Kreise: EZB-Bankenaufseher könnten Dividendenstopp bald aufheben
Am 18. September 2020 um 12:13 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Banken in der Eurozone können Insidern zufolge auf ein baldiges Ende des faktischen Dividendenstopps in der Corona-Krise hoffen. Im Aufsichtsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB) seien mehrere Mitglieder inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass eine noch längere Aussetzung der Dividendenzahlungen mehr schaden als nützen würde, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Die EZB hatte die Banken im Euroraum schon kurz nach Beginn der Pandemie aufgefordert, vorerst auf die Ausschüttung von Dividenden und Aktienrückkäufe zu verzichten. Viele Banken strichen in der Folge geplante Gewinnausschüttungen für das Geschäftsjahr 2019 oder verringerten diese zumindest. Zunächst galt der Aufruf nur bis 1. Oktober, wurde aber zwischenzeitlich bis 1. Januar 2021 verlängert.
Nach Ansicht der Aufseher sollten die Banken ihr Geld zusammenhalten, um mögliche Verluste infolge der Pandemie zu verkraften und ausreichend Mittel für die Kreditvergabe an Privatleute und Firmen zu haben.
Diese Argumentation scheint inzwischen nicht mehr jeden bei der Aufsicht zu überzeugen. Die Befürworter der Dividendenzahlungen argumentieren, dass gerade Banken mit dicken Kapitalpolstern ihre Aktionäre bei der Stange halten müssten. Nur so könnten die Geldhäuser langfristig lebensfähig bleiben.
Eine EZB-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab. Die Zentralbank hatte angekündigt, ihre Haltung zu dem Dividendenstopp im vierten Quartal zu überprüfen. Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt./stw/men/stk
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).