NEW YORK (Dow Jones)--Mit der wieder neu angefachten Zinssenkungsfantasie könnte die jüngste Rally der Wall Street auch am Freitag noch ein Stückchen weiterlaufen. Der Aktienterminmarkt deutet einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt an. Der Dow-Jones-Index könnte zum Wochenschluss die achte Sitzung in Folge mit Aufschlägen beschließen. "Die nächste Hürde werden die US-Inflationszahlen für April in der nächsten Woche sein, aber zumindest bisher in diesem Monat erwarten Investoren eine eher taubenhaftere Haltung der Geldpolitik, als sie Ende April noch angenommen hatten", beschreibt Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank die Zinssenkungshoffnungen des Marktes. Diese waren zuletzt am Vortag durch schwache Wochenarbeitsmarktdaten befeuert worden.

Neue Impulse könnte hier das im frühen Sitzungsverlauf anstehende Verbrauchervertrauen liefern. Sollten die US-Konsumenten sich in ausgabefreundlicher Stimmung befinden, könnten Zinssenkungshoffnungen schnell zurückgenommen werden und die Börse belasten, heißt es im Handel. Denn dass Anleger zu optimistisch gestimmt sein könnten, verdeutlichen Kommentare aus dem Kreise der Fed. US-Notenpräsidentin Mary Daly von der Filiale in San Francisco ist der Ansicht, dass sich die US-Wirtschaft normalisiere. Es sei viel zu früh, um zu erklären, dass der Arbeitsmarkt fragil oder ins Stocken geraten sei, warnte Daly. Sie wies darauf hin, dass die Annäherung der Inflation an das 2-Prozent-Ziel der Fed ein "holpriger Weg" sein werde. Ein Plädoyer für baldige Zinssenkungen ließ sich aus ihren Aussagen kaum herauslesen.


   Renditen und Dollar leicht erholt 

Am Rentenmarkt erholen sich die Renditen nach den Abschlägen des Vortages - gestützt von den Daly-Aussagen. Auch der Dollar erholt sich leicht und steigt mit den anziehenden Marktzinsen um 0,1 Prozent.

Die Erdölpreise ziehen weiter an. Die geopolitischen Risiken im Nahostkrieg würden nun doch wieder höher eingestuft. Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen hätten bislang zu nichts geführt, heißt es im Handel. Zudem lieferten die jüngsten Handelsdaten aus China positive Nachfragesignale.

Gold bleibt unterdessen auf der Überholspur, der Preis steigt weiter auf die höchsten Stände seit Ende April. Die Feinunze notiert gut 60 Dollar höher als noch zu Wochenbeginn. Der US-Arbeitsmarkt sende weitere Schwächesignale. Damit würden frühere Zinssenkungen der US-Notenbank aus Sicht der Marktteilnehmer wieder wahrscheinlicher, heißt es bei der Commerzbank. Die chinesische Zentralbank habe im April zudem den 18. Monat in Folge ihre Goldreserven aufgestockt. Sie dürfte weiter zukaufen.


   Novavax-Kurs verdoppelt 

Unter den Einzelaktien haussieren Novavax vorbörslich um 107 Prozent. Die Co-exklusive Lizenzvereinbarung der Biopharmagesellschaft mit Sanofi zur gemeinsamen Vermarktung eines Covid-19-Impfstoffs sowie die Entwicklung von neuartigen Covid-19-Influenza-Kombinationsimpfstoffen wird an der Börse gefeiert. Novavax erhält Liquidität und eine Eigenkapitalinvestition von insgesamt etwa 1,2 Milliarden US-Dollar sowie gestaffelte Lizenzgebühren. Darüber hinaus wird Sanofi eine Minderheitsbeteiligung von weniger als 5 Prozent an Novavax übernehmen.

Akamai Technologies geben dagegen um 8 Prozent nach. Der Webdienstleister überzeugt zwar mit den Erstquartalszahlen, der Ausblick auf die laufende Periode enttäuscht aber.

CEO Elon Musk tritt Sorgen um die Vernachlässigung des Ladenetzwerks von Tesla entgegen. Der Konzern werde dieses Jahr über 500 Millionen US-Dollar in sein "Supercharger"-Netz stecken, teilte Musk mit. Tesla steigen um 0,7 Prozent.

Soundhound schießen um 14,7 Prozent empor, nachdem der Anbieter von KI-Technologie mit positiven Geschäftszahlen aufgewartet hat. Figs (-3%) lieferte einen pessimistischen Ausblick. Bei Funko (+5,1%) kommt eine Personalie gut an. Mit Cynthia Williams wird eine erfahrene Person CEO. Bei Groupon (+10,5%) überzeugt das Wachstum im ersten Quartal.


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US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,84      +1,8        4,82       41,5 
5 Jahre         4,49      +2,4        4,47       49,4 
7 Jahre         4,49      +2,6        4,46       51,8 
10 Jahre        4,49      +2,9        4,46       60,6 
30 Jahre        4,64      +2,7        4,61       66,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Fr, 8:17  Do, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0769        -0,1%     1,0781         1,0776   -2,5% 
EUR/JPY                167,83        +0,1%     167,78         167,71   +7,9% 
EUR/CHF                0,9775        +0,1%     0,9771         0,9772   +5,3% 
EUR/GBP                0,8602        -0,1%     0,8599         0,8611   -0,8% 
USD/JPY                155,84        +0,2%     155,63         155,64  +10,6% 
GBP/USD                1,2519        -0,0%     1,2539         1,2514   -1,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2292        +0,1%     7,2274         7,2242   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             63.162,44        +1,0%  62.932,04      61.937,16  +45,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               79,65        79,26      +0,5%          +0,39   +9,8% 
Brent/ICE               84,24        83,88      +0,4%          +0,36  +10,2% 
GAS                            VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF              30,555        30,98      -1,4%          -0,42  -11,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.369,35     2.346,24      +1,0%         +23,11  +14,9% 
Silber (Spot)           28,49        28,38      +0,4%          +0,12  +19,8% 
Platin (Spot)          991,13       983,00      +0,8%          +8,13   -0,1% 
Kupfer-Future            4,69         4,61      +1,8%          +0,08  +20,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 10, 2024 08:59 ET (12:59 GMT)