FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien aus dem europäischen Bankensektor haben am Freitag viel Rückenwind von robusten Barclays-Zahlen erhalten. Die Papiere der britischen Bank rückten in London um zuletzt fast sechs Prozent vor und wurden so sektorweit zur maßgeblichen Stütze. In Frankfurt ging es für die Aktien der Deutschen Bank um 2,6 Prozent hoch, während jene der Commerzbank im MDax 3,1 Prozent gewannen.

Wie Analyst Jason Napier von der UBS in einem ersten Kommentar betonte, sind die Resultate auf ganzer Linie besser als erwartet ausgefallen. Barclays ist in der Corona-Pandemie deutlich besser durch den Sommer gekommen als gedacht, unter dem Strich übertrafen die Gewinnkennziffern im dritten Quartal die Markterwartungen um das Mehrfache. Laut Analyst Neil Wilson von Markets.com glich das Institut seine Schwäche im Privatkundengeschäft durch das Investmentbanking mehr als auch - ähnlich wie zuvor schon viele US-Häuser.

Der Commerzbank-Aktie kam derweil auch eine Studie von Goldman Sachs zu Hilfe. Darin beschäftigte sich Jernej Omahen mit dem Konsolidierungsbedarf in der Branche und nannte das Frankfurter Geldhaus als Kandidaten. In sein Kursziel bezog er deshalb einen Bonus für eine mögliche Übernahme ein. Er sieht nun Luft nach oben bis 7,20 Euro, was einem Kurspotenzial von deutlich mehr als der Hälfte entspricht./tih/jha/