NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Verschnaufpause zur Wochenmitte dürfte es an der Wall Street am Donnerstag zu Handelsbeginn weiter seitwärts gehen. Der Terminkontrakt auf den Dow-Jones-Index legt vorbörslich um 0,1 Prozent zu, der auf den breiteren S&P-500 notiert nahezu unverändert.

An den Märkten fehlen die Impulse. Die jüngsten positiven Nachrichten zu den Corona-Impfstoffen dürften weitgehend eingepreist sein. Bis die Impfungen zu einer Normalisierung des Wirtschaftslebens führen, dürfte es noch einige Zeit dauern. Derweil belastet die aktuelle Pandemie-Welle die USA und die Weltwirtschaft weiter.

"Die Märkte sind in die Höhe geschnellt und sehen 2021 als das Jahr an, in dem die Volkswirtschaften zurückkommen werden", so Commerzbank-Ökonom Peter Dixon. Jedoch bestehe auch die Sorge, dass viele der guten Nachrichten bereits eingepreist sind, so dass die Märkte wohl in absehbarer Zeit nicht "abheben" dürften. Einen allgemeinen Aufwärtstrend dürfte es aber geben.

Die Lage am US-Arbeitsmarkt bessert sich derweil nur langsam. In der vergangenen Woche beantragten 712.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten mit 780.000 Erstanträgen allerdings mit schlimmerem gerechnet.

Kurz nach der Startglocke wird noch der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in zweiter Lesung für November vorgelegt, kurz darauf auch der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe für den gleichen Monat. Der Service-Sektor wurde aufgrund der Lockdowns besonders hart getroffen.


   3M mit Kostensparprogramm im Plus 

Für die 3M-Aktie geht es um 1,3 Prozent nach oben. Der Mischkonzern will sich angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie stärker auf Effizienz trimmen. Wie das für die Post-It-Klebezettel bekannte Unternehmen mitteilte, sollen im Rahmen eines Restrukturierungsprogramms weltweit 2.900 Stellen gestrichen werden. Für das Programm wird 3M 250 bis 300 Millionen US-Dollar an Kosten vor Steuern buchen, 120 bis 150 Millionen davon im vierten Quartal.

Costco Wholesale geben 1,2 Prozent nach. Die Großhandelskette übertraf mit dem Erstquartalsumsatz die Analystenerwartung knapp bei einem flächen- und preisbereinigten Umsatzplus von 17,1 Prozent.

Die Modeholding PVH, Mutter von Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger, wies unter den Vorjahreswerten liegende Gewinne und Umsätze aus. Die Markterwartungen wurden jedoch übertroffen. Gut lief es laut PVH im Online-Geschäft und bei legerer Freizeitkleidung. Die Aktie gewinnt 1,5 Prozent.

Okta rücken 6,6 Prozent nach oben. Der Experte für elektronische Zugriffsverwaltung schnitt in seinem dritten Quartal unerwartet gut ab mit einem um 42 Prozent auf 217 Millionen Dollar gestiegenen Umsatz. Zudem fiel das Quartalsergebnis besser als von Okta und Analysten erwartet aus und auch mit der Prognose für das vierte Quartal kam das Unternehmen gut an.


   Dollar weiter schwach - Euro über 1,21 USD-Marke 

Am Devisenmarkt zeigt der Dollar weiter Schwäche, der Dollar-Index gibt 0,5 Prozent nach. Vor dem Hintergrund der jüngsten positiven Impfstoffnachrichten ist der Dollar als vermeintlich sicherer Währungshafen derzeit nicht gefragt, auch gestiegene Inflationserwartungen in den USA belasten. Die Anleger zieht es stattdessen in risikoreichere Anlagen.

Der Euro notiert aktuell bei 1,2151 Dollar gegenüber 1,2089 am Mittwochabend. Zwischenzeitlich sprang die Gemeinschaftswährung auf ein Jahreshoch von 1,2161 Dollar. Der Euro bekomme zudem Rückenwind von Hoffnungen auf eine Einigung der EU im Streit um den Wiederaufbaufonds, so die Analysten der Unicredit.

Die Ölpreise gerieten zunächst mit den sich abzeichnenden Beschlüssen der Opec+ etwas unter Druck, erholten sich jedoch wieder. Nach Angaben informierter Kreise steht die Opec+ kurz vor einer Vereinbarung über eine bescheidene Fördererhöhung von bis zu 500.000 Barrel pro Tag ab Januar. Russland habe sich dagegen gesträubt, die aktuelle Förderbeschränkung zu verlängern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 45,32 Dollar, für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 48,13 Dollar nach unten.

Der Goldpreis zeigt sich etwas fester, weiter gestützt vom schwächelnden Dollar. Die Feinunze notiert 0,5 Prozent höher bei 1.841 Dollar.

Bei den US-Anleihen zeigt sich eine Stabilisierung. Die Rendite zehnjähriger Papiere sinkt bei steigenden Notierungen um 0,1 Basispunkte auf 0,93 Prozent.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16       -1,2           0,17         -104,6 
5 Jahre                  0,41       -1,1           0,42         -151,9 
7 Jahre                  0,68       -0,4           0,68         -157,0 
10 Jahre                 0,93       -0,1           0,93         -151,2 
30 Jahre                 1,68       -0,7           1,69         -138,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 08:08 Uhr  Mi, 17:33 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,2151     +0,31%         1,2123         1,2089    +8,3% 
EUR/JPY                126,42     -0,06%         126,59         126,40    +3,7% 
EUR/CHF                1,0823     -0,16%         1,0831         1,0833    -0,3% 
EUR/GBP                0,9025     -0,36%         0,9046         0,9062    +6,6% 
USD/JPY                104,04     -0,38%         104,47         104,56    -4,4% 
GBP/USD                1,3465     +0,69%         1,3401         1,3340    +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,5341     -0,16%         6,5457         6,5498    -6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.351,00     +1,12%      19.056,25      18.991,75  +168,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               45,32      45,28          +0,1%           0,04   -19,1% 
Brent/ICE               48,13      48,25          -0,2%          -0,12   -20,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag          +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.840,45   1.831,00          +0,5%          +9,45   +21,3% 
Silber (Spot)           24,08      24,15          -0,3%          -0,07   +34,9% 
Platin (Spot)        1.030,23   1.015,10          +1,5%         +15,13    +6,8% 
Kupfer-Future            3,51       3,48          +0,9%          +0,03   +24,1% 
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DJG/DJN/err/smh

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December 03, 2020 08:56 ET (13:56 GMT)