Fribourg (awp) - Die Hotel- und Privatklinikgruppe Aevis Victoria hält sich angesichts der Corona-Pandemie ganz passabel. Der Umsatz nach neun Monaten lag nur knapp unter dem Vorjahreswert, wobei auch Akquisitionen einen positiven Effekt hatten. Im dritten Quartal legten die Umsätze dank den Spitälern gar wieder zu.

Der Umsatz lag per Ende September um 0,8 Prozent tiefer als im Vorjahr bei 509,9 Millionen Franken. Der Nettoumsatz ohne die Arzthonorare verminderte sich dabei um 1,1 Prozent auf 444,3 Millionen, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte.

Gestützt wurden die Umsätze vom Ausbau des Hospitality Segments mit der Integration der Seiler Hotels in Zermatt, des InterContinental in Davos und der Wiedereröffnung des La Réserve Eden au Lac in Zürich. Auch das Wachstum im Spitalbereich sei zu Jahresbeginn noch solid gewesen, heisst es. Die Corona-Pandemie verbunden mit dem Teilverbot chirurgischer Operationen sowie der Schliessung aller Hotels habe dann das Wachstum jäh gestoppt.

Seit Mai und speziell seit Beginn des zweiten Semesters seien die Umsatzrückgänge aber teilweise kompensiert worden.

Im dritten Quartal nahmen die Umsätze denn auch um 0,8 Prozent auf 163,3 Millionen Franken zu. Dafür war das grössere, im Swiss Medical Network zusammengefasste Spitalgeschäft mit plus 3,6 Prozent auf 141,8 Millionen verantwortlich, wogegen die Einnahmen aus dem Hotel-Segment um beinahe 20 Prozent auf 16,7 Millionen zurückgingen. Hier fiel die Absenz von Gästen aus den Bereichen Meetings, Incentives, Kongresse und Ausstellungen ins Gewicht.

Die vom Bundesrat am Mittwoch verordneten Massnahmen werden von der Aevis-Gruppe zumindest zum Teil begrüsst. Die Vereinfachung der Quarantäneregeln sowie die Einführung von Schnelltests seien ermutigende Zeichen, hiess es dazu.

Mit der neuerlichen Ausbreitung der Epidemie und den damit einhergehenden potenziellen Einschränkungen sei aber die Kapazitätsauslastung nicht prognostizierbar. Die Spitäler des Swiss Medical Network seien bereit zu helfen und hätten sich für die Integration in die kantonalen Dispositive zur Verfügung gestellt. Auch die Entwicklungen im Hotel-Bereich seien nach wie vor nicht vorhersehbar, da sie stark von den mehr oder weniger strikten Massnahmen des Bundes und der Kantone abhingen.

Aufgrund der geringen Visibilität verzichtet das Unternehmen wie schon Mitte September auf eine quantitative Guidance für das Gesamtjahr.

cf/yr