NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag in Trippelschritten neue Rekordhochs markiert. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 38.467 Punkte, der S&P-500 verlor hingegen 0,1 Prozent - beide Indizes erklommen Allzeithochs. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 0,8 Prozent ab. Dabei wurden an der Nyse 1.371 (Montag: 1.976) Kursgewinner gezählt, denen 1.467 (872) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 71 (70) Titel. Marktteilnehmer nahmen wegen der Zinsaussagen der US-Notenbank am Mittwoch eine abwartende Haltung ein. Wie sehr der Markt an der Zinsfrage hing, demonstrierten positive Konjunkturdaten, die für einen kurzen Rücksetzer im Markt sorgten. Denn positive Daten standen der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen im Wege.

Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hatte sich im Januar aufgehellt und die Markterwartung nur hauchdünn verfehlt. Die Stimmung war so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Zugleich erreichten die offenen Stellen erstmals seit drei Monaten die Marke von 9 Millionen und deuteten auf einen unverändert engen Arbeitsmarkt hin. Auch der Immobilienmarkt sendete mit steigenden Preisen gemäß S&P CoreLogic Case-Shiller positive Konjunktursignale aus. Damit stiegen die Anzeichen für eine weiche Landung der US-Konjunktur. "Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Fed die Zinsen so aggressiv senkt, wie es der Markt eingepreist hat, wenn die Wirtschaft so stark zu sein scheint", sagte Chefinvestmentstratege Brent Schutte von Northwestern Mutual Wealth Management.

Für etwas Zurückhaltung sorgten auch die anstehenden Geschäftsausweise wichtiger Unternehmen. Bereits nachbörslich am Abend berichteten unter anderem Microsoft und Alphabet, am Donnerstag folgen Apple, Amazon und Meta. Die Frage sei, ob die Geschäftszahlen den jüngsten Marktoptimismus rechtfertigten. Immerhin bringe es Microsoft mit 7,3 Prozent auf die größte Gewichtung im S&P-500. Die Kursreaktion der betreffenden Schwergewichte sei entscheidend für die Gesamtmarktrichtung, befand Evercore ISI.

Mit den durch die Bank positiven Konjunkturdaten gerieten die Rentennotierungen zunächst unter Druck, vor allem am kurzen Ende des Marktes, der sensibler auf Zinserwartungen reagiert, stiegen die Renditen. Doch im späten Verlauf sanken die Renditen dann wieder. Die Zehnjahresrendite gab indes in Richtung 4 Prozent nach, nachdem das Finanzministerium mitgeteilt hatte, dass es im ersten Quartal weniger Kredite aufnehmen muss als der Markt befürchtet hatte.


   Schwache Zahlen drücken UPS - Optimismus beflügelt GM 

UPS knickten um 8,2 Prozent ein. Der Paketlogistiker hatte Viertquartalszahlen unter Erwartung vorgelegt und auch mit dem Ausblick enttäuscht. Besser als erwartet schnitt General Motors ab, wenngleich der Streik der Gewerkschaft UAW im vergangenen Herbst und Verluste im Geschäft mit Elektroautos das Ergebnis belastet hatten. GM ist allerdings zuversichtlich, im laufenden Jahr einen höheren Gewinn zu erzielen. Für die GM-Aktie ging es um 7,8 Prozent nach oben.

Wenig Euphorie entfachen Geschäftszahlen und Ausblick von Pfizer (-1,7%). Der Pharmahersteller hatte die Erlösprognosen verfehlt, seine Ziele für das laufende Jahr aber bekräftigt. Nach den jüngsten Schwierigkeiten mit der Boeing 737-9 Max zog der Konzern seinen Antrag auf eine Sicherheitsausnahme für die kürzeste Version des Fliegers zurück. Der Kurs ermäßigte sich um 2,3 Prozent.

Unter den Nebenwerten schossen Sanmina um 28,2 Prozent nach oben. Der Fertigungsdienstleister hatte neben der Vorlage von Erstquartalszahlen für die zweite Periode Geschäftszahlen über den bisherigen Erwartungen in Aussicht gestellt. Northrop Grumman tendierten 1,2 Prozent fester, der Rüstungskonzern will beschleunigt eigene Aktien zurückkaufen.

Harmonic stiegen um 1,8 Prozent. Der Anbieter von Videorouting-, Server- und Speicherprodukten hatte überzeugende Quartalszahlen vorgelegt. Calix sackten um 25,7 Prozent ab. Das Breitbandsoftwareunternehmen hatte mit Geschäftszahlen und Ausblick enttäuscht. Bei HCA Healthcare (+5,2%) trieb vor allem ein positiver Ausblick.

Der Dollar kam leicht zurück; für den Dollarindex ging es um 0,2 Prozent nach unten. Nach dem jüngst guten Lauf sei die US-Währung überkauft und teuer, meinte TD Securities. Die Analysten rechneten vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank mit dem Aufbau von Leerverkaufspositionen.

Im Plus zeigten sich die Ölpreise nach ihrem Rücksetzer des Vortages. Unterstützung kam von den starken US-Daten und unverändert vom Nahostkonflikt. Dazu hatte Saudi-Arabien seine Pläne für einen Ausbau der Förderkapazitäten des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco zurückgenommen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.467,31        +0,3%      133,86      +2,1% 
S&P-500              4.924,97        -0,1%       -2,96      +3,3% 
Nasdaq-Comp.        15.509,90        -0,8%     -118,15      +3,3% 
Nasdaq-100          17.476,71        -0,7%     -119,56      +3,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,36         +3,3        4,32       -6,3 
5 Jahre                  3,99         -0,2        3,99       -1,0 
7 Jahre                  4,02         -1,6        4,03        4,9 
10 Jahre                 4,04         -3,7        4,08       16,0 
30 Jahre                 4,26         -5,5        4,32       29,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Di, 8:09  Mo, 17:25   % YTD 
EUR/USD                1,0844        +0,1%      1,0815     1,0805   -1,8% 
EUR/JPY                160,06        +0,2%      159,34     159,60   +2,9% 
EUR/CHF                0,9344        +0,1%      0,9321     0,9334   +0,7% 
EUR/GBP                0,8541        +0,2%      0,8522     0,8522   -1,5% 
USD/JPY                147,60        +0,1%      147,33     147,71   +4,8% 
GBP/USD                1,2696        -0,1%      1,2690     1,2678   -0,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,1883        +0,0%      7,1866     7,1890   +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.537,22        +0,9%   43.347,71  42.982,82   -0,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,80        76,78       +1,3%      +1,02   +7,8% 
Brent/ICE               82,86        82,40       +0,6%      +0,46   +7,5% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               29,55        28,30       +4,4%      +1,25  -11,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.036,17     2.033,20       +0,1%      +2,98   -1,3% 
Silber (Spot)           23,17        23,20       -0,1%      -0,03   -2,5% 
Platin (Spot)          925,63       931,50       -0,6%      -5,88   -6,7% 
Kupfer-Future            3,92         3,88       +1,0%      +0,04   +0,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 30, 2024 16:13 ET (21:13 GMT)