Zürich/St.Gallen (awp) - Die unsichere geopolitische Lage erhöht in der Wahrnehmung von Schweizerinnen und Schweizern die Attraktivität von Gold und Co. als Wertaufbewahrungsmittel. Sie sind sogar die beliebteste Anlageform hierzulande, noch vor Immobilien.

Zu diesem Befund kommt eine Umfrage des Institut für Marketing und Customer Insight der Universität St.Gallen (HSG) im Auftrag des Goldhändlers Philoro. Demnach halten zwei Drittel der Befragten eine Anlage in Edelmetalle für "sinnvoll" und 51,5 Prozent würden eine entsprechende Investition tätigen - einen grösseren Geldbetrag zur freien Verfügung vorausgesetzt.

Damit würden Edelmetalle sogar vor Immobilien (50,2%) rangieren, hiess es in der am Dienstagabend publizierten "Edelmetall-Studie 2022" der HSG. Investitionen in Aktien ziehe lediglich ein Drittel der Befragten in Betracht, auf das gute alte Sparbuch setze etwas mehr als ein Viertel. Kryptowährungen kommen für nur knapp 18 Prozent der Befragten in Frage.

In allen Schweizer Sprachregionen seien Stabilität vor Sicherheit und Krisenvorsorge als Hauptargumente für den Goldkauf genannt worden, so der Bericht weiter. "Die veränderte geopolitische Lage dürfte sich direkt auf die Umfrageergebnisse ausgewirkt haben", erklärte Studienautor Sven Reinecke vom IMC-HSG.

Werden Edelmetalle untereinander verglichen, dann erhält Gold mit 49 Prozent der Nennungen den mit Abstand grössten Zuspruch. Silber (12,5%), Platin (10,6%) und Palladium (7,2%) haben nur eine untergeordnete Bedeutung. Aus dieser Perspektive betrachtet hätten also immer noch die Immobilien die Nase vorne.

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