Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Das Stellenwachstum auf dem US-Arbeitsmarkt dürfte im Februar trotz der rasanten Zinserhöhungen der Fed robust geblieben sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im Januar gegenüber dem Vormonat um 225.000 (Januar: 517.000) zugenommen hat. Die Arbeitslosenquote soll bei 3,4 Prozent verharren. Bei den Stundenlöhnen erwarten die Ökonomen ein Plus von 0,4 (0,3) Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich wird eine Lohnsteigerung von 4,8 (4,4) Prozent prognostiziert. Wegen der strafferen Geldpolitik wurde erwartet, dass sich die Schaffung von Arbeitsplätzen in diesem Jahr abschwächen würde. Bislang ist das aber nicht passiert. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 3,4 Prozent sogar den niedrigsten Stand seit 1969. Ein robuster Arbeitsmarkt übt Aufwärtsdruck auf die Löhne - und damit auf die Preise - aus. Und das bedeutet weitere Inflation und weitere Zinserhöhungen. An den Terminmärkten ist inzwischen ein Leitzins von 5,50 bis 5,75 Prozent im September eingepreist. Die Ökonomen der Dekabank weisen darauf hin, dass mit der Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts für Januar die Phase starker Renditeanstiege sowohl in den USA als auch in Europa begann. Mit etwas Abstand betrachtet sei allerdings zunehmend klarer geworden, dass eine Kombination von verschiedenen zeitlich befristeten Faktoren zu der damaligen großen Überraschung beigetragen habe. Der Bericht für Februar dürfte daher deutlich schwächer ausfallen. Die Fachleute rechnen mit einem Plus von 215.000 Stellen für Februar.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 DE/Atoss Software AG, Geschäftsbericht

10:00 DE/MVV Energie AG, HV

DIVIDENDENABSCHLAG


Datagroup: 1,10 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


-DE 
    08:00 Verbraucherpreise (endgültig) Februar 
          PROGNOSE:     +0,8% gg Vm/+8,7% gg Vj 
          vorläufig:    +0,8% gg Vm/+8,7% gg Vj 
          zuvor:        +1,0% gg Vm/+8,7% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:     +1,0% gg Vm/+9,3% gg Vj 
          vorläufig:    +1,0% gg Vm/+9,3% gg Vj 
          zuvor:        +0,5% gg Vm/+9,2% gg Vj 
 
-GB 
    08:00 BIP Januar 
          PROGNOSE:     +0,3% gg Vm 
          zuvor:        -0,5% gg Vm 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE:      k.A. 
          zuvor:        -0,3% gg Vq 
 
    08:00 Handelsbilanz Januar 
          PROGNOSE:     -17,5 Mrd GBP 
          zuvor:        -19,3 Mrd GBP 
 
    08:00 Industrieproduktion Januar 
          PROGNOSE:     -0,3% gg Vm/-4,3% gg Vj 
          zuvor:        +0,3% gg Vm/-4,0% gg Vj 
 
-US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten Februar 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +225.000 gg Vm 
          zuvor:    +517.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 3,4% 
          zuvor:    3,4% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+4,8% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+4,4% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  15.431,00  -0,5% 
E-Mini-Future S&P-500        3.888,50  -0,8% 
E-Mini-Future Nsdq-100      11.940,25  -0,6% 
Nikkei-225                  28.143,97  -1,7% 
Schanghai-Composite          3.243,46  -1,0% 
Hang-Seng-Index             19.435,66  -2,5% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   133,23   +110 
 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.633,21      +0,0% 
DAX-Future     15.513,00      -0,9% 
XDAX           15.505,75      -0,9% 
MDAX           28.440,86      -1,3% 
TecDAX          3.279,22      +0,4% 
EuroStoxx50     4.286,12      -0,1% 
Stoxx50         3.894,22      -0,1% 
Dow-Jones      32.254,86      -1,7% 
S&P-500-Index   3.918,32      -1,8% 
Nasdaq-Comp.   11.338,36      -2,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       132,13        +45 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer schwachen Eröffnung an den europäischen Börsen rechnen Marktteilnehmer am Freitag. "Der Ausfall der Silicon Valley Bank sendet Schockwellen durch den Markt", so ein Marktteilnehmer. Und Thomas Altmann von QC Partners sagt, mit Kreditausfällen wegen der steigenden Zinsen sei bei einer wirtschaftlichen Abkühlung zu rechnen gewesen, aber nicht zu einem so frühen Zeitpunkt. Dem weltweiten Stimmungsumschwung könne sich auch der DAX nicht mehr entziehen. Neue Impulse dürfte nun der US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Nachmittag bringen.

Rückblick: Wenig verändert - Die Kursdelle vom Vormittag konnte im Verlauf schnell wieder aufgeholt werden. "Die meisten an der Börse warten bereits auf den am Freitag fälligen US-Arbeitsmarktbericht", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Er könnte eine Vorentscheidung liefern, ob die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung erneut lediglich um 25 oder wieder um 50 Basispunkte erhöht. Die Aktien von Außenwerber JC Decaux setzten ihre Talfahrt fort und verloren 16,9 Prozent. Hier belastete ein schwächerer Ausblick als erwartet. Für die Aktie der Credit Suisse ging es um 1,9 Prozent nach unten. "Einen Geschäftsbericht zu verschieben, kommt nie gut an", sagte ein Händler. Dies sorge für Unsicherheit bei Investoren. Die US-Aufsicht SEC hat von der Bank Details zu ihrer Cashflow-Berechnung 2019 und 2020 gefordert.

DAX/MDAX/TECDAX

Wenig verändert - LEG Immobilien (-11,4%) wurden für die Streichung der Dividende abgestraft. Auch bei Vonovia gibt es mit Blick auf die hohe Verschuldung die Diskussion, ob der Konzern die Dividende senkt. Vonovia fielen um 5,1 Prozent, Aroundtown um 6,3 Prozent und TAG Immobilien um 4,5 Prozent. Deutsche Post legten nach Zahlen und Ausblick um 1,6 Prozent zu. Im Tarifstreit mit Verdi lehnten die Gewerkschaftsmitglieder das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ab und stimmten für einen unbefristeten Streik. Es soll aber am Freitag weiterverhandelt werden. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern aus der Branche konnte BMW (-1,4%) nicht auf ganzer Linie überzeugen. Die Rücktrittsankündigung des Finanzvorstands sei jedoch unerwartet gekommen, hieß es. Hannover Rück fielen um 3,4 Prozent. Der Wirbelsturm "Ian" hat den Versicherungskonzern 322 Millionen Euro gekostet und damit deutlich mehr als die ursprünglich angenommenen 276 Millionen Euro. SMA Solar stiegen nach überraschend guten Zahlen um 9,7 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Stratec büßten 3,4 Prozent ein. Das SDAX-Unternehmen hat 2022 weniger Umsatz erzielt und einen Rückgang bei der EBIT-Marge verzeichnet. Für die Aktie der ebenfalls im SDAX gelisteteten Hypoport ging es sogar um 6,6 Prozent nach unten. Der Finanzdienstleister hat 2022 bei stabilen Einnahmen operativ über ein Viertel weniger verdient. Im laufenden Jahr 2023 erwartet das Unternehmen weitere Umsatz- und Ergebnisrückgänge.

USA - AKTIEN

Sehr schwach - Die Bereitschaft der US-Notenbank zu stärkeren Zinsanhebungen, wie von Fed-Chairman Jerome Powell in dieser Woche bekräftigt, sorgte für kräftige Abverkäufe. Zudem herrschte Vorsicht vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, der Aufschluss über das Ausmaß der Zinserhöhung im März geben kann. Bei den Einzelwerten verloren Uber Technologies 5 Prozent. Das Unternehmen erwägt laut einem Bericht, die schwächelnde Tochter Uber Freight als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen abzuspalten. Silvergate Capital knickten um rund 42 Prozent ein, nachdem die im Geschäft mit Kryptowährungen tätige Bank mitgeteilt hatte, den Geschäftsbetrieb einzustellen als Reaktion auf einen Run auf die Kundeneinlagen. Im Schlepptau gerieten Aktien des Finanzsektors unter Druck. So fielen JP Morgan um 5,4 Prozent und Bank of America um 6,3 Prozent.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,88        -18,5          5,07           46,1 
5 Jahre                  4,21        -14,5          4,35           20,9 
7 Jahre                  4,09        -10,5          4,20           12,5 
10 Jahre                 3,93         -6,5          3,99            4,6 
30 Jahre                 3,87         -2,3          3,89           -9,8 

Die Renditen am Anleihemarkt gaben mit den wöchentlichen Erstanträgen nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 6,5 Basispunkte auf 3,93 Prozent, nachdem sie vor den Daten noch über 4,00 Prozent gelegen hatte. Die Daten deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt aufgrund der höheren Zinssätze etwas abschwächt, hieß es. Nun werde auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht gewartet.

+++++ DEVISENMARKT +++++


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0588        +0,1%     1,0582         1,0568   -1,1% 
EUR/JPY           144,87        +0,5%     144,10         144,07   +3,2% 
EUR/CHF           0,9853        -0,2%     1,0717         0,9903   -0,4% 
EUR/GBP           0,8883        +0,1%     0,8876         0,8872   +0,4% 
USD/JPY           136,77        +0,4%     136,16         136,33   +4,3% 
GBP/USD           1,1924        +0,0%     1,1923         1,1911   -1,4% 
USD/CNH           6,9770        -0,0%     6,9773         6,9773   +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.944,45        -2,0%  20.353,90      21.632,13  +20,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

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March 10, 2023 01:32 ET (06:32 GMT)