NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich auch zu Wochenbeginn in Rally-Laune gezeigt. Die fulminanten Aufschläge vom Freitag setzten sich damit fort. Erneut waren vor allem Werte aus dem Technologie-Sektor gesucht. Dennoch markierte der Nasdaq-Composite mit einem Minus von 9 Prozent den schwächsten Monat seit März 2020, belastet vor allem von der Erwartung rascher Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Bis zur Fed-Sitzung im März, wo mit einem ersten Zinsschritt fest gerechnet wird, dürfte die Volatilität hoch bleiben, hieß es. Auch eine Anhebung um 50 Basispunkte scheint möglich.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 35.132 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,9 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite ging es 3,4 Prozent nach oben. Den 2.744 (Freitag: 2.265) Kursgewinnern standen 634 (1.130) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 128 (140) Titel. Stützend wirkte auch ein besser als erwarteter Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago.

Die jüngsten Gewinne dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Januar insgesamt mit heftigen Verlusten geendet hat. Auch der marktbreite S&P-500 verzeichnete mit einem Monatsabschlag von 5,3 Prozent die schwächste Entwicklung seit März 2020. Der Dow-Jones-Index verlor im Januar 3,3 Prozent.

"Wenn die Märkte in der vergangenen Woche von der US-Notenbank eine Zusicherung bezüglich des Tempos der geldpolitischen Straffung erwartet haben, so haben sie diese nicht erhalten, da Fed-Chairman Jerome Powell darauf besteht, dass alle geldpolitischen Optionen für März und darüber hinaus offen bleiben. Auch wenn dies durchaus vernünftig erscheint, war es nicht die Botschaft, die die zunehmend nervösen Märkte hören wollten", sagte Michael Hewson, leitender Marktanalyst bei CMC Markets UK.

Daneben bleibt die Berichtssaison ein wichtiger Taktgeber, auch wenn diese erst am Dienstag wieder Fahrt aufnimmt. Laut Goldman Sachs haben 52 Prozent der Unternehmen aus dem S&P-500, die bislang berichtet haben, Prognosen über Markterwartung präsentiert.


   Citrix unter Druck - Moderna und Novavax gesucht 

Unter den Einzelaktien verloren Citrix Systems 3,4 Prozent auf 101,94 Dollar. Die Gesellschaft wird im Rahmen einer Barübernahme durch die Beteiligungsgesellschaften Vista Equity Partners und Elliott für 16,5 Milliarden US-Dollar einschließlich Schulden übernommen. Im Rahmen der Übernahme erhalten die Citrix-Aktionäre 104 Dollar pro Aktie.

Die Moderna-Aktie stieg um 6,2 Prozent. Der US-Pharmakonzern hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die vollständige Zulassung für seinen Corona-Impfstoff für Erwachsene erhalten. Im Gefolge ging es für die Aktien von Biontech um 6,1 Prozent nach oben.

Der Pharmahersteller Novavax (+13%) hat die Zulassung für seinen Corona-Impfstoff bei der FDA beantragt. Der Impfstoff ist proteinbasiert und unterscheidet sich damit von den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna sowie dem Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson.

Die Titel des Robotersicherheitsunternehmens Knightscope schossen um weitere 31,4 Prozent empor, nachdem sie am Freitag bereits um 176 Prozent zugelegt hatten. Einen Tag zuvor hatten die Aktien ein holpriges Börsendebüt aufs Parkett gelegt.

Spotify gewannen 13,5 Prozent. Der Musikstreaming-Dienst veröffentlichte seine inhaltlichen Richtlinien, die er nicht änderte, und richtete eine Covid-19-Informationszentrale ein.

Netflix stiegen um 11,1 Prozent. Die Citigroup hat die Aktie auf "Buy" von "Hold" erhöht und sieht nach den jüngsten Verlusten aktuell eine gute Einstiegsgelegenheit. Die Tesla-Papiere legten mit einer Hochstufung auf "Outperform" durch die Credit Suisse um 10,7 Prozent zu.

Für die Boeing-Titel ging es 5,1 Prozent aufwärts. Qatar Airways hat Pläne bekannt gegeben, seine Frachtflugzeug-Flotte vom Typ 777 auszubauen und weitere 737-Max-Maschinen zu erwerben.


   Dollar unter Druck - Nahostkonflikt befeuert Erdölpreise 

Nach der Rally der Vorwoche verlor der Dollar deutlich, der Dollar-Index büßte 0,7 Prozent ein. Die Analysten der ING sprachen aber lediglich von einer Konsolidierung. Der Greenback dürfte mit den Aussichten auf steigende Zinsen weiter im Aufwind bleiben.

Die Erwartung schneller und deutlich steigender Leitzinsen belasteten den Rentenmarkt, für die Renditen geht es im Gegenzug leicht nach oben. In den USA wird nun sogar ein großer Zinsschritt um einen halben Punkt im März nicht mehr ausgeschlossen.

Die Erdölpreise zogen erneut auf neue Siebenjahreshochs an. WTI hat seit Jahresbeginn bereits um 17 Prozent zugelegt. Das knappe Angebot an Rohöl und raffinierten Produkten ist einer der Gründe für den Anstieg der Ölpreise, hieß es von Stratas Advisors. Dazu kommen der Ukraine-Konflikte und die Auseinandersetzungen im Nahen Osten.

Der nachgebende Dollar stützte indes den Goldpreis etwas. Der Preis für die Feinunze näherte sich wieder der Marke von 1.800 Dollar. Auf Monatssicht gab es allerdings ein Minus von 1,8 Prozent.


=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          35.131,86  +1,2%   406,39      -3,3% 
S&P-500        4.515,55  +1,9%    83,70      -5,3% 
Nasdaq-Comp.  14.239,88  +3,4%   469,31      -9,0% 
Nasdaq-100    14.930,05  +3,3%   475,44      -8,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  1,17       +1,2        1,16       44,3 
5 Jahre                  1,61       -0,8        1,61       34,6 
7 Jahre                  1,75       +1,1        1,74       30,8 
10 Jahre                 1,79       +1,9        1,77       27,8 
30 Jahre                 2,11       +3,6        2,07       21,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mo, 8:25  Fr, 17:30   % YTD 
EUR/USD                1,1235      +0,8%      1,1163     1,1166   -1,2% 
EUR/JPY                129,30      +0,6%      128,85     128,60   -1,2% 
EUR/CHF                1,0410      +0,3%      1,0400     1,0386   +0,4% 
EUR/GBP                0,8353      +0,4%      0,8319     0,8319   -0,6% 
USD/JPY                115,07      -0,2%      115,43     115,16   -0,0% 
GBP/USD                1,3448      +0,4%      1,3420     1,3422   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,3715      +0,1%      6,3776     6,3652   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.470,07      +1,8%   37.051,75  37.156,82  -16,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               88,32      86,82       +1,7%       1,50  +18,0% 
Brent/ICE               91,29      90,03       +1,4%       1,26  +17,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.798,78   1.793,60       +0,3%      +5,18   -1,7% 
Silber (Spot)           22,49      22,48       +0,1%      +0,01   -3,5% 
Platin (Spot)        1.024,50   1.008,48       +1,6%     +16,02   +5,6% 
Kupfer-Future            4,34       4,31       +0,7%      +0,03   -2,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2022 16:20 ET (21:20 GMT)