Eine Abwahl Winkeljohanns, der von vielen Anlegern dafür gelobt wurde, dass er den ehemaligen Roche-Manager Bill Anderson als designierten Bayer-CEO gewinnen konnte, könnte den Umbruch in dem Unternehmen, das aktivistische Aktionäre angezogen hat und mit kostspieligen Rechtsstreitigkeiten konfrontiert ist, noch verstärken.

DWS, Union Investment und Deka Investment haben erklärt, dass sie nicht für den Aufsichtsratsvorsitzenden stimmen werden, wenn seine Amtszeit auf der Hauptversammlung des Gesundheits- und Agrarkonzerns am Freitag verlängert werden soll.

Union Investment hat bereits erklärt, dass sie die Wiederwahl nicht unterstützen wird, aber die beiden anderen Fondsgesellschaften hatten ihre Abstimmungsabsichten bisher nicht bekannt gegeben.

Die großen Aktionärsberatungsfirmen Glass Lewis und Institutional Shareholder Services (ISS) haben ihrerseits erklärt, sie würden Winkeljohann unterstützen, ohne ihre Gründe dafür zu nennen.

Als weiteres Zeichen für die Unterstützung der Investoren im Vorfeld der Hauptversammlung zitierte das deutsche Wochenmagazin WirtschaftsWoche in diesem Monat ungenannte Quellen mit der Aussage, dass der Singapurer Staatsfonds Temasek, ein Großaktionär von Bayer, für Winkeljohann stimmen würde.

Winkeljohann, der früher sechs europäische Länder bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC leitete, ist seit 2020 Vorsitzender des Bayer-Aufsichtsrats.

Er ist aber auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, Vorstandsvorsitzender der nicht börsennotierten Großhandelskonzerne Sievert SE und Bohnenkamp AG sowie Vorstandsmitglied des Stahlherstellers Georgsmarienhütte GmbH.

In der Einladung zur Hauptversammlung heißt es, dass sich der Aufsichtsrat davon überzeugt hat, dass Winkeljohann in der Lage ist, sich Zeit für seine Aufgaben zu nehmen und dabei auch seine Mandate in anderen Gremien berücksichtigt.