NEW YORK (Dow Jones)--Nachlassende Zinsängste befeuern am Freitag die Wall Street. Zugleich hoffen Anleger auf eine weiche Landung der US-Konjunktur. Der Dow-Jones-Index gewinnt bis zum Mittag US-Ostküstenzeit 1,7 Prozent auf 33.505 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 1,7 bzw. 1,8 Prozent an. Im Fokus steht der Arbeitsmarktbericht für Dezember, der im wesentlichen besser als erwartet ausgefallen ist. Es wurden bei gesunkener Arbeitslosenquote mehr Stellen geschaffen als prognostiziert. Das entscheidende Kaufargument liefern aber die weniger deutlich als befürchtet gestiegenen Stundenlöhne. Da steigende Löhne inflationär wirken, könnte dieser Umstand den Druck auf die US-Notenbank bei ihrem Zinserhöhungszyklus etwas lindern, hofft man am Markt.

"Anleger feiern die Tatsache, dass die durchschnittlichen Stundenlöhne geringer als erwartet ausgefallen sind. Es wurde heftige Lohninflation befürchtet", erläutert Marktstratege Michael Arone von State Street Global Advisors. Wie sehr die Zinsthematik dominiert, zeigen die schwachen Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und der ebenso maue ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor. Denn im Anschluss an die schwachen Daten folgt eine regelrechte Kaufwelle und treibt die Indizes auf die Tageshochs.


   Dollar dreht nach unten ab 

Die Dominanz der Zinsthematik zeigt sich auch am Devisenmarkt, wo der Dollarindex mit sinkenden Zinserwartungen um 0,9 Prozent auf Talfahrt geht. Auch der Rentenmarkt wird von der Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen beherrscht - gestiegene Notierungen drücken die Renditen deutlich.

Am Ölmarkt geht es nach oben. Teilnehmer sprechen von einer Gegenbewegung, denn auf Wochenbasis haben die Preise massiv nachgegeben, verursacht unter anderem durch die milde Witterung in den USA. Auch die Dollarschwäche stützt. Letztere und die deutlich sinkenden Marktzinsen befeuern indes den Goldpreis.


   Bed Bath & Beyond brechen erneut ein 

Unter den Einzelwerten geraten Bed Bath & Beyond (-20,4%) erneut schwer unter die Räder. Laut Berichten verdichten sich die Insolvenzvorbereitungen. Die Titel der deutschen Curevac schnellen nach positiven Studienergebnissen um 23,3 Prozent in die Höhe.

Century Therapeutics reagieren mit Gewinnen von 4,4 Prozent auf die Nachricht, dass das Biotechnikunternehmen zur Wahrung der Liquidität die Mitarbeiterzahl um rund ein Viertel senken und sich in der Medikamentenentwicklung stärker fokussieren will.

R1 RCM steigen um 10,7 Prozent, nachdem der Anbieter technologiebasierter Lösungen für die Gesundheitsbranche seine Prognosen für 2022 bestätigt und zudem einen Ausblick für 2023 abgegeben hatte, der von einer Zunahme bei Umsatz und operativem Ergebnis ausgeht.

Einen Satz um 22,3 Prozent machen World Wrestling Entertainment (WWE). Hier sorgt für Kursfantasie, dass der Gründer des Unternehmens, Vince McMahon, seine Rückkehr als Executive Chairman angekündigt hat, mit dem Ziel, den Wert des Unternehmens zu maximieren.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.505,34        +1,7%        575,26          +1,1% 
S&P-500              3.873,60        +1,7%         65,50          +0,9% 
Nasdaq-Comp.        10.486,49        +1,8%        181,25          +0,2% 
Nasdaq-100          10.943,88        +1,9%        202,67          +0,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,30     -16,6        4,46      -12,5 
5 Jahre         3,75     -16,7        3,92      -24,7 
7 Jahre         3,68     -13,9        3,81      -29,5 
10 Jahre        3,58     -13,3        3,72      -29,6 
30 Jahre        3,70      -8,0        3,78      -26,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 7:40 Uhr  Do, 17:08 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0617        +0,9%        1,0522         1,0527  -0,8% 
EUR/JPY                140,37        -0,0%        141,04         140,79  +0,0% 
EUR/CHF                0,9866        +0,2%        0,9853         0,9855  -0,3% 
EUR/GBP                0,8802        -0,4%        0,8830         0,8851  -0,6% 
USD/JPY                132,22        -0,9%        134,10         133,76  +0,8% 
GBP/USD                1,2062        +1,2%        1,1912         1,1892  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,8308        -0,8%        6,8606         6,8897  -1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.811,28        -0,1%     16.790,68      16.838,03  +1,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               74,82        73,67         +1,6%          +1,15  -6,8% 
Brent/ICE               79,65        78,69         +1,2%          +0,96  -7,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               69,00        72,42         -4,7%          -3,42  -4,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.862,43     1.832,10         +1,7%         +30,33  +2,1% 
Silber (Spot)           23,82        23,25         +2,4%          +0,57  -0,6% 
Platin (Spot)        1.091,23     1.062,00         +2,8%         +29,23  +2,2% 
Kupfer-Future            3,91         3,82         +2,4%          +0,09  +2,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2023 12:25 ET (17:25 GMT)