Zürich (awp) - Die Aktien der Credit Suisse zeigen sich am Dienstag wenig beeindruckt von einer am Morgen verkündeten hohen Wertberichtigung im Asset Management. Im Handel wird die Nachricht als neutral für den Aktienkurs erachtet.

Credit Suisse legen um 10.15 Uhr 1,9 Prozent auf 11,63 Franken zu, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI nur 0,1 Prozent im Plus notiert. Die Bankaktie hatte in diesem Monat bisher einen sehr guten Lauf, steht im Jahresverlauf allerdings immer noch über 10 Prozent im Minus.

Weil die Investmentfirma York Capital Management, an welcher die Credit Suisse beteiligt ist, ihr europäisches Hedgefondsgeschäft abwickelt, muss die Bank eine Wertberichtigung von voraussichtlich rund 450 Millionen US-Dollar vornehmen. Das Geschäft im pazifischen Raum soll zudem in einen neuen Hedgefonds ausgegliedert werden, an dem die CS beteiligt sein will.

Die harte Kernkapitalquote (CET1) reduziert sich damit um voraussichtlich rund 7 Basispunkte. Im dritten Quartal erreichte die wichtige Kennzahl 13,0 Prozent.

Die Korrektur - so schmerzhaft sie auch sein mag - schmälere die Kernkapitalquote also kaum, kommentiert ein Börsianer. "Die Branchenstärke gewichtet bei der CS mehr als die einmaligen Wertberichtigungen."

Solcher Art Abschreibungen seien ein sich wiederholender Bestandteil der Ergebnisse grosser Investmentbanken, so ein anderer Marktbeobachter. Die Summe repräsentierte etwa 15 Prozent des geschätzten Jahresgewinns und werde die Dividende nicht tangieren. Ausserdem seien die Aktien "billig".

"Es ist immer wieder beeindruckend, mit welcher Verzögerung und dann doch erheblichem Impact vergangene Grosseinkäufe dem Erwerber um die Ohren fliegen", kommentiert zudem die ZKB die Nachricht. "Auch wenn das Ausmass des Abschreibers die Credit Suisse nicht ins Wanken bringt, so zeigt die Sache doch, dass bei den Grossbanken immer mit Störfeuer gerechnet werden muss." Ein Engagement in solchen Titeln dränge sich daher nicht auf.

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