Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Intel hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz verbucht. Einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gab Intel jedoch nicht. Der Chipgigant versucht gerade, mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden den Wettbewerbsdruck abzuwehren und seine technologische Führungsposition wiederzuerlangen. Intel verbuchte 2020 einen Umsatz von 77,9 (Vorjahr: 72) Milliarden Dollar. Die Markterwartung hatte bei 75,4 Milliarden gelegen. Intel selbst hatte zuvor angekündigt, die eigenen Erlösziele im vergangenen Jahr übertroffen zu haben. Zwar profitierte Intel vom coronabedingten Boom bei der PC-Nachfrage und dem Trend zur Heimarbeit, gleichwohl entfiel ein Großteil der Nachfrage auf eher günstige Laptops, die nicht sehr profitabel sind. Netto verdiente Intel mit 20,9 (Vj. 21,1) Milliarden Dollar weniger als vor Jahresfrist. Für das vierte Quartal verbuchte der Chipproduzent ein Nettoergebnis von 5,86 (6,91) Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis verdiente Intel mit 1,52 Dollar pro Aktie soviel wie ein Jahr zuvor. Die Erlöse sanken auf 19,98 (20,21) Milliarden Dollar. Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten Ergebnis ja Aktie von 1,11 Dollar und Umsätzen von 17,53 Milliarden Dollar gerechnet. Für das erste Quartal 2021 peilt Intel Umsätze von 18,6 Milliarden Dollar an. Dies wäre weniger als vor einem Jahr, aber mehr als die Markterwartung von 16,1 Milliarden Dollar.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit 
          Januar (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 53,5 
          zuvor:    54,8 
 
    15:45 US/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit 
          Januar (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 57,0 
          zuvor:    57,1 
 
    16:00 Verkauf bestehender Häuser Dezember 
          PROGNOSE: -2,0% gg Vm 
          zuvor:    -2,5% gg Vm 
 
    17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
          Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.840,25  -0,34% 
Nasdaq-100-Indikation  13.363,00  -0,35% 
Nikkei-225             28.631,45  -0,44% 
Hang-Seng-Index        29.520,85  -1,36% 
Kospi                   3.140,63  -0,64% 
Shanghai-Composite      3.605,22  -0,44% 
S&P/ASX 200             6.800,40  -0,34% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Etwas leichter - Die oft vor Wochenenden zu beobachtende Vorsicht vieler Anleger drückt ebenso wie wie Gewinnmitnahmen. Dass der neue US-Präsident Joe Biden mittels einiger Verordnungen umstrittene Maßnahmen seines Vorgängers Donald Trump bereits aufgehoben hat, stützt zunächst nicht mehr, nachdem die Finanzmärkte zuletzt bereits stark die Erwartung eines weiteren großen Stimuluspakets gespielt hatten. Händler in Tokio sprechen auch von Zurückhaltung vor der in der kommenden Woche startenden Berichtssaison. In Hongkong berichtet KGI Securities, dass der Netto-Liquiditätszufluss aus Festlandchina, der zuletzt eine maßgebliche Stütze gewesen sei, am Donnerstag nachgelassen habe. Kurzfristig dürfte das das Momentum begrenzen. Fortescue Metals gaben in Sydney um 2,2 Prozent nach. Der Eisenerzförderer hatte einen Rückgang des Nettogewinns im laufenden Fiskaljahr angekündigt. Auch die Kurse der beiden Rohstoffschwergewichte BHP und Rio Tinto gaben deutlicher nach.

US-NACHBÖRSE

Kräftig abwärts ging es mit den Aktienschwergewichten Intel und IBM, nachdem beide Unternehmen ihre Quartalsberichte vorgelegt hatten. Intel sackten auf Nasdaq.com um 4,7 Prozent ab, für IBM ging es sogar um 7,3 Prozent nach unten. Seagate gaben um 4,5 Prozent nach, obwohl der Festplattenspezialist gewinn- und umsatzseitig die Erwartungen in seinem ersten Quartal übertraf. Auch die Aktie des Rivalen Western Digital wurde verkauft. Sie verlor 2,8 Prozent. Der Kurs des Eisenbahnbetreibers CSX bewegte sich unter dem Strich kaum. CSX hatte Viertquartalsergebnisse vorgelegt, die dank schnellerer Kostensenkungen als Umsatzrückgänge einen Tick besser als gedacht ausgefallen waren. Für Intuitive Surgical ging es nach besser als erwartet ausgefallenen Umsätzen und Gewinnen um 1,1 Prozent nach unten. Für leichte Enttäuschung sorgten hier wegen der Pandemie geringer als erhofft ausgefallene Installationen von Chirurgiesystemen.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut   +/- % YTD 
DJIA                31.176,01      -0,04        -12,37        1,86 
S&P-500              3.853,07       0,03          1,22        2,58 
Nasdaq-Comp.        13.530,92       0,55         73,67        4,99 
Nasdaq-100          13.404,99       0,82        108,54        4,01 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 886 Mio   992 Mio 
Gewinner             1.226     2.006 
Verlierer            1.928     1.145 
unverändert             84        95 
 

Uneinheitlich - Nach neuen Bestmarken ging im Verlauf etwas die Luft aus. Mit Blick auf das erwartete US-Konjunkturpaket sei schon sehr vieles eingepreist und der neue US-Präsident Joe Biden müsse nun die hohen Erwartungen erfüllen, hieß es. Zudem deute sein angekündigter Kampf gegen die Corona-Pandemie daraufhin, dass mehr Restriktionen drohten, die die Wirtschaft zunächst belasten dürften. Durch die Bank positive Konjunkturdaten stützten die Stimmung etwas. Das Hauptaugenmerk lag auf der Berichtsperiode: Während Alcoa um 12,4 Prozent einbrachen, verloren United Airlines 5,7 Prozent. Alcoa hatte zwar besser abgeschnitten als erwartet, das Unternehmen warnte aber, dass sich die Ertragslage wieder verschlechtern könne. United Airlines fuhr einen Milliardenverlust ein und rechnet mit einer weiterhin schwachen Nachfrage. Ford schnellten um 6,2 Prozent empor. Der Autobauer hat erhebliche Gelder für die Tochter eingeworben, die sich mit dem autonomen Fahren befasst. Paccar sprangen um 10,5 Prozent nach oben. Auch der Nutzfahrzeughersteller verstärkte seine Ambitionen im Bereich Autonomes Fahren.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,12       -2,0          0,14      -108,1 
5 Jahre                  0,44        0,2          0,44      -148,2 
7 Jahre                  0,77        0,8          0,76      -147,7 
10 Jahre                 1,10        1,5          1,08      -134,9 
30 Jahre                 1,86        3,3          1,83      -120,3 
 

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,7 Basispunkte auf 1,10 Prozent. Das erwartete Konjunkturprogramm des neuen US-Präsidenten verbessere zwar die Konjunkturaussichten, doch dürfte das einhergehen mit höheren Schulden, so die Begründung am Markt. Die Experten der Bank of America sehen die Zehnjahresrendite in diesem Jahr noch bei 1,5 Prozent.

DEVISEN


                 zuletzt      +/- %      00:00  Do, 8:40 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,2162      -0,1%     1,2169        1,2132  -0,4% 
EUR/JPY           126,08      +0,1%     125,94        125,54  -0,0% 
EUR/GBP           0,8891      +0,4%     0,8860        0,8854  -0,5% 
GBP/USD           1,3680      -0,4%     1,3733        1,3703  +0,0% 
USD/JPY           103,66      +0,1%     103,51        103,48  +0,4% 
USD/KRW          1103,43      +0,3%    1100,00       1099,77  +1,6% 
USD/CNY           6,4715      +0,1%     6,4620        6,4626  -0,9% 
USD/CNH           6,4777      +0,2%     6,4646        6,4621  -0,4% 
USD/HKD           7,7519      +0,0%     7,7517        7,7517  -0,0% 
AUD/USD           0,7733      -0,4%     0,7762        0,7760  +0,4% 
NZD/USD           0,7184      -0,5%     0,7217        0,7199  -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        31.779,25      +3,0%  30.861,50     34.865,75  +9,4% 
 

Der Dollar gab nach, der Dollar-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Greenback den Abwärtstrend fortsetzen werde. Die Aussicht auf ein umfangreiches Konjunkturpaket durch die neue US-Regierung dürfte die Konjunktur befeuern und damit den Dollar als sicheren Hafen unattraktiver machen. Der Euro reagierte zunächst kaum auf die Zinsentscheidung der EZB. Diese hatte wie erwartet die Leitzinsen bestätigt und wird alle zuletzt verkündeten Maßnahmen fortsetzen. Auch die Pressekonferenz zeigte zunächst wenig Einfluss. Im späten Geschäft zog der Euro dann aber mit der Dollarschwäche auf 1,2168 Dollar an nach einem Tagestief am Morgen bei 1,21 an.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          52,43      53,13      -1,3%         -0,70  +7,8% 
Brent/ICE          55,41      56,10      -1,2%         -0,69  +7,1% 
 

Die Preise würden derzeit von der US-Politik bestimmt. Hier herrsche Unsicherheit, was Biden in Sachen Konjunkturpaket einerseits und Klimaschutz andererseits umsetze, hieß es. WTI fiel um 0,3 Prozent auf 53,13 Dollar. IM asiatisch geprägten Geschäft am Freitag geben die Preise stärker nach. Laut Marktkenner Stephen Innes von Axi sorgen sich die Akteure um negative Folgen für die Ölnachfrage angesichts bevorstehender Mobilitätsbeschränkungen in China zu den dortigen bevorstehenden Neujahrsfeierlichkeiten wegen der weiter schwelenden Covid-19-Pandemie.

METALLE


                 zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.862,62   1.869,60      -0,4%         -6,99  -1,9% 
Silber (Spot)      25,55      25,98      -1,6%         -0,43  -3,2% 
Platin (Spot)   1.112,15   1.129,83      -1,6%        -17,68  +3,9% 
Kupfer-Future       3,62       3,65      -0,8%         -0,03  +3,0% 
 

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January 22, 2021 02:06 ET (07:06 GMT)