Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Ukraine will mehr als 800 weitere deutsche Aufklärungsdrohnen 

Die Ukraine wünscht sich nach Spiegel-Informationen weitere 812 Aufklärungsdrohnen Vector des deutschen Herstellers Quantum Systems aus München und hat dies bereits beim Sonderstab Ukraine des Bundesverteidigungsministeriums hinterlegt. Von den bisher gelieferten Vector-Drohnen seien rund 70 Prozent noch im Einsatz, etwa ein Drittel sei verloren, sagte Quantum-Mitgründer Florian Seibel, der die neue und bisher größte Bestellung der Ukraine gegenüber dem Spiegel bestätigte. Nach ersten Lieferungen des senkrecht startenden Starrflüglers mit einer Spannweite von 2,80 Metern im Frühjahr 2022 seien mittlerweile 212 dieser Systeme ins Kriegsgebiet geliefert worden. Auch habe das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr seine Order von zunächst 14 auf 60 Vectoren erhöht. Quantum Systems hat vergangene Woche in der Ukraine eine zweite Niederlassung eröffnet, in der beschädigte Drohnen repariert und neue hergestellt werden sollen.


Polens Außenminister hofft auf Taurus-Freigabe durch Scholz 

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hofft nach der Lieferung von weitreichenden ATACMS-Raketen durch die USA an die Ukraine auf einen Sinneswandel bei Bundeskanzler Olaf Scholz in der Frage der deutschen Taurus-Marschflugkörper. "Ich hoffe, der Kanzler fühlt sich durch die Ereignisse der letzten Tage ermutigt", sagte Sikorski in einem Interview der Bild am Sonntag. Der Minister äußerte weiter die Hoffnung, "dass Deutschland mehr tun wird als es bereits tut", und verwies auf das Beispiel der Leopard-Panzer.


Ex-Nato-Chef: US-Regierung versteht Deutschlands Taurus-Ablehnung nicht 

In der US-Regierung herrscht offenbar Unverständnis darüber, dass die deutsche Regierung weiterhin die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausschließt. "Weder in der US-Regierung noch in republikanischen Kreisen gibt es Verständnis dafür, dass Deutschland weiter die Lieferung von Taurus verweigert", sagte der ehemalige Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen Welt am Sonntag. Der Däne sondiert derzeit in Washington im Auftrag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj Pläne für eine neue Sicherheitsstrategie. Diese soll Mitte Mai vorgestellt werden. Schon bei der Lieferung von Leopard-2-Panzern sei die Situation ähnlich gewesen, so Rasmussen. Die Lieferung der Taurus sei auch deshalb bedeutend, weil F-16-Kampfjets mit den Marschflugkörpern bestückt werden können. Er erwarte, dass die ersten F-16-Kampfjets vor dem Nato-Gipfel Anfang Juli an die Ukraine geliefert werden können.US-Präsident Joe Biden hatte im März angeordnet, dass Kiew ATACMS-Langstreckenraketen bekommt. Weitere Lieferungen wurden mit dem am Dienstag von den USA beschlossenen neuen Hilfspaket freigegeben.


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April 28, 2024 07:11 ET (11:11 GMT)