Der niederländische Stromnetzbetreiber TenneT < IPO-TTH.AS> wird den Verkauf oder die Börsennotierung seiner deutschen Aktivitäten in Erwägung ziehen, sagte er am Donnerstag, nachdem sich die Niederlande und Deutschland nicht auf einen Verkauf an den deutschen Staat einigen konnten.

Ein Verkauf der Aktiva für bis zu 25 Milliarden Euro (27,2 Milliarden Dollar) stand schon mehrmals kurz vor dem Abschluss, scheiterte dann aber an deutschen Haushaltsproblemen.

Ein TenneT-Sprecher sagte, dass die Gespräche zwischen den Staaten noch andauern.

TenneT, im Besitz der niederländischen Regierung, ist der einzige Netzbetreiber in den Niederlanden und auch der größte Netzbetreiber in Deutschland.

"Obwohl seit mehr als einem Jahr umfangreiche Gespräche geführt werden, konnte bisher leider keine Einigung erzielt werden", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens.

TenneT erklärte, es habe die Möglichkeit eines vollständigen Verkaufs seiner deutschen Aktivitäten an die staatliche KfW-Bank geprüft.

Das Unternehmen gibt zwischen 2024 und 2033 160 Milliarden Euro für Netzverbesserungen und -erweiterungen aus, darunter auch für ein Netz zur Unterstützung der wachsenden Windkraftanlagen in der Nordsee.

Der größte Teil davon wird durch Schulden finanziert, aber das Unternehmen muss auch Eigenkapital aufnehmen.

Der Löwenanteil der Investitionen ist auf deutschem Gebiet geplant, was Berlin dazu veranlasst hat, Den Haag um den Verkauf von TenneT Deutschland zu bitten, weil es als wichtige Infrastruktur betrachtet wird.

TenneT sagte, dass TenneT, während die Gespräche weitergehen, auch Vorbereitungen für mögliche Investitionen in TenneT Deutschland durch private Investoren oder einen möglichen Börsengang treffen wird, um Eigenkapital zu beschaffen. ($1 = 0,9204 Euro) (Berichterstattung von Benoit Van Overstraeten, Bart Meijer Redaktion: Charlotte Vann Campenhout und David Goodman)