ersten Schritt ab 2026 sind zehn Medikamente betroffen.

Der weltweite Medikamentenmarkt teilt sich punkto Absatzmengen in 90 Prozent Generika und Biosimilars sowie 10 Prozent patentgeschützte innovative Medikamente auf. Letztere machen jedoch 60 Prozent des Medikamentenumsatzmarktes aus. Betrachtet man nur die entwickelten Biopharmamärkte, beträgt der Umsatzanteil der patentgeschützten innovativen Medikamente sogar rund 75 Prozent. Das heisst, rund 90 Prozent der patentgeschützten innovativen Medika- mente werden in den entwickelten Biopharmamärkten verkauft. Dies umfasst ein Marktvolumen von rund CHF 720 Mrd, welches in den kommenden fünf Jahren mit einem jährlichen Wachstum von 3 bis 6 Prozent um CHF 180 bis 230 Mrd auf über CHF 900 Mrd anwachsen wird. Der globale Umsatzanteil der Small-Molecule-Wirkstoffe betrug im Jahr 2022 rund 65 Prozent, gefolgt von den Biologics mit rund 30 Prozent. Der Anstieg des Umsatzmarktanteils der Biologics wird in den kommenden fünf Jahren bis auf rund 35 Prozent erwartet. Der globale Umsatzanteil der Spezialmedikamente, der Medikamente gegen chronische, komplexe und seltene Krankheiten, macht rund 40 Prozent aus, wobei der Umsatzanteil für entwickelte Biopharmamärkte jeweils um 5 bis 15 Prozentpunkte darüber liegt. Das grösste Indikationsgebiet ist und bleibt die Onkologie mit rund 20 Prozent Umsatzmarktanteil und einer jährlichen Wachstumsrate von rund 13 bis 16 Prozent. Der Onkologie Medikamentenumsatz wird sich über die nächsten fünf Jahre mit einer Zunahme von rund CHF 165 Mrd beinahe verdoppeln.

Im Jahr 2022 wurden in den USA durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA 37 (Vor- jahr: 50) neue Wirkstoffe zugelassen. 59 Prozent (Vorjahr: 72 Prozent) dieser neu zugelassenen Medikamente waren Small-Molecule-Wirkstoffe, und 65 Prozent (Vorjahr: 74 Prozent) hatten

ein beschleunigtes Zulassungsverfahren. Weltweit wurden 64 (Vorjahr: 93) neue Medikamente zugelassen. Die Abnahme ist hauptsächlich eine Folge von weniger COVID-19-Medikamentzu- lassungen, weniger Erstzulassungen in China und weniger beschleunigten Zulassungen in den USA. Mehr als zwei Drittel der im Jahr 2022 zugelassenen neuen Medikamente stammen von Biotech-Unternehmen, und wurden zu rund 70 Prozent von diesen selbst an den Markt gebracht. Angesichts des gegenwärtigen Marktumfeldes mit steigenden Zinsen, sinkenden Biotech-Unter- nehmensbewertungen und folglich erschwerter Kapitalaufnahme wird sich dies vermutlich zu- gunsten der etablierten Biopharmaunternehmen wenden. Diese werden die tieferen Bewertungen für Zukäufe und Einlizenzierungen von innovativen Medikamentenkandidaten nutzen, um ihre Entwicklungspipeline aufzufrischen. Aufgrund der prall gefüllten Biopharma-Pipeline geht man weltweit in den kommenden fünf Jahren von rund 250 neuen Wirkstoffzulassungen aus. Anfang 2022 befanden sich in der Biopharma-Pipeline rund 20'100 Wirkstoffe in der Entwicklungsphase, 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der sich in Phase III befindenden Wirkstoffe haben im

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Dottikon ES Holding AG published this content on 31 May 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 31 May 2023 05:20:53 UTC.