HAHN (awp international) - Der Flughafen Hahn verliert eine Fracht-Airline, die nur mit Lastwagen in den Hunsrück kommt: Die Air France KLM Cargo verlässt den ehemaligen US-Fliegerhorst zum 30. September. Grund seien firmeninterne Umstrukturierungen, sagte Hahn-Sprecherin Hanna Koch der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" (Montag).

Dabei gehe es um jährlich 30 000 bis 40 000 Tonnen Lkw-Fracht. Mit dem Luftfahrtgeschäft des Flughafens mit einem Volumen von 80 000 Tonnen im Jahr habe das nichts zu tun. "Auf unser Geschäftsergebnis hat das null Einfluss", erklärte Koch. "Trotzdem ist das für den Standort eine schlechte Nachricht."

Air France KLM Cargo liefert seit etlichen Jahren mit Lastwagen Güter aus Europa zum Airport Hahn, um sie gebündelt per Lkw weiter zum Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle zu transportieren. So trifft der Abzug dieses Unternehmens auch den Frachtabfertiger VG Cargo am Flughafen Hahn, der erst 2014 rund 20 Millionen Euro in eine neue riesige Umschlaghalle investiert hat. Seitdem musste er den Wegzug mehrerer Fracht-Airlines hinnehmen.

Der hoch defizitäre Flughafen Hahn soll an das weithin unbekannte chinesische Unternehmen Shanghai Yiqian Trading verkauft werden. Die rheinland-pfälzische Landesregierung stoppte aber wegen einer fehlenden Teilzahlung den Deal vorerst. Das sorgte bundesweit für Schlagzeilen.

Koch sagte am Montag: "Wir haben noch keinen direkten Kontakt zum Käufer." Airport-Chef Markus Bunk ergänzte: "Wir führen den Geschäftsbetrieb ganz normal weiter fort. Der Verkauf hat auf das laufende Geschäft derzeit noch keinen Einfluss."

An diesem Donnerstag (7. Juli) befasst sich der Mainzer Landtag in einer Sondersitzung mit den Querelen um den Hunsrück-Flughafen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kündigte an, dass sich die Landesregierung ausführlich äussern werde./jaa/DP/stb