Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Streit um das Verbrenner-Aus zwischen der EU-Kommission und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist beigelegt. Bundesregierung und Kommission verständigten sich über die künftige Zulassung von mit E-Fuels betankten Autos, wie Wissing und EU-Kommissar Frans Timmermans unabhängig voneinander mitteilten. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft kündigte daraufhin an, die Neuregelung zu den Verbrennern solle nun am Dienstag im EU-Energieministerrat besiegelt werden.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Einer der größten Streiks der vergangenen Jahre hat in der Nacht zum Montag in Deutschland begonnen. Seit Mitternacht folgten bundesweit nach und nach Beschäftigte im öffentlichen Dienst und bei der Bahn dem Aufruf der Gewerkschaften zu einem 24-stündigen Warnstreik. Der Streik traf den gesamten Verkehrssektor: Die Bahn stellte den Fern- und Regionalverkehr ein, auch Flughäfen, öffentlicher Nahverkehr sowie Häfen und Schleusen für den Schiffsverkehr waren betroffen. Wegen des Tarifkonfliktes im öffentlichen Dienst und bei der Bahn hatten die Dienstleistungsgesellschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bundesweit insgesamt rund 350.000 Beschäftigte in verschiedenen Bereichen zu dem Warnstreik aufgerufen.
Kritiker werfen den Gewerkschaften vor, dass Streiks diesen Ausmaßes nichts mehr Warnstreiks zu tun hätten. Scharfe Kritik kommt aus den Kommunen, von der Bahn und der Union. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) wirft der Gewerkschaft Verdi vor, den für Montag geplanten eintägigen bundesweiten Warnstreik für eigene Interesse zu missbrauchen. "Tarifverhandlungen dürfen nicht zur Anwerbung neuer Mitglieder missbraucht werden. Der Gesetzgeber muss sich fragen, wie lange er sich das alles von der Seitenlinie aus noch anschauen will", sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 AT/Wienerberger AG, ausführliches Jahresergebnis
07:00 DE/Deutsche Pfandbriefbank AG, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht
07:30 DE/Salzgitter AG, Jahresergebnis (10:00 BI-PK)
07:30 DE/Aurelius Equity Opportunities SE & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis
09:00 DE/ENBW Energie Baden-Württemberg AG, ausführliches Jahresergebnis
10:00 DE/Nordex SE, ao HV zur Beschlussfassung über die Umwandlung
von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital
12:00 DE/Biontech SE, Jahresergebnis (14:00 Analystenkonferenz)
Im Laufe des Tages
- DE/Commerzbank AG, Geschäftsbericht
- DE/Galeria Karstadt Kaufhof, Gläubigerversammlung mit Entscheidung
über Fortführung des Unternehmens
- DE/Hypoport SE, Geschäftsbericht
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende ABB Ltd 0,84 CHF BB Biotech AG 2,85 CHF
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex März PROGNOSE: 90,9 zuvor: 91,1 Lagebeurteilung PROGNOSE: 94,1 zuvor: 93,9 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 88,0 zuvor: 88,5 - EU 10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Februar Geldmenge M3 PROGNOSE: +3,2% gg Vj zuvor: +3,5% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
INDEX Stand +/- DAX-Future 15.239,00 +0,4% E-Mini-Future S&P-500 4.021,00 +0,5% E-Mini-Future Nsdq-100 12.953,25 +0,5% Nikkei-225 27.515,20 +0,5% Schanghai-Composite 3.241,02 -0,8% Hang-Seng-Index 19.707,21 -1,0% +/- Ticks Bund -Future 137,56% -19 FREITAG: INDEX Schluss +/- DAX 14.957,23 -1,7% DAX-Future 15.177,00 -0,8% XDAX 15.023,38 -0,8% MDAX 26.484,15 -2,9% TecDAX 3.222,27 -1,6% EuroStoxx50 4.130,62 -1,8% Stoxx50 3.801,29 -0,8% Dow-Jones 32.237,53 +0,4% S&P-500-Index 3.970,99 +0,6% Nasdaq-Comp. 11.823,96 +0,3% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 137,74% +31
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick - Mit einer festeren Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler zum Wochenauftakt. Gestützt wird die Stimmung von den Vorlagen aus den USA: Dort haben die großen Indizes am Freitag ihre anfängliche Schwäche wettgemacht und im Plus geschlossen. Dabei hat nun auch der breite US-Markt seine Relative Schwäche beendet und deutlich zugelegt. In Asien handeln die Börsen am Morgen in engen Grenzen uneinheitlich. Von der Devisen- und Zinsseite ist es ruhig: Der Euro notiert behauptet und die Renditen der Langläufer liegen eng am Niveau vom späten Freitag. Impulse dürften zunächst vom ifo-Geschäftsklimaindexes ausgehen. Inwieweit der Streik im öffentlichen Dienst die Stimmung beeinflusst, ist noch nicht vorauszusehen, wie ein Marktteilnehmer sagt.
Rückblick: Schwach - Vergleichsweise stabile US-Börsen verhinderten am Nachmittag noch Schlimmeres. Der Bankensektor sorgte für Druck auf die Börsen, der Branchenindex verlor 3,8 Prozent und stellte klar das Schlusslicht. Nach den Schieflagen der Silicon Valley Bank sowie der Credit Suisse ging die Sorge um, dass weitere Problemfälle im Sektor zu Tage treten könnten. Im Handel wurde derweil nicht nur auf die allgemeine Verunsicherung im Bankensektor verwiesen. Die Schwäche ging von UBS (-3,5%), Credit Suisse (-5,2%) und vor allem Deutsche Bank (-8,5%) aus. Die beiden Schweizer Banken gehörten laut einem Bericht zu einigen Instituten, die vom US-Justizministerium unter die Lupe genommen werden, ob sie Russland-Sanktionen umgangen haben. Cellnex gewannen 1,3 Prozent. Der aktivistische Investor TCI fordert den Abgang von Chairman Bertrand Boudewijn Kan sowie zwei weiteren Vorstandsmitgliedern. Eine Abstufung durch Moody's drückte Casino Guichard massiv (-16,1%). Weiter steil abwärts um 16,1 Prozent ging es mit dem Kurs des Casino-Großaktionärs Rallye.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Die Kreditausfallprämie (CDS) auf Deutsche Bank stieg stark an. Bundeskanzler Olaf Scholz sah sich genötigt, zu unterstreichen, dass die Deutsche Bank eine sehr "profitable Bank" sei. Dennoch brach der Kurs um 8,5 Prozent ein, schloss aber klar über Tagestief. Dem Commerzbank-Papier erging es mit Abgaben von 5,5 Prozent nur unmerklich besser. Tui gaben 1,8 Prozent nach. Der Reisekonzern hatte wie schon länger erwartet eine Kapitalerhöhung auf den Weg gebracht. Der Kurs gebe auch deswegen deutlicher nach, weil mit Alexei Mordaschow ein Großaktionär wegen internationaler Sanktionen von der Kapitalerhöhung ausgeschlossen wurde, womit es einen Überhang gab. Evotec (-3%) profitierten nicht davon, dass eine Förderung von 6,6 Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation für die Wirkstoffforschung zugestanden wurde. Wegen des massiven Gewinnrückgangs kürzte Secunet Security Networks (-3,5%) die Dividende. Ex-Sonderdividende blieb die Ausschüttungsquote mit 50 Prozent allerdings gleich.
XETRA-NACHBÖRSE
Varta wurden 3 Prozent höher getaxt. Der Batteriehersteller hat sich mit den finanzierenden Banken und dem Mehrheitsaktionär auf Restrukturierungsmaßnahmen geeinigt. Der im Restrukturierungskonzept identifizierte kurzfristige Finanzierungsbedarf sei durch die inzwischen abgeschlossene Kapitalerhöhung gedeckt.
USA - AKTIEN
Etwas fester - Die Börsen erholten sich im Verlauf von zeitweise deutlichen Abschlägen. Diese waren von Sorgen um den Bankensektor geprägt gewesen. Ausgangspunkt waren Spekulationen über eine mögliche Bankenkrise in Europa. Die Verunsicherung erfasste auch die Aktien der US-Banken, allerdings nicht mit der gleichen Dynamik wie in Europa. Die Kurse erholten sich auch hier. Goldman Sachs und JP Morgan verloren schließlich 0,7 bzw. 1,5 Prozent. Bank of America schlossen sogar 0,6 Prozent fester. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte angekündigte, dass sie eine außerplanmäßige Sitzung des Financial Stability Oversight Council einberufen werde, der nach der Finanzkrise von 2008 gegründet wurde, um die Regierung bei der Bekämpfung von Bedrohungen der Finanzstabilität zu unterstützen. General Dynamics (+1,5%) profitierten von einem Auftrag des US-Verteidigungsministeriums. Scholastic brachen um 22,3 Prozent ein, nachdem das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen gerutscht war und seine Ertragsziele gesenkt hatte. Mit Enttäuschung wurden die Geschäftszahlen von Joann (-13,3%) aufgenommen. Ebenfalls schlechter als erwartet schnitt Ouster (-13,7%) ab.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,77 -7,5 3,84 -65,3 5 Jahre 3,41 -4,0 3,45 -59,4 7 Jahre 3,40 -4,2 3,44 -56,9 10 Jahre 3,38 -4,3 3,42 -50,3 30 Jahre 3,64 -5,5 3,70 -32,9
US-Anleihen profitierten von ihrem Ruf als sicherer Hafen, die Notierungen kamen von ihren Tageshochs aber wieder zurück.
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March 27, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)