Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Auch zum Wochenausklang ist die Stimmung an der Wall Street fragil, Anleger versuchen Sorgen vor steigenden Zinsen, jüngste Rezessionssignale und durchwachsen ausfallende Quartalsberichte der Unternehmen unter einen Hut zu bringen. Am Freitag wird das dadurch erschwert, dass die von S&P Global ermittelten US-Einkaufsmanagerindizes für April besser ausgefallen sind als erwartet und auch besser als im Vormonat. Sie deuten sowohl für die Industrie wie für den Dienstleistungssektor auf Wachstum hin.

Zur Mittagszeit in New York zeigt sich der Dow-Jones-Index wenig verändert mit 33.783 Punkten, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes liegen minimal im Plus. Am Rentenmarkt steigen die Renditen inzwischen leicht, weil die gut ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten die Spekulation über weiter steigende Zinsen nähren. Beim Dollar tut sich wenig.

Die Erdölpreise erholen sich leicht von den stärkeren Rücksetzern der beiden Vortage, als sie unter Rezessionssorgen gelitten hatten. Händler sprechen von einer kraftlosen Bewegung. Einige Teilnehmer verweisen auf erhöhte Erdölimporte von großen Ölproduzenten im Nahen Osten wie Saudi-Arabien, die offenbar verstärkt russisches Rohöl zu extrem niedrigen Preisen kauften. Dies erhöhe das Angebot und dämpfe zugleich die Preisentwicklung.


   Musik spielt bei Einzelwerten 

Während sich in der Breite am Aktienmarkt weiter wenig tut, spielt die Musik bei den Einzelwerten. Mit Procter & Gamble hat ein Konsumunternehmen Geschäftszahlen vorgelegt, das als eher wenig konjunktursensibel gilt. Die Geschäftszahlen kommen gut an, zumal sie besser ausgefallen sind als erwartet. Der Kurs gewinnt 3,7 Prozent

Tesla stabilisieren sich nach dem fast 10-prozentigen Rücksetzer am Vortag um 1,2 Prozent. Der Elektroautobauer hat verkündet, die Preise für seine höherwertigen Modelle in den USA anzuheben, nachdem er gerade erst Quartalszahlen vorgelegt hatte, die gewinnseitig nach diversen Preissenkungen schwach ausgefallen waren.

Die Eisenbahngesellschaft CSX (+3,5%) profitierte im Berichtsquartal vor allem von höheren Preisen und einer gestiegenen Nachfrage nach Kohle.

Meta Platforms geben leicht nach (-0,2%). Unternehmenschef Mark Zuckerberg hat weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen, nachdem die Facebook-Mutter seit November angekündigt hat, 21.000 Mitarbeiter zu entlassen, was fast einem Viertel der Belegschaft entspricht.

Schlumberger verlieren 4,7 Prozent. Der Ölfelddienstleister schlug zwar die Erwartungen des Marktes und lieferte einen positiven Ausblick, allerdings kommt der schwächer als prognostiziert ausgefallenen Cashflow sehr schlecht an.

Das Windkraftunternehmen Broadwind Energy (+14,0%) hat im ersten Quartal einen höheren Umsatz erzielt, als Analysten erwartet hatten. Contextlogic springen um fast 25 Prozent nach oben, nachdem der Betreiber der E-Commerce-Plattform Wish einen Aktienrückkauf angekündigt hat. Eine Aktienplatzierung drückt den Aktienkurs des Raumfahrt-Dienstleisters Sidus Space um 24,7 Prozent.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.783,22        -0,0%         -3,40          +1,9% 
S&P-500              4.130,08        +0,0%          0,29          +7,6% 
Nasdaq-Comp.        12.064,17        +0,0%          4,61         +15,3% 
Nasdaq-100          12.994,36        +0,1%          8,38         +18,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit            Rendite       Bp zu VT     Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                4,16           +2,6           4,14         -25,8 
5 Jahre                3,66           +3,5           3,62         -34,1 
7 Jahre                3,62           +3,3           3,58         -35,3 
10 Jahre               3,57           +3,3           3,54         -31,1 
30 Jahre               3,77           +2,7           3,75         -19,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:12 Uhr  Do, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0972        +0,0%        1,0962         1,0970   +2,5% 
EUR/JPY                147,30        +0,1%        146,64         147,07   +5,0% 
EUR/CHF                0,9796        +0,1%        0,9794         0,9812   -1,0% 
EUR/GBP                0,8836        +0,2%        0,8820         0,8811   -0,2% 
USD/JPY                134,23        +0,0%        133,87         134,07   +2,4% 
GBP/USD                1,2419        -0,2%        1,2427         1,2451   +2,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,9011        +0,3%        6,8960         6,8774   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             28.026,41        -0,7%     28.154,12      28.690,42  +68,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,96        77,37         +0,8%          +0,59   -2,8% 
Brent/ICE               81,71        81,10         +0,8%          +0,61   -3,7% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               40,80        40,57         +0,6%          +0,23  -47,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.975,14     2.004,60         -1,5%         -29,46   +8,3% 
Silber (Spot)           24,95        25,38         -1,7%          -0,43   +4,1% 
Platin (Spot)        1.123,05     1.098,00         +2,3%         +25,05   +5,2% 
Kupfer-Future            3,99         4,03         -0,8%          -0,03   +4,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 21, 2023 12:23 ET (16:23 GMT)