Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Montag fester erwartet. Die Hoffnung, dass in den USA ein Impfprogramm schon im Dezember starten könnte, sorge für Zuversicht, heisst es am Markt. Dies nähre die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Krise und die Rückkehr zur Normalität. Doch erst muss die US-Arzneimittelbehörde FDA den Impfstoff von Biontech/Pfizer noch zulassen. Die beiden Unternehmen haben nach Angaben vom Freitag eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff beantragt. Vor diesem Hintergrund blendeten die Anleger die wirtschaftlichen Probleme aus. "Die Marktteilnehmer konzentrieren sich derzeit trotz steigender Infektionszahlen nur auf den Impfstoff", sagt ein Händler.

Doch die Anleger sollten die fundamentalen Faktoren nicht vergessen. Im Laufe der Woche werden einige wichtige Konjunkturzahlen veröffentlicht. Heute werden sowohl in Europa als auch in den USA Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Diese geben Aufschluss zur Lage der Unternehmen. "Und nicht zu vergessen: Das durch den Feiertag Thanksgiving verlängerte Wochenende mit dem legendären Black Friday läutet in den USA die heisse Phase der Weihnachtseinkäufe ein", sagt ein Händler. Man dürfe gespannt sein, wie locker im Corona-Jahr das Geld in den Taschen der Bevölkerung sitze.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steigt gegen 8.15 Uhr um 0,57 Prozent auf 10'555,58 Punkte. Alle 20 SMI-Titel werden höher indiziert. Die vergangene Woche hat der Leitindex unverändert beendet. Die Gewinne reichen von +0,2 Prozent für Swiss Life bis +1,3 Prozent für Roche und Swiss Re.

Den stärksten Anstieg verbucht Roche (+1,3%). Der Antikörper-Cocktail zur Behandlung von Covid-19 hat in den USA eine Notfallzulassung erhalten. Die FDA erteilte sie dem Biotech-Unternehmen Regeneron am Samstag (Ortszeit). Regeneron entwickelt das Medikament bekanntlich zusammen mit Roche.

Swiss Re (+1,3%) erhält Rückenwind von Citigroup. Die US-Bank hat den Titel des Rückversicherers nach dem Investorentag am vergangenen Freitag auf "Buy" von "Neutral" hochgesetzt.

Etwas höher sind auch Zurich Insurance (+0,4%). Der Versicherer will Teile des amerikanischen Konkurrenten MetLife übernehmen und sich diese fast 4 Milliarden Dollar kosten lassen.

Am breiten Markt stehen Aryzta im Fokus. Die US-amerikanische Investmentfirma Elliott will den Backwarenkonzern für 0,80 Franken je Aktie oder rund 794 Millionen Franken übernehmen. Am Freitag waren Aryzta um 9,4 gestiegen, nachdem Übernahmegerüchte aufgekommen waren.

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