- von Ludwig Burger

Der Glasproduzent Schott rüstet sich für einen Ansturm auf Impfstoff-Fläschchen, wenn ein Mittel gegen das Corona-Virus auf den Markt kommt.

Es habe Anfragen für bis zu einer Milliarde Stück gegeben, sagte Schott-Chef Frank Heinricht in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Da aber unklar sei, wer den Impfstoff letztlich produziere, sei man in einer Art Zwickmühle. "Wir müssen uns die Tür offenhalten, dass wir diese Kapazität demjenigen geben, der auch wirklich erfolgreich sein wird." Man wolle nicht als derjenige dastehen, der den besten Impfstoff nicht verpacken kann. Schott ist weltweit der größte Hersteller von Spezialglas. Pharmafirmen weltweit hatten davor gewarnt, dass ein Engpass bei Verpackungen eine Impfkampagne behindern könnte.

Schott-Chef Heinricht zeigte sich aber zuversichtlich: Für den Tag, an dem ein Impfstoff zur Zulassung komme, sei man vorbereitet. "Und ich bin mir sicher, dass nicht nur wir, sondern auch die Wettbewerber das hinbekommen." Ähnlich äußerte sich der französische Produzent SGD Pharma. Man rechne maximal mit einem Plus von drei Prozent zur üblichen Jahres-Nachfrage, sagte SGD-Chef Christophe Nicoli. Man fühle sich der öffentlichen Gesundheit verpflichtet und werde alles versuchen, Engpässe zu vermeiden.

Schott mit einem jährlichen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro konkurriert bei den kompletten Fläschchen mit SGD, bei Spezialgläsern jedoch auch mit Nippon Electric Glass, Nipro sowie Corning.