Obwohl Cannabis auf Bundesebene illegal bleibt, haben fast 40 US-Bundesstaaten seine Verwendung in irgendeiner Form legalisiert. Die Neueinstufung wird als erster Schritt zu einer umfassenderen Legalisierung angesehen, die von einer Mehrheit der Amerikaner unterstützt wird.

"Es ist sicherlich richtig, dass die Entfernung von Cannabis aus Schedule 1 eine gute Entscheidung ist, die schon lange hätte getroffen werden sollen. Eine vollständige Herabstufung wäre jedoch vorzuziehen und wahrscheinlich am angemessensten für Cannabis", sagte Patrick Rea, Geschäftsführer des Risikokapitalunternehmens Poseidon Garden Ventures. Das Unternehmen hat in Firmen wie den Einzelhändler und Produzenten Green Thumb Industries und die Cannabis-Datenplattform Flowhub investiert, wie auf seiner Website zu sehen ist.

Die Aktien von Cannabisunternehmen wie SNDL, OrganiGram Holdings, Tilray Brands, Cronos Group, Canopy Growth und Aurora Cannabis sind in die Höhe geschossen.

Der AdvisorShares Pure US Cannabis ETF stieg am Mittwoch um 21% und am Donnerstag um 14,8%, lag aber seit dem 1. Januar um 3% zurück, was zeigt, dass die Branche weit entfernt ist von der vor einigen Jahren angekündigten ruhigen Fahrt. Ein Blick auf das folgende Diagramm reicht aus, um die branchenweite Enttäuschung zu veranschaulichen.

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Ein Geschäft, das noch nicht rollt

Die Empfehlung wurde an die Drug Enforcement Agency weitergeleitet, die die endgültige Autorität für die Neueinstufung hat und nun ihre eigene Überprüfung beginnen wird. Einige Analysten haben jedoch gesagt, dass die Neubewertung die Probleme des Zugangs zu Banken und Finanzmärkten für Unternehmen im Cannabissektor nicht lösen wird. Der SAFE Banking Act, ein entscheidendes Gesetz, das den Zugang der Cannabisindustrie zu Bankdienstleistungen erleichtern würde, hat trotz siebenmaliger Verabschiedung durch das Repräsentantenhaus keine Abstimmung im Senat erhalten.

"Das Hauptproblem, mit dem die Branche konfrontiert sein wird, besteht darin, dass im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte Dutzende von Staaten ihre eigenen Gesetze zu Cannabis (Medizin und Freizeit) erlassen haben, in Ermangelung einer kohärenten Bundesregulierung. Die Rückkehr zu Schedule III wird dieses Problem nicht lösen", sagt Nadine Sarwat, Analystin bei Bernstein.

Weiterführende Informationen:

In den USA gelistete Cannabis-ETFs (mit teilweise inspirierenden Tickern):