2022/23 Jahresbericht More than Hazardous Reactions.

3  DOTTIKON ES

Jahresbericht 2022/23

Inhalt

Rückblick/Ausblick

5

Gruppenrechnung DOTTIKON ES-Gruppe

23

Konsolidierte Erfolgsrechnung

24

Konsolidierte Bilanz

25

Konsolidierte Geldflussrechnung

26

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis

27

Anhang

29

Jahresrechnung DOTTIKON ES HOLDING AG

63

Erfolgsrechnung

64

Bilanz

65

Anhang

67

Vergütungsbericht DOTTIKON ES HOLDING AG

85

Corporate Governance

97

Investor Relations

115

5  Rückblick/Ausblick DOTTIKON ES-Gruppe

Jahresbericht 2022/23

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Ihnen liegt der Jahresbericht 2022/23 der DOTTIKON ES-Gruppe für den Zeitraum vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 vor.

Mit diesem Geschäftsbericht sagen wir

  • Danke an unsere Kunden für die Aufträge und das Vertrauen
  • Danke an unsere Mitarbeitenden und unsere Lieferanten für den Einsatz und die Hingabe
  • Danke an die Angehörigen, unsere Nachbarn und die Behörden für die Unterstützung und das Verständnis
  • Danke an unsere langjährigen Aktionärinnen und Aktionäre für den Beistand und die Treue

In einem von Komplexität und raschem Wandel geprägten, anspruchsvollen Umfeld braucht es gesamtheitliches, analytisches, konzeptionelles und kreatives Denken, doch vor allem auch gesunden Menschenverstand. Unsere Lisa von Bünzikon ist damit gesegnet und soll den Lesenden eine andere Betrachtungssicht auf den vorliegenden Geschäftsbericht ­eröffnen.

Rückblick

Der Nettoumsatz stieg im Geschäftsjahr 2022/23 gegenüber dem Vorjahr um 26.8 Prozent auf CHF 319.5 Mio und war bezüglich Produkten und Kunden breit abgestützt. Der Bestand an Halb- und Fertigfabrikaten nahm um CHF 11.2 Mio zu. Der übrige betriebliche Ertrag stieg auf CHF 9.3 Mio und erhöhte sich primär durch gestiegene Eigenleistungen als direkte Folge der höheren Investitionen in neue Produktionskapazitäten und Infrastruktur. Der Materialaufwand war mit CHF 102.6 Mio im Vergleich zum Vorjahr um 28.3 Prozent höher und betrug 31.0 ­Prozent der Produktionsleistung - Nettoumsatz plus Bestandesänderungen von Halb- und Fertigfabrikaten - und wuchs aufgrund gestiegener Rohstoffkosten zum Vorjahr nochmals um 2.3 Prozentpunkte. Der Personalaufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/23 um 3.8 Prozent auf CHF 82.0 Mio. Der durchschnittliche Personalbestand nahm um 2.0 ­Prozent

6  Rückblick/Ausblick DOTTIKON ES-Gruppe

Jahresbericht 2022/23

auf 678 Vollzeitstellen zu, die verbleibende Zunahme des Personalaufwandes ist auf höhere

Löhne­ zurückzuführen. Zusammen mit dem im Vergleich zum Vorjahr beinahe unveränderten ­übrigen betrieblichen Aufwand von CHF 38.8 Mio resultierte ein im Vergleich zum Vorjahr um

31.3 Prozent höherer EBITDA von CHF 116.6 Mio, mit einer EBITDA-Marge von 36.5 Prozent (Vorjahr: 35.2 Prozent). Die Abschreibungen und Amortisationen waren mit CHF 20.6 Mio leicht unter dem Vorjahr. Es resultierte ein EBIT von CHF 96.0 Mio, 41.9 Prozent über dem Vorjahr, mit einer EBIT-Marge von 30.0 Prozent (Vorjahr: 26.9 Prozent). Mit CHF -2.0 Mio lag das Finanzergebnis CHF 3.7 Mio unter dem Vorjahr aufgrund tieferer Bewertung der Arbeit- geberbeitragsreserve infolge negativer Anlagerendite in den Vorsorgeeinrichtungen (Vorjahr: höhere Bewertung infolge positiver Anlagerendite). Nach dem Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und tieferen Ertragssteuern infolge des im Geschäftsjahr 2022/23 neu anwendbaren reduzierten Gewinnsteuersatzes und des Sondereffektertrages durch eine ein- malige Neubewertung der latenten Steuerverpflichtungen resultierte ein Reingewinn von CHF 87.7 Mio (Vorjahr: CHF 59.3 Mio), 47.9 Prozent über dem Vorjahr, mit einer Reingewinn- Marge von 27.5 Prozent (Vorjahr: 23.5 Prozent).

Der Cashflow aus Betriebstätigkeit erhöhte sich um CHF 53.3 Mio auf CHF 89.5 Mio, mehrheit- lich aufgrund des höheren Reingewinnes und des weniger ausgeprägten Aufbaus von ­Vorräten im Vergleich zum Vorjahr. Der Aufbau war infolge höherer Vorratsvorhaltung zur Sicherung der Verfügbarkeit im Vorjahr deutlich höher. Der Mittelabfluss aus der hohen Investitionstätigkeit­

KENNZAHLEN, APRIL-MÄRZ

CHF Mio

2021/22

2022/23

Veränderung

Nettoumsatz

251.9

319.5

26.8%

EBITDA

88.8

116.6

31.3%

EBITDA-Marge  (in % vom Nettoumsatz)

35.2%

36.5%

EBIT

67.7

96.0

41.9%

EBIT-Marge  (in % vom Nettoumsatz)

26.9%

30.0%

Reingewinn

59.3

87.7

47.9%

Reingewinn-Marge  (in % vom Nettoumsatz)

23.5%

27.5%

Cashflow aus Betriebstätigkeit

36.2

89.5

147.2%

7  Rückblick/Ausblick DOTTIKON ES-Gruppe

Jahresbericht 2022/23

betrug in der Berichtsperiode CHF 136.4 Mio und ist mit einer Zunahme zum Vorjahr von 72.5 Prozent nochmals um CHF 57.3 Mio kräftig angestiegen. Der Investitionszugang von Sach- anlagen betrug im Geschäftsjahr 2022/23 rund CHF 180 Mio. Die Bilanzsumme überstieg mit rund CHF 1'054 Mio erstmals in der 110-jährigen Unternehmensgeschichte die Milliarden- grenze. Die langfristigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten umfassten am Ende des Geschäftsjahres CHF 60 Mio, der entsprechende Zinsaufwand dafür betrug in der Berichts- periode CHF 0.3 Mio. Die Eigenkapitalquote lag bei 76.2 Prozent. Der Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen Finanzanlagen belief sich am Ende der Berichtsperiode auf CHF 219.2 Mio.

Lagebeurteilung

Fokus auf staatliche Kernaufgaben

Auf das Ende des Kalten Krieges vor gut 30 Jahren folgte eine globale fast konfliktfreie, sich rasch ausbreitende und vernetzende wirtschaftliche Phase der Prosperität. Viele Unterneh- men nutzten die globalen Skalenökonomien durch Spezialisierung und Konsolidierung von Wertschöpfung mittels Auslagerung und Konzentration von Fertigungsschritten auf wenige Lieferanten in Ländern mit tiefen Kosten für den raschen Gewinnzuwachs. Forschung und Entwicklung für nachhaltige Innovation, eigene Produktion sowie strategische Versorgungs- sicherheit wurden zunehmend vernachlässigt. Die Bevölkerung demokratischer Staaten liess sich von der verlockenden Ideologie einer für immer konfliktfreien Welt mit ewigem Wohl- standszuwachs durch Staatsverschuldung verführen und reduzierte die Militärausgaben zugunsten der sozialen Wohlfahrt.

Durch Political Correctness, Cancel Culture, Künstliche Intelligenz und Soziale Medien in-­ stallierte Selbstzensur und das daraus resultierende Gruppendenken verbreiten sich Des­infor­ mationen­ rasch. Das führt zu gedanklich inzüchtigem, amplifiziertem Wunschwahrnehmen,­ ohne gesamtheitlichen Fakteneinbezug. Mit dem vom Staat geförderten Anspruchsdenken resultiert eine toxische Mischung aus Egoismus und Passivität. Der Realitätsbezug geht

Personalbestand  (in Vollzeitstellen, Jahresdurchschnitt)

665

678

2.0%

8  Rückblick/Ausblick DOTTIKON ES-Gruppe

Jahresbericht 2022/23

verloren­ . Durch Begünstigung vieler diversifizierter Interessengruppen werden Politiker ge- wählt. Macht gegen fremdfinanzierte soziale Wohlfahrt wird zur salonfähigen Korruption. Die Ideologie als vermeintliches Gemeinwohl verkaufend, wird den Partikularinteressen gefrönt und sich staatlicher Fördermittel bedient. Bereitschaft und Mut politischer und ­wirtschaftlicher Führungsverantwortlicher zum Aufgreifen und Umsetzen von wichtigen und richtigen, aber auch unpopulären Massnahmen zum Erhalt und zur Sicherung des langfristigen Wohlstan- des und der Unabhängigkeit in Freiheit für die Gesellschaft als Ganzes geht abhanden. Über- bordende Regulierung sowie ein rasch wachsender und von politischer Ideologie durchzo- gener Staatsapparat mit ausartender Bürokratie schaffen zunehmend Rechtsunsicherheit sowie parteiisches Verhalten und ignorieren die Grundbedürfnisse der Bevölkerung. Die Ent- demokratisierung nimmt durch Missachtung von Volksentscheiden sowie willkürlich anmu- tende Staatseingriffe in den Privatbereich bis zur Anwendung von Notrecht zu. Offenheit, Ver- ständnis für andere Bedürfnisse, Respekt und Toleranz gegenüber anderen Meinungen - das heisst echte Diversität - und der Wille zum gemeinsamen konstruktiven Diskurs über die beste Konsenslösung scheinen abhandenzukommen. Auswüchse sind ausgeprägt in der Ent- wicklung der US-amerikanischen Innenpolitik und der Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft entlang ideologischer Grenzen zu erkennen, auch innerhalb der Parteien selbst. Die westliche Gesellschaft hat wieder eine politische Führung mit der Forderung zu wählen, den strategischen Fokus auf die staatlichen Kernaufgaben zur Sicherung des nachhaltigen Gemeinwohls zu legen. Die staatlichen Kernaufgaben sind 1. Bildung: herkunftsunabhängige Chancengleichheit für Fähige durch fordernde öffentliche Bildung mit Schwergewicht auf Sprache (Wort und Schrift), Mathematik, Naturwissenschaft, Technik und Informatik sowie Förderung des kritischen Hinterfragens und der freien Meinungsäusserung. 2. Grundversor- gung: Wasser, Grundnahrungsmittel, Gesundheitswesen, Energie (Brennstoffe und Strom) sowie Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur. 3. Sicherheit: Personensicherheit und Eigentumsschutz. Im Kontext der sich geopolitisch rasch verändernden Machtverhältnisse in der Welt geht es umso mehr um das übergeordnete gesellschaftliche Ziel der langfristigen Sicherung von Wohlstand und Unabhängigkeit in Freiheit.

9  Rückblick/Ausblick DOTTIKON ES-Gruppe

Jahresbericht 2022/23

Dipolare Weltordnung

Die bisher tripolare Weltordnung akzentuiert sich nach Russlands Schwächung im Abnut- zungskrieg in der Ukraine, seiner wirtschaftlichen Isolation und der auf pragmatischem Opportunismus basierenden unterwürfigen Unterstützungssuche und Annäherung an China zunehmend in eine dipolare Weltordnung - USA versus China. Diese neue Weltordnung ist geprägt durch die geopolitische Spannung zwischen den USA und China im Ringen um die Weltvorherrschaft. Beide streben danach, ihre Allianzpartnerschaften in diesem Konflikt auf- und auszubauen. Zusätzlich zur Anlehnung Russlands an China resultiert vermehrt eine ambivalente Anbiederung einer zunehmenden Anzahl südamerikanischer, afrikanischer sowie süd- und südostasiatischer Staaten an diese chinesisch dominierte Koalition aus auto- kratischen Staaten, welche China durch freizügige Kreditvergabe zwecks Sicherung militäri- scher und wirtschaftlicher Eigeninteressen nutzt. Mehr als die Hälfte der weltweiten staatli- chen Kreditvergaben an arme Länder stammen heute von China. Einige davon sind mit Zugriff auf strategische Infrastruktur als Sicherheiten für China ausgelegt. China und seine Allianz- partner versuchen auch dem US-Dollar die Funktion als Leitwährung im Welthandel streitig zu machen, ist die US-Dollar-Dominanz doch eines der kräftigsten Instrumente der USA, um wirtschaftliche Sanktionen global durchzusetzen. Solche Sanktionen werden von den USA und der EU als mögliche Reaktion auf einen militärischen Angriff Chinas auf Taiwan oder bei intensivierteren Waffenlieferungen Chinas an Russland angedroht. Die US-Amerikaner und die Europäer haben sich infolge ihrer ähnlich gelagerten Interessen im Krieg um die Ukraine angenähert. China versucht unter geschickter Nutzung der von wirtschaftlichen und oppor- tunistischen Eigeninteressen­ geprägten Haltung der grossen EU-Staaten eine einheitliche geopolitische EU-Strategie zu verhindern. Dies mit dem Zweck, einen Keil in die sich anbah- nende US-amerikanisch-europäische Allianz­ zu schlagen. Dass dies China zurzeit auch gelingt, hat mit dem Selbstverständnis­ europäischer Staaten zu tun, welches auf einer ver- klärten und ­ideologisierten Selbstbewunderung basiert, deren Wurzeln tief in die Vergangen- heit reichen. Diese Staaten scheinen vergessen zu haben, dass Durchsetzungsmacht nicht allein auf ideologischer ­Rhetorik basiert, sondern vielmehr auf wirtschaftlicher Schlagkraft

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Dottikon ES Holding AG published this content on 31 May 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 31 May 2023 05:20:53 UTC.