Ein Bundesrichter in New York hat am Dienstag den Mitbegründer der angeblichen Kryptowährung OneCoin zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen Betrug in Höhe von 4 Milliarden Dollar begangen haben soll.

Der US-Bezirksrichter Edgardo Ramos in Manhattan verurteilte Karl Sebastian Greenwood, einen schwedischen und britischen Doppelbürger, der sich im Dezember 2022 des Betrugs und der Geldwäsche schuldig bekannt hatte.

Ramos ordnete außerdem an, dass Greenwood 300 Millionen Dollar einbüßen muss.

Greenwood ist seit seiner Verhaftung 2018 in Thailand und seiner Auslieferung an die Vereinigten Staaten wegen seiner Rolle bei der Förderung von OneCoin in New York inhaftiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von mindestens 30 Jahren für Greenwood gefordert, der ihrer Meinung nach der "Hauptförderer" von OneCoin war und diesen als den nächsten Bitcoin anpries. In Wirklichkeit war OneCoin ein Schneeballsystem, bei dem mindestens 3,5 Millionen Menschen betrogen wurden, so die Staatsanwaltschaft.

Greenwoods Anwälte hatten unter Berufung auf die harten Bedingungen während seiner Inhaftierung eine Strafe in Form einer abgesessenen Zeit beantragt.

Greenwood gründete OneCoin im Jahr 2014 in Sofia, Bulgarien, zusammen mit Ruja Ignatova, einer deutschen Staatsbürgerin, die laut Staatsanwaltschaft auch als "Cryptoqueen" bekannt ist. Das FBI hat sie im vergangenen Jahr auf seine Top-Ten-Liste der meistgesuchten Personen gesetzt.

Ignatova bleibt auf freiem Fuß, so die Staatsanwaltschaft.

Ein Anwalt von Greenwood lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Verurteilung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Staatsanwälte in Manhattan auf den Prozess gegen den FTX-Gründer Sam Bankman-Fried vorbereiten, der auf nicht schuldig plädiert hat, wenn es um Betrug und Verschwörung im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch seiner inzwischen bankrotten Kryptowährungsbörse im November 2022 geht. (Berichte von Kanishka Singh in Washington und Jody Godoy in New York; Redaktion: Jonathan Oatis und Timothy Gardner)