Zug (awp) - An der Konzernspitze der Bossard-Gruppe kommt es im nächsten Jahr zu einem Wechsel. David Dean werde mit der ordentlichen Generalversammlung vom 8. April 2019 die Führung des Konzerns auf eigenen Wunsch abgeben, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Zu seinem Nachfolger bestimmte der Verwaltungsrat Daniel Bossard. Der Aktienmarkt reagiert gelassen auf die Nachricht.

Bei der Wahl für die Nachfolge von Dean habe der Verwaltungsrat verschiedene Kandidaten - sowohl externe als auch interne - in seine Evaluation einbezogen und sich einstimmig für Daniel Bossard entschieden.

Bossard bekleidet seit dem Jahr 2000 verschiedene Kaderpositionen innerhalb der Bossard Gruppe. Zuvor war er als Berater bei Accenture tätig. Seit 2009 ist er Mitglied der Konzernleitung von Bossard und übernahm die Leitung der Marktregionen Nord- und Osteuropa. Bis zum Wechsel an der Konzernspitze im April 2019 werde Bossard seine bisherigen Funktionen weiter ausüben, heisst es weiter.

Er habe sich indes entschieden, seine Mandate als Verwaltungsrat der Kolin Holding und als Stiftungsratspräsident der Bossard Unternehmensstiftung mit sofortiger Wirkung niederzulegen. Die Kolin Holding - die sich zu 100% im Besitz der Familien Bossard befindet - kontrolliert zusammen mit der Bossard Unternehmensstiftung einen Stimmrechtsanteil von 56,1% der börsenkotierten Bossard Holding.

David Dean wird dem Unternehmen verbunden bleiben: An der Aktionärsversammlung 2019 wird seine Wahl in den Verwaltungsrat beantragt.

MARTIN KÜHN ALS VR NOMINIERT - RÜCKTRITT VON HELEN WETTER-BOSSARD

Zudem kommt es an der diesjährigen GV bereits zu einem Wechsel im Verwaltungsrat. Martin Kühn soll an der GV vom 9. April neu ins Gremium gewählt werden, wie Bossard in einer separaten Medienmitteilung schreibt. Er soll Helen Wetter-Bossard ersetzen, die nach 16 Jahren im VR nicht mehr kandidiere.

Kühn ist CFO der Tiefbau- und Baumaterialfirma KIBAG. Damit sei er auch oberster Verantwortlicher für die Bereiche ICT, Human Resources und Immobilien. Die Tätigkeit der zurückgetretenen Helen Wetter-Bossard wird in der Mitteilung verdankt. Im Rahmen ihres grossen Engagements habe ihre besondere Aufmerksamkeit der gruppenweiten Personalpolitik gegolten.

Vom Wechsel an der Managementspitze erwarten die Analysten keine negativen Auswirkungen, da der Führungswechsel einerseits von langer Hand vorbereitet sei. Andererseits bleibe der bisherige CEO, unter dessen Leitung das Unternehmen erfolgreich gewachsen sei, der Gesellschaft als VR-Mitglied erhalten, kommentiert Armin Rechberger von der ZKB. Da zudem der neue CEO mit dem Unternehmen bestens vertraut sei, dürfte der Abgang nach Ansicht von Rechberger kaum negativ ins Gewicht fallen.

Auf die derzeitig Langfriststrategie des Unternehmens dürfte der Wechsel ebenfalls keine grossen Auswirkungen haben, ergänzt Michael Lichvar von der Bank Vontobel. Die nächste Überarbeitung der Strategie stehe erst 2020 an, doch glaube er, dass die Gesellschaft bereits längerfristige Pläne beschlossen habe.

Die Aktien gewinnen bis gegen 9.10 Uhr bei geringen Volumen 0,4% auf 244,40 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt 0,11%.

sig/cf