Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

(NEU: Continental)

CONTINENTAL - Der Automobilzulieferer Continental hat sich für eine weitgehende Aufspaltung des Konzerns bereit gemacht. Das Unternehmen habe sich so umstrukturiert, dass diverse große Einheiten jederzeit abgetrennt und verkauft oder an die Börse gebracht werden könnten, berichtet das Manager Magazin. Der Plan für die Aufspaltung stehe, es müsse nur der Startknopf gedrückt werden, sagen Beteiligte. Ziel sei es, den Wert von Continental mindestens zu verdoppeln. Setze man das Projekt komplett um, bliebe die ursprüngliche Keimzelle des Unternehmens übrig: das hochprofitable Reifengeschäft. Continental gehört mit gut 10 Milliarden Euro Umsatz und rund 55.000 Beschäftigten zu den fünf größten Reifenherstellern der Welt. (Manager Magazin)

VOLKSWAGEN - Der Einkaufsvorstand des Konzerns, Murat Aksel, hat einen Paradigmenwechsel im Umgang des Konzerns mit seinen 40.000 Lieferanten angekündigt. "Es wird kaum mehr die klassische Hersteller-Lieferanten-Beziehung geben, wo die großen Autobauer die Vertragsbedingungen vorgeben können. Es wird partnerschaftlicher", sagt Aksel. Anlass sind die Lieferengpässe bei Halbleitern, die den Konzern in eine schwere Krise gebracht haben. Ähnliches soll dem Konzern nie wieder passieren. (Die Zeit)

VOLKSWAGEN - Volkswagen findet keinen Ausweg aus dem Halbleitermangel und denkt in seiner größten Autofabrik in Wolfsburg über Kapazitätsanpassungen nach. Während der Konzern insgesamt weitgehend rund laufe und über volle Auftragsbücher verfüge, sei das Stammwerk besonders hart von der Knappheit an elektronischen Bauteilen betroffen, sagte Konzernchef Herbert Diess bei einer virtuellen Betriebsversammlung. Er sei sich der kritischen Lage in Wolfsburg bewusst. "Deshalb sind Kapazitätsanpassungen erforderlich, auch mittelfristig." (Welt)

MERCEDES-BENZ / NVIDIA - Der Autobauer Mercedes-Benz wird künftig seine Einnahmen beim autonomen Fahren mit Nvidia teilen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider. Konkret soll der US-Chiphersteller ab 2024 bei jedem automatisierten Fahrsystem, das die Marke mit dem Stern an seine Kunden über Softwareupdates verkauft, anteilig mitverdienen. Ein beträchtlicher zweistelliger Prozentsatz der generierten Umsätze soll demnach bei Nvidia landen. Die beiden Konzerne wollten sich "aus Wettbewerbsgründen" nicht zu Vertragsdetails äußern. (Handelsblatt)

MERCEDES-BENZ - Die Lage am Automarkt bleibt angespannt und hält Beschäftigte in der Branche und Kunden in Atem. Wie ein Mercedes-Sprecher am Mittwoch bestätigte, gibt es in Deutschland nun den nächsten Bestellstopp. Nach dem Geländewagen-Modell G-Klasse können Kunden seit Freitag vergangener Woche auch die aktuelle Version der E-Klasse-Limousine nicht mehr ordern. Aufgrund global steigender Bestellzahlen sei das Produktionsvolumen ausgeschöpft. Die Kombiversion der E-Klasse könne aber weiter bestellt werden. (FAZ)

THYSSENKRUPP - Der Industriekonzern Thyssenkrupp versucht offenbar erneut, einen Fusionspartner für seine Marinewerften zu finden. Das Unternehmen habe bei Wettbewerbern wie Fincateri aus Italien, Naval aus Frankreich und Saab aus Schweden angefragt, ob Interesse an der Tochter bestehe. Das erfuhr das Handelsblatt aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. Der Wert von Thyssenkrupp Marine Systems könnte nach Schätzungen von Branchenkennern bei ein bis zwei Milliarden Euro liegen - vor allem wegen des hohen Auftragsbestandes, den der U-Boot-Hersteller gemeldet hat. (Handelsblatt)

RWE - Die Diskussion um die schnellere Abspaltung der Braunkohle-Aktivitäten von RWE erreicht nun auch den Aufsichtsrat. Der aktivistische Aktionär Enkraft hat in einem Brief an den Vorsitzenden des Gremiums, Werner Brandt, seinen Unmut über ein zu zögerliches Handeln ausgedrückt. "Die öffentlichen Einlassungen des Vorstands sowie Äußerungen in den bisherigen Gesprächen mit uns lassen leider nicht erkennen, dass der Vorstand das wohl strategische wichtigste Thema für RWE, die Abtrennung und Einstellung der Braunkohle-Aktivitäten, mit der gebotenen Dringlichkeit und Transparenz verantwortungsvoll vorantreibt", heißt es in dem Schreiben. (FAZ)

TEAMVIEWER - Der Softwarekonzern will sein profitables Wachstum vorantreiben und hält dabei auch nach Akquisitionen Ausschau. "Unsere Ziele sind auf organisches Wachstum gerichtet, Zukäufe kurzfristig nicht auf dem Radar", sagte Vorstandschef Oliver Steil. Der Manager bestätigte das Ziel von 630 bis 650 Millionen Euro abgerechneten Umsätzen (Billings) für 2022. Mittelfristig werde weiterhin ein jährliches Billings-Wachstum im hohen Zehnerprozentbereich angepeilt. Die Aktionäre würden über das angekündigte Rückkaufprogramm direkt am Erfolg des Unternehmens beteiligt. "Deshalb denken wir aktuell nicht über eine Dividendenzahlung nach." (Börse Online)

STROMIO - Das Düsseldorfer Legal Tech Rightnow plant bis Ende März eine Millionen-Sammelklage gegen Stromio, Gas.de und Grünwelt Energie. Binnen zwei Wochen hätten sich mehr als 25.000 Interessenten gemeldet, sagte Rightnow-Geschäftsführer Phillip Eischet. Rightnow will ehemaligen Kunden der Energiediscounter ihre möglichen Schadensersatzansprüche abkaufen. Mehr als 500 Forderungen hat das Legal Tech nach eigenen Angaben bereits gekauft. (Handelsblatt)

MERCK & CO - Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird dem antiviralen Covid-19-Medikament von Merck & Co in diesem Monat wahrscheinlich keine bedingte Zulassung erteilen, da sie mit "problematischen" Daten zu kämpfen hat, so die Financial Times unter Berufung auf Personen, die mit dem Zulassungsverfahren vertraut sind. Es sei "möglich", dass das orale Covid-19-Medikament Molnupiravir überhaupt nicht zugelassen wird, so eine der Personen. Die EMA lehnte eine Stellungnahme gegenüber der Zeitung ab. (Financial Times)

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February 17, 2022 01:28 ET (06:28 GMT)